Am 23. Dezember 2019 ist nach kurzer und schwerer Krankheit Professor Dr. Gerd Ronning verstorben. Ronning hatte den Lehrstuhl für Statistik, Ökonometrie und Empirische Wirtschafsforschung von 1992 bis 2004 inne, nachdem er von der Universität Konstanz nach Tübingen gewechselt war.
Gerd Ronning hat im Rahmen seiner wissenschaftlichen Tätigkeit die mikroökonometrische Forschung in Deutschland begründet und vorangetrieben. Seine vielseitigen Interessen drücken sich nicht nur in methodischen Beiträgen, sondern auch in internationalen Publikationen im Bereich Finanzwirtschaft aus. Er war Mitglied einer deutschlandweiten DFG-Forschungsgruppe im Bereich Finanzwirtschaft und hat in Tübingen, in Zusammenarbeit mit Kollegen der damaligen wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät, ein DFG-Graduiertenkolleg ins Leben gerufen, ein weithin sichtbares Forschungsprojekt. Professor Ronning wirkte auch in verschiedenen Ämtern der Selbstverwaltung mit und hat die Fakultät mit seiner internationalen Ausrichtung und seinem hohen wissenschaftlichen Anspruch geprägt und nach vorne gebracht. Dass aus seinem Lehrstuhl drei Professoren auf Ökonometrie-Lehrstühle (in Würzburg, Köln und Hohenheim) berufen wurden, zeigt, wie sehr ihm die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses am Herzen lag. Dieser Anspruch drückte sich auch in der modernen Ökonometrie-Lehre aus, die Gerd Ronning in Tübingen etablierte. Der jetzige, auf international sichtbare Forschung ausgerichtete wirtschaftswissenschaftliche Fachbereich, wäre ohne sein Wirken nicht möglich gewesen. Wir verdanken ihm sehr viel.