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28.06.2022

Love in culture and the brain

CIN Dialogues führen interdisziplinäres Gespräch an der Schnittstelle von Neurowissenschaft und Soziologie

Was bedeuten Liebe und Partnerschaft heute und wie haben sie sich in Zeiten des Internet-Datings verändert? Das Konzept der romantischen „Liebe“ ist Thema der CIN Dialogues, zu denen das Werner Reichardt Centrum für Integrative Neurowissenschaften und das College of Fellows einladen. Die Soziologin Eva Illouz von der Universität Jersualem und der Neurowissenschaftler Larry Young von der Emory Universität in Atlanta, USA diskutieren über das Konzept der romantischen „Liebe“ aus ihrer jeweiligen Fachperspektive: 

Am Donnerstag, 7. Juli um 19:15 Uhr im Audimax (Neue Aula, Geschwister Scholl Platz). Die interessierte Öffentlichkeit ist herzlich eingeladen. 
Es ist keine Anmeldung nötig. Um das Tragen einer Maske während der Veranstaltung wird gebeten.

Das Konzept der „Liebe“ und romantische Beziehungen sind nicht nur Gegenstand psychologischer und soziologischer, sondern auch neurowissenschaftlicher Forschung. Die Neurowissenschaften erforschen neurobiologische und genetische Grundlagen der Liebe und der Mechanismen, auf denen unser Sozialverhalten beruht. Neurowissenschaftlerinnen und Neurowissenschaftler behaupten sogar, die neurologische Fundierung der Liebe sei eines der Phänomene, die am besten verstanden sind. Aus beiden Perspektiven, der Soziologie und der Neurowissenschaft, können wir also aktuelle Antworten auf die Frage erwarten, wie eine angemessen komplexe Beschreibung des Konzepts „Liebe“ aussehen kann.

Wie also hat sich das Konzept der Liebe verändert – insbesondere durch Dating-Plattformen als zentralem Ort für die Anbahnung romantischer Kontakte? Gibt es einen kulturellen Einfluss auf die Liebe selbst, oder nur auf die Art und Weise, wie wir sie suchen und zeigen? Und können NeurowissenschaftlerInnen und SoziologInnen voneinander lernen, wonach sie suchen sollten, wenn sie erforschen, was Liebe heute bedeutet? Dies sind einige der Fragen, die Eva Illouz und Larry Young diskutieren werden. Das Gespräch moderiert Wissenschaftsjournalistin Alison Abbott (Nature). 

Im Vorfeld des CIN Dialogs findet um 16 Uhr die feierliche Eröffnung des Cognitive Science Centers (CSC) Tübingen mit dem Vortrag „Natural concepts in humans and in machines: A design perspective“ des renommierten Kognitionswissenschaftlers Professor Peter Gärdenfors (Lund Universität) statt. 

Eva Illouz ist Professorin für Soziologie an der Hebräischen Universität Jerusalem und Directrice d'études an der École des hautes études en sciences sociales (EHESS) in Paris. Ihre Forschungsschwerpunkte sind die Soziologie der Kultur, der Geschlechter, des Kapitalismus sowie die Geschichte und Soziologie der Emotionen. In ihrer Arbeit untersucht sie u.a., wie die öffentliche Kultur und der Kapitalismus das Gefühlsleben prägen, die Kommerzialisierung der Romantik sowie die Bedeutung von Freiheit, Wahlmöglichkeiten und Individualismus in der modernen Welt. Die Zeit wählte sie zu einer der 12 Intellektuellen, die das Denken der Zukunft prägen werden. 

Larry Young ist Direktor des Center for Translational Social Neuroscience (CTSN) und des Silvio O. Conte Center for Oxytocin and Social Cognition an der Emory University. Youngs Forschung befasst sich mit den genetischen, zellulären und neurobiologischen Mechanismen, welche Beziehungen zugrunde liegen und das Sozialverhalten regulieren. Er hat die zentrale Rolle der Neuropeptide Oxytocin und Vasopressin bei der neuronalen Verarbeitung sozialer Signale identifiziert und erforscht Verbindungen zur Grundlage von Sucht. Dieses Verständnis nutzt sein Labor, um Medikamente zur Behandlung psychiatrischer Störungen zu finden. 

Alison Abbott promovierte in Pharmakologie an der Universität von Leeds. Sie war Redakteurin von Trends in Pharmacological Sciences, und von 2014 bis 2018 Vorsitzende des FENS-Kommunikationsausschusses. Für ihre Arbeit hat sie zahlreiche Auszeichnungen erhalten, darunter den Euroscience Science Writers Award (2009), den Medical Journalists Association Award (2015) und den ABSW Science Journalist of the Year Award (2018).

Über die CIN Dialogues

Immer häufiger wird menschliches Verhalten und Handeln erfolgreich auf neuronale Prozesse zurückgeführt. Das stellt die Geistes- und Sozialwissenschaften, in deren Kompetenzbereich solche Fragen bislang fielen, vor Herausforderungen, bietet aber auch die einmalige Chance zu interdisziplinärer Forschungsarbeit. Die CIN Dialogues tragen dazu bei, den Austausch zwischen Neurowissenschaften und Geistes- und Sozialwissenschaften über den rein akademischen Bereich hinaus sichtbar zu machen und in die Gesellschaft zu tragen. (www.cin.uni-tuebingen.de / https://uni-tuebingen.de/de/218658)

Die Daten auf einen Blick

CIN DIALOGUES AT THE INTERFACE OF THE NEUROSCIENCES AND THE ARTS AND HUMANITIES – ein interdisziplinäres Gespräch – 
Gäste:
Professor Dr Eva Illouz, Hebrew University of Jerusalem
Professor Dr Larry Young, Emory University, Atlanta
Moderation: Dr Alison Abbott, Nature

7. JULI 2022, 19.15 Uhr 
Audimax, Neue Aula
Geschwister-Scholl-Platz, Tübingen

Organisation:

  • Werner Reichardt Centrum für Integrative Neurowissenschaften an der Universität Tübingen
  • College of Fellows der Universität Tübingen

Kontakt: 

Yanti Hölzchen
Universität Tübingen
College of Fellows
+49 7071 29-77243
yanti.hoelzchenspam prevention@cof.uni-tuebingen.de
www.uni-tuebingen.de/college-of-fellows

Pressekontakt:

Eberhard Karls Universität Tübingen
Hochschulkommunikation
Dr. Karl Guido Rijkhoek
Leitung

Antje Karbe
Pressereferentin
Telefon +49 7071 29-76789
 Telefax +49 7071 29-5566
antje.karbespam prevention@uni-tuebingen.de

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