In der Senatssitzung vom 8. Februar 2013 hat die Universität Tübingen eine Open Access Policy verabschiedet. In der Präambel erklärt sich die Universität „im Rahmen ihrer gesellschaftlichen Verantwortung verpflichtet, den freien und ungehinderten Zugang zu den Forschungsergebnissen ihrer Wissenschaftler/innen für alle Menschen zu gewährleisten.“ So soll durch Open Access die Sichtbarkeit der wissenschaftlichen Forschung an der Universität gestärkt werden. Die Universität belässt es jedoch nicht bei dieser Erklärung, sondern fördert ganz konkret unterschiedliche Modelle des Open Access Publizierens.
Wissenschaftler der Universität Tübingen publizieren ihre Forschungsergebnisse zunehmend direkt in Open Access Journalen, wählen also den sogenannten „goldenen Weg“. Auswertungen, die sich auf das Web of Science stützen, ergaben, dass sich die Zahl der Open Access Aufsätze von Tübinger (Mit-) Autoren in den letzten drei Jahren kontinuierlich erhöht hat und 2012 einen Anteil von immerhin rund zehn Prozent der dort nachgewiesenen Aufsätze erreichte. Besonders häufig publizieren Wissenschaftler aus der Medizin und den Life Sciences im Open Access, hier gibt es eine ganze Reihe bereits gut etablierter Journale.
Im Jahr 2012 war die Universität Tübingen mit ihrem Antrag bei der Deutschen Forschungsgemeinschaft erfolgreich, die seit wenigen Jahren ein Programm zur Förderung des Open Access Publizierens aufgelegt hat. Mit Mitteln aus dem Programm sowie einem Eigenanteil der Universität hat die Universitätsbibliothek einen Fonds eingerichtet, über den Publikationsgebühren in echten Open Access Zeitschriften finanziert werden können. „Echt“ bedeutet, dass nur die Publikation in Zeitschriften gefördert wird, die insgesamt frei zur Verfügung stehen. Das Modell, bei dem in subskriptionspflichtigen Zeitschriften gegen Zahlung einer Gebühr einzelne Aufsätze freigestellt werden, wird dagegen nicht unterstützt. Denn hier liegt der Eindruck des „double dipping“, der doppelten Bezahlung für die gleiche Information, nahe. Mit dem Fonds und einer für die Autoren unkomplizierten Abwicklung der Finanzierung soll ein Anreiz geschaffen werden, Open Access Zeitschriften stärker zur Kenntnis zu nehmen und sie häufiger bewusst für die Publikation auszuwählen. Das Directory of Open Access Journals listet aktuell fast 8.900 echte Open Access-Zeitschriften aus allen Wissensgebieten auf.
Es gibt darunter allerdings nur wenige etablierte Zeitschriften, die ihr Geschäftsmodell von der Subskription auf die Publikationsgebühr umstellen, sondern meist sind es Neugründungen, die zum Teil von den gleichen Verlagen wie die Subskriptions-Zeitschriften auf den Markt gebracht werden. Das Projekt SCOAP3 dagegen, an dem auch die Universität Tübingen teilnimmt, strebt für einen speziellen Bereich der Physik, die Hochenergiephysik, an, die wesentlichen Zeitschriften des Fachs zu einem Open Access Geschäftsmodell zu motivieren. Dazu sollen sich die Einrichtungen, die bisher diese Zeitschriften abonnieren, dazu verpflichten, bisherige Subskriptionsmittel in das neue Geschäftsmodell einzubringen. Das Projekt ist, wie es der Hochenergiephysik entspricht, international angelegt – dies macht die Koordination des Umstellungsprozesses aufwändig. Doch es ist ein spannender Testfall, ob diese Transformation der Informationsstruktur einer Fach-Community gelingen wird.
Die Publikationskulturen der Wissenschaftsdisziplinen unterscheiden sich erheblich. Geistes- und Sozialwissenschaftler publizieren oft in traditionsreichen Print-Zeitschriften, Open Access Journale sind hier vergleichsweise wenig verbreitet. Doch auch für diese Disziplinen gibt es die Möglichkeit, durch Open Access die internationale Wahrnehmung der eigenen Forschung zu erhöhen. Dieses Ziel kann mit einer Zweitpublikation erreicht werden. Das heißt, dass ein Aufsatz zunächst in der ausgewählten Fachzeitschrift erscheint und nach einer Embargofrist in digitaler Form auf dem institutionellen Repository der Universität abgelegt wird. Wenn im Verlagsvertrag nichts anderes vereinbart wurde, erlaubt das deutsche Urheberrecht dies nach einem Jahr. Auf dem von der Universitätsbibliothek betriebenen Hochschulschriftenserver sind schon zahlreiche Aufsätze aus unterschiedlichen Disziplinen zugreifbar, die hier zweitveröffentlicht wurden. Ein großer Vorteil liegt darin, dass die Aufsätze damit automatisch auch in vielen digitalen Katalogen und Verzeichnissen, wie dem Südwestdeutschen Bibliotheksverbund, fachlichen und übergreifenden Suchmaschinen, national und international zu finden sind. Das heißt, die Wahrnehmung und Reichweite der Publikation ist damit enorm erhöht, denn welcher Studierende oder Wissenschaftler freut sich nicht, wenn er bei einer fachlichen Recherche gleich auch den Volltext des Beitrags findet.
Doch ein Repository kann nicht nur für eine Zweitpublikation genutzt werden. Es steht natürlich auch für die Erstpublikation zur Verfügung. Ganze Reihen, also zeitschriftenartige Publikationen, können dort angelegt werden, wie z.B. die „Beiträge des Arbeitskreises für Japanische Religionen“ oder auch die „Tübinger Schriften und Materialien zur Kriminologie“, einer Reihe, die auch viele Monographien umfasst.
Mit der für 2013 geplanten Migration des Hochschulschriftenservers entsteht ein Repository mit noch professionelleren und komfortableren Publikationsmöglichkeiten. Auch die Universitätsbibliographie, die zunächst für die Erscheinungsjahre 2012ff. aufgebaut wird, soll in möglichst vielen Fällen den Aufsatz oder Beitrag gleich im Volltext zugreifbar machen.
Open Access wird die lang etablierten Publikationskulturen in der Wissenschaft nicht schnell und vollständig verändern. Doch es ist ein wichtiger Schritt für die Wissenschaft und die Gesellschaft. Die Universität Tübingen wird deshalb weiter in die aufgezeigten Wege des Open Access Publizierens in Zeitschriften und auf dem Tübinger Repository investieren, um die Forschungsergebnisse der Universität weltweit bekannt und zugreifbar zu machen.
Marianne Dörr
Directory of Open Access Journals: http://www.doaj.org/
Open Access Publikationsfonds: http://www.ub.uni-tuebingen.de/lernen-lehren-forschen/open-access-publikationsfonds.html
SCOAP3 - Sponsoring Consortium for Open Access Publishing in Particle Physics: http://www.scoap3.org/
TOBIAS-lib Suche: http://tobias-lib.uni-tuebingen.de/suche_uebersicht.php?la=de
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