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12.08.2022

Bundesregierung ehrt Erfindung der Rechenmaschine

Sammlermünze erscheint im August 2023 – Gedenken an den Tübinger Wissenschaftler Wilhelm Schickard

Das Porträt von Wilhelm Schickard hängt in der Professoren-Galerie der Universität Tübingen.

Das Bundeskabinett hat die Prägung einer 20-Euro-Münze zum Gedenken an den Tübinger Wissenschaftler Wilhelm Schickard beschlossen. Die Bundesregierung würdigt damit die Erfindung der ersten Rechenmaschine, die Schickard vor 400 Jahren, im Jahr 1623, konstruierte. Die Münze wird im August 2023 herausgegeben und wird vor allem für Sammler geprägt. 

„Wissenschaftler wie Wilhelm Schickard können uns auch heute noch Inspiration und Vorbild sein“, sagte Peter Grathwohl, Prorektor für Forschung und Innovation der Universität Tübingen. „Die Erfindung der Rechenmaschine ist eine außergewöhnliche Leistung, die mehr Aufmerksamkeit in Deutschland und international verdient. Wir freuen uns, dass durch eine Sammlermünze mehr Menschen von Wilhelm Schickard und seiner Erfindung erfahren.“

Schickard hatte an der Universität Tübingen Theologie studiert und wurde 1619 als Professor für Hebräisch an seine Alma Mater berufen. Später lehrte er auch Astronomie. Um sich die astronomischen Berechnungen zu erleichtert, erfand er eine Maschine, die auch große Zahlen addieren, subtrahieren, multiplizieren und dividieren konnte. Mittels Zahnrädern gelang dem mechanischen Rechner sogar der Zehnerübertrag.  

Seine Maschine ist nicht erhalten geblieben. In Skizzen hatte Wilhelm Schickard aber ihre Funktionsweise detailliert dem berühmten Astronomen Johannes Kepler geschildert, für den er ein eigenes Modell anfertigen lassen wollte. Bei einem Brand in der Werkstatt seines „Mecanicus“ wurde das Geschenk jedoch 1624 zerstört, bevor es überreicht werden konnte. Im Jahr 1635 starb Schickard an der Pest. Das Wilhelm Schickard Institut für Informatik der Universität Tübingen plant für den September 2023 ein Symposion zum Gedenken an den Namensgeber und seine Erfindung.  

Das Finanzministerium würdigt den Tübinger Professor und seine Erfindung auch mit einer eigenen Briefmarke. Sie wird als eine von insgesamt 52 thematischen Neuerscheinungen im kommenden Jahr herausgebracht und kann ab dem 7. September 2023 erworben werden. Das Finanzministerium gibt in der Regel zehn bis zwölf Sammlermünzen im Jahr als „Ausdruck des kulturellen und historischen Selbstverständnisses unseres Landes“ heraus. Sie können bei der Deutschen Bundesbank und vielen Banken und Sparkassen erworben werden. 

Das Bundesfinanzministerium hat zum Beschluss zur Sammlermünze „400 Jahre Rechenmaschine von Wilhelm Schickard“ eine Pressemitteilung veröffentlicht:

www.bundesfinanzministerium.de/Content/DE/Pressemitteilungen/Briefmarken/2022/2022-08-10-sammlermuenze-400-jahre-rechenmaschine.html

Pressekontakt:

Eberhard Karls Universität Tübingen
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