Am 6. Oktober 2021, zwei Tage nach seinem 89. Geburtstag, ist unser langjähriger Kollege Professor Karl-Heinz Gaukler verstorben. Herr Gaukler kam bereits im Anschluss an seine Abiturprüfung 1952 nach Tübingen, wo er sich für das Diplomstudium der Physik eingeschrieben hat. Im Jahr 1960 hat er dieses mit seiner Diplomarbeit zum Thema „Intensitäts- und Abbauprobleme im Elektronenoberflächenmikroskop mit Ionenausgelösten Elektronen“ abgeschlossen. Somit hat er den Grundstein für seine Laufbahn in der Angewandten Physik gelegt und sein Interesse an Problemen der Oberflächenphysik und den modernen Methoden der Elektronenmikroskopie unter Beweis gestellt.
Karl-Heinz Gaukler hat seine Promotion zum Thema „Auflösungsgrenze des elektrostatischen Energie-Analysators und hochauflösende Elektronen-Spektroskopie“ unter der Leitung von Prof. Gottfried Möllenstedt im Mai 1966 abgeschlossen. Während dieser für ihn sehr produktiven Zeit hat er mehrere wissenschaftliche Beiträge zum Gebiet der Elektronenmikroskopie angefertigt. Auch sein Engagement in der Lehre hat er bereits als wissenschaftliche Hilfskraft während des Studiums mit Freude und Erfolg demonstriert. Direkt im Anschluss an seine Promotion wurde er zum Wissenschaftlichen Assistenten ernannt.
Beim 5. Internationalen Kongress für Röntgenoptik und Mikroanalyse im Jahr 1968 in Tübingen war Karl-Heinz Gaukler sowohl für die Organisation als auch für die Zusammenstellung des wissenschaftlichen Programms zuständig. Im Februar 1971 folgte die Habilitation und bereits zwei Jahre später die Ernennung zum außerplanmäßigen Professor. Als Forscher zeichnete er sich auf dem Gebiet der Elektronen-Emissionsmikroskopie, der Elektronen- und Ionenenergieanalyse, der Massenspektroskopie von Oberflächen und der Elektronenbeugung aus. Auf diesem Gebiet hat er zahlreiche Zulassungs-, Diplom- und Doktorarbeiten betreut. Mit seiner breit aufgestellten Expertise war er auch für Kollegen und Mitarbeiter im Institut immer ein aufgeschlossener Diskussionspartner und Berater.
Im Mai 1978 erfolgte dann die Ernennung zum planmäßigen Professor für Angewandte Physik, einer Position, die er bis zu seinem Ruhestand im Jahr 1997 innehatte.
Aufgrund seines Vortragsstils, der durch Sachlichkeit und großes pädagogisches Geschick gekennzeichnet war, ist er sicherlich auch vielen angehenden Medizinern, die seine Vorlesung zur „Experimentalphysik“ besucht haben, in Erinnerung geblieben. Auch ehemalige Physik-Studierende werden Prof. Gaukler als einen fairen und angenehmen Prüfer auf dem Gebiet der angewandten Physik bestens in Erinnerung behalten. Das Institut und seine Schüler werden ihn in ehrender Erinnerung behalten.