Martin Oettel wurde im Oktober 2012 auf die Professur für Computational/Theoretical Nanoscience im Institut für Angewandte Physik der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät der Universität Tübingen berufen. Der Wissenschaftler hatte bereits als Doktorand in Tübingen an Elementarteilchen geforscht, bevor er in Adelaide (Australien) und am Max-Planck-Institut für Metallforschung in Stuttgart tätig war. Nach knapp sechs Jahren an der Universität Mainz und einer einsemestrigen Vertretungsprofessur in Düsseldorf ist er nun an die Universität Tübingen zurückgekehrt und koordiniert unter anderem den Aufbau des neuen Studiengangs „Nanoscience“.
Oettels Forschungsinteresse sind numerische Berechnungen von Systemen auf der Nanometerskala, die für die Physik, Chemie wie auch Biologie interessant sind, insbesondere die sogenannte „Weiche Materie“ (Kolloidteilchen oder Makromoleküle in zumeist wässrigen Lösungen). Er arbeitet daran, wie sich solche Partikel verhalten, wie sie beispielsweise kristallisieren oder welche Wechselwirkungen sie haben. Mit diesen Partikeln lassen sich Modellsysteme für andere Prozesse nachbilden, die sonst aufgrund ihrer typischen Längenskala nur mit großem technischen Aufwand zu beobachten sind, seien es nun solche in der Größenordnung von Atomen in Kristallen oder von Planeten in Galaxien.
Antje Karbe