Uni-Tübingen

Newsletter Uni Tübingen aktuell Nr. 1/2025: Leute

Überzeugter Europäer, kritischer Denker und verantwortungsbewusster Politiker

Zum Tode von Ehrensenator Dr. Horst Köhler, Bundespräsident a.D. ein Nachruf des Rektorats der Universität Tübingen

Die Universität Tübingen trauert um ihren Ehrensenator und Honorarprofessor Bundespräsident a. D. Dr. Horst Köhler, der am 1. Februar 2025 im Alter von 81 Jahren nach kurzer, schwerer Krankheit in Berlin starb.

Horst Köhler ist seit seinem Studium der Wirtschaftswissenschaften an der Universität Tübingen seiner Alma Mater eng verbunden geblieben. Insbesondere seit dem Jahr 2003, als er Honorarprofessor wurde, kehrte er für Vorträge und Diskussionen immer wieder zu ihr zurück – auch während seiner Zeit als 9. Bundespräsident der Bundesrepublik Deutschland. Im Jahr 2011 erhielt der Bundespräsident a. D. mit der Ehrensenatorwürde eine der höchsten Auszeichnungen der Universität Tübingen. Eine Auszeichnung, die Persönlichkeiten vorbehalten ist, die sich um die Universität, um Staat und Gesellschaft und vor allem um das Gemeinwohl verdient gemacht haben. 

Als Bundespräsident hatte Horst Köhler sich in den Jahren 2004 bis 2010 für die soziale Marktwirtschaft, die Stärkung Europas sowie für eine gerechtere Globalisierung eingesetzt. Seine Mahnungen zur Verantwortung der Finanzmärkte und sein Engagement für die Armutsbekämpfung fanden international Anerkennung; Mahnungen, die er zu Beginn seiner Amtszeit als Staatsoberhaupt in der 4. Weltethos-Rede im Dezember 2004 in Tübingen unter dem Titel „Was gehen uns andere an?“ insbesondere mit Blick auf den afrikanischen Kontinent ansprach. Er war bekannt für sein Engagement, seine Liebe und seine Expertise für Afrika, weshalb die Vereinten Nationen ihn 2017 zum UN-Gesandten für die Westsahara machten.  

Horst Köhler arbeitete nach seinem Studium als wissenschaftlicher Referent am Institut für Angewandte Wirtschaftsforschung und promovierte 1977 in Tübingen. In den folgenden Jahren begann er seine politische Karriere zunächst auf Landes-, anschließend auf Bundesebene. Von 1998 an leitete er als Präsident die Europäische Bank für Wiederaufbau und Entwicklung in London, bevor er im Jahr 2000 den Posten als geschäftsführender Direktor des Internationalen Währungsfonds IWF in Washington D.C. übernahm.

Die Universität Tübingen verliert mit Horst Köhler eine herausragende Persönlichkeit, die Wissenschaft, Politik und Gesellschaft miteinander zu verbinden wusste. Sein Vermächtnis als überzeugter Europäer, kritischer Denker und verantwortungsbewusster Politiker bleiben ebenso unvergessen wie der inspirierende und integre Mensch und Kollege Horst Köhler. 

Unser tiefes Mitgefühl gilt seiner Familie.

Das Rektorat

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