Es war ein Schritt hin zu mehr Transparenz: Am Werner Reichardt Centrum für Integrative Neurowissenschaften (CIN), dem Exzellenzcluster der Universität Tübingen, wurde Ende Juni das Spannungsverhältnis von Forschung und Tierschutz ausgelotet, in einer öffentlichen Podiumsdiskussion zum Thema „Tiernutzung in der biomedizinischen Forschung: eine verdrängte Notwendigkeit?“. In der stellenweise emotional geführten Diskussion wiesen Grundlagenforscher, Mediziner und Vertreter der Industrie auf die Unverzichtbarkeit von Tierversuchen hin, insbesondere im Hinblick auf Patienten mit bislang nicht heilbaren Krankheiten. Tierschützer im Publikum forderten hingegen, verstärkt auf alternative Forschungsverfahren auszuweichen.
Die Podiumsdiskussion wurde durch acht Kurzstatements eingeleitet, die verschiedene Aspekte der wissenschaftlichen Tiernutzung ansprachen. Professor Dr. Stefan Treue mahnte die Beachtung von Verhältnismäßigkeit an und erinnerte daran, dass von tausend getöteten Tieren eines für die Forschung sterbe. Dr. Cornelie Jäger forderte eine ähnliche Regelungstiefe für die Tiernutzung in der Wissenschaft wie in der Landwirtschaft. Sie plädierte für mehr ausdifferenzierte Verfahren zur Bewertung der Belastung von Tieren in Versuchen sowie zur Nutzenabschätzung. Professor Dr. Wolfgang Löwer wies als Jurist darauf hin, dass die Legitimität eines Tierversuchs von einer richterlichen Verhältnismäßigkeitsprüfung abhänge, diese aber sei „intersubjektiv nur schwer kommunizierbar“. Dr. Jörg Luft unterstrich den Nutzen von Tierversuchen: bis zu 75 Prozent der Nebenwirkungen, die Chemikalien bei Menschen auslösten, könnten dank vorgeschalteter Versuche „herausgefiltert“ werden. Professor Dr. Andreas Nieder sprach als Vertreter von Lehre und Ausbildung und argumentierte, dass hier die Tiernutzung unverzichtbar sei, da nur sie Studierenden ein „aktives Begreifen“ der Lehrinhalte ermögliche.
Dr. Dr. Karin Blumer hat sich als Tiermedizinerin und Philosophin mit dem Thema Tierversuche auseinandergesetzt und arbeitet heute für die Novartis AG. Sie ist zu dem Schluss gekommen, dass ein genereller Verzicht auf Tierversuche ethisch nicht zu rechtfertigen ist. Professor Dr. Eberhart Zrenner und Professor Dr. Hans-Peter Thier berichteten von der ärztlichen Enttäuschung, nicht helfen zu können. Sie stellten zwei Patienten vor, deren genetisch bedingte Leiden mit Mitteln therapiert werden, die auch in Tierversuchen weiterentwickelt wurden. Marina Stüber beispielsweise leidet unter der Friedreich-Ataxie, einer angeborenen Krankheit, die ihre Sprech- und Bewegungsfähigkeit einschränkt und immer weiter fortschreitet. Sie betonte, dass die zu ihrer Krankheit durchgeführten Versuche an gezielt gezüchteten Mäusen für sie der einzige Hoffnungsschimmer seien. Zugleich sprach sie sich für einen echten Dialog zwischen Forschern und Tierversuchsgegnern aus. Sharam Bagheri wiederum unterzog sich nach der Erprobung von Netzhautimplantaten im Tierversuch einer Operation an seinen eigenen Augen. Er leidet an einer Netzhauterkrankung, die ihn langsam erblinden ließ.
Kritisiert worden war die Veranstaltung bereits im Vorfeld, da mit Dr. Cornelie Jäger, der Landesbeauftragten für Tierschutz (Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz Baden-Württemberg), nur eine Gegnerin von Tierversuchen auf dem Podium saß. Auch Diskussionsteilnehmer aus dem Publikum und Jäger selbst fanden dies „bedauerlich“. Prorektor Professor Dr. Heinz-Dieter Assmann gelang es jedoch als Moderator der dreistündigen Veranstaltung, auch die Tierversuchsgegner im Publikum in der Diskussion ausführlich zu Wort kommen zu lassen. Bei den Wortmeldungen aus dem Plenum wurde ein großes Misstrauen deutlich, ob Versuchstiere auf angemessene Weise behandelt werden. Die Wissenschaftler auf dem Podium betonten, hier sei mehr Transparenz wichtig. Man habe nichts zu verbergen und sei auch zu diesem Thema dialogbereit. Das erste CIN Gespräch ist aus Sicht der mit Tierversuchen arbeitenden Wissenschaftler ein Schritt hin zu mehr Transparenz.
Sören Stange
Es diskutierten:
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