Im Museum der Universität Tübingen (MUT) auf Schloss Hohentübingen ist noch bis 29. März 2029 die Ausstellung „Te Pou o Hinematioro – Celebrating Māori Heritage, Culture and Connection“ zu sehen, die Brücken über Kontinente und Jahrhunderte schlägt.
Im Mittelpunkt der von Stephan Potengowski und seinem Team szenografierten Ausstellung steht das Hinematioro Pou, das 1769 mit der ersten Weltumseglung des britischen Seefahrers James Cook nach Europa gelangte. Für die Māori-Gemeinschaft Te Aitanga-a-Hauiti verkörpert das Schnitzwerk die lebendige Präsenz der verehrten Ahnin und höchsten Prinzessin Hinematioro und entspricht einem taonga, einem heiligen Schatz. In den 1990er-Jahren, nach der Wiederentdeckung durch den Tübinger Kustos der ethnologischen Sammlung, Dr. Volker Harms, entwickelte sich das Pou zu einem Symbol der Verbindung zwischen Ūawa und Tübingen, Vergangenheit und Gegenwart.
Das Hinematioro Pou kehrte im Jahr 2019 erstmals auf Leihbasis nach Neuseeland zurück, wo es in einer bewegenden Zeremonie empfangen wurde. Im Kontext dieses Projektes wird derzeit auch die zentrale Frage nach der möglichen Rückgabe des Hinematioro Pou nach Neuseeland diskutiert – ein Prozess, der von gegenseitigem Respekt, wissenschaftlicher Verantwortung und kulturellem Vertrauen geprägt ist.
„Das Hinematioro Pou steht nicht nur für ein bedeutendes kulturelles Erbe der Māori, sondern auch für den respektvollen Dialog zwischen Wissenschaft und indigener Gemeinschaft. Als Universität sehen wir es als unsere Verantwortung an, solche Verbindungen zu pflegen und Räume für gemeinsame Erinnerung, Forschung und Zukunft zu schaffen. Ich bin dankbar, dass die Gemeinschaft der Te Aitanga-a-Hauiti diese Ausstellung des Museum der Universität Tübingen begleitet“, sagt Prof. Dr. Dr. h.c. (Dōshisha) Karla Pollmann, Rektorin der Universität Tübingen.
Die Ausstellung entstand in enger Zusammenarbeit zwischen der Abteilung Ethnologie des Asien-Orient-Instituts, dem MUT, der Māori-Gemeinschaft Te Aitanga-a-Hauiti, und dem Tairāwhiti Museum in der Stadt Gisborne auf der Nordinsel Neuseelands.
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