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18.10.2017

Universität tritt Bericht über Studierendenzahlen entgegen

Kein dramatischer Rückgang bei den Einschreibungen – Änderung in der Statistik führt zu falschen Schlussfolgerungen

Die Universität Tübingen hat einen Zeitungsbericht über eine dramatisch gesunkene Zahl von Einschreibungen dementiert. „Ein Bericht, wonach mit Beginn des Wintersemesters 2017/18 die Zahl der Studienanfänger insgesamt um 25 Prozent gesunken sei und die Zahl der ausländischen Erstsemester sogar um 75 Prozent, entbehrt jeglicher Grundlage“, erklärte der Rektor der Universität, Professor Bernd Engler, am Dienstag.

Die Universität gehe langfristig von einem allmählichen Rückgang bei der Zahl der Studienanfänger (Neu- und Ersteinschreibungen) sowie bei der Gesamtzahl der Studierenden aus. Hier mache sich unter anderem die demografische Entwicklung bemerkbar. Kurzfristig seien aber keine dramatischen Entwicklungen zu erwarten. „Dies gilt auch für die Gruppe der ausländischen Studierenden, obwohl das Land Baden-Württemberg ab diesem Wintersemester Studiengebühren für Studierende aus Nicht-EU-Ländern eingeführt hat“, betonte Engler.

Die angeblich drastischen Einbrüche, von denen in dem Zeitungsbericht zu lesen war, gehen zum Teil darauf zurück, dass Zahlen aus der noch laufenden Immatrikulationsphase von Anfang Oktober 2017 mit den Studierendenzahlen von Mitte November 2016 verglichen wurden. „Jeder, der die Universität kennt, weiß, dass die Studierendenzahlen in diesen sechs Wochen nochmals zulegen, insbesondere bei den internationalen Studierenden“, sagte der Rektor.

Maßgeblich beruhen die Rechenfehler aber darauf, dass eine Veränderung in der amtlichen Statistik vom Autor des Berichts nicht berücksichtigt wurde. Die amtliche Statistik unterscheidet bei Studierenden zwischen so genannten Ersteinschreibern und Neueinschreibern. Bei den Ersteinschreibern handelt es sich um Studierende, die sich zum ersten Mal überhaupt bei einer Hochschule immatrikulieren. Neueinschreiber dagegen waren zuvor bereits an einer anderen Hochschule eingeschrieben.

Seit dem aktuellen Wintersemester werden auch internationale Studierende, die zuvor bereits in ihrem Heimatland immatrikuliert waren, in Deutschland grundsätzlich als Neueinschreiber gezählt. In der Vergangenheit waren sie als Ersteinschreiber gewertet worden, es sei denn, sie hatten zuvor bereits an einer anderen deutschen Hochschule studiert.

Diese Änderung in der amtlichen Statistik hat in Tübingen dazu geführt, dass sich das Verhältnis zwischen ausländischen Ersteinschreibern und ausländischen Neueinschreibern deutlich umgekehrt hat. „Wo wir früher deutlich mehr Ersteinschreiber hatten, verzeichnet die Statistik in diesem Semester rund sechsmal so viele Neueinschreiber wie in der Vergangenheit“, erklärte Engler. Diese Verschiebungen wirken sich auch auf die Gesamtzahl aller Ersteinschreiber und aller Neueinschreiber aus. „Einzig und allein die isolierte Betrachtung der Ersteinschreiber kann zu der irrtümlichen Schlussfolgerung führen, es gebe an der Universität Tübingen einen dramatischen Einbruch bei den Studienanfängern“, betonte der Rektor.

Auch wenn ein Großteil der Studierenden sich bis zum Semesterstart am vergangenen Montag immatrikuliert hat, dauert die Einschreibephase noch bis November an. Die Universität geht davon aus, dass es auch in den folgenden vier Wochen noch einen Zuwachs bei den Studierendenzahlen geben wird. Aktuell (Stand 17. Oktober 2017) ist die Situation wie folgt:

Gesamtzahl der Studierenden

27.554
Ersteinschreiber3.293
Neueinschreiber1.734

Zusammen

5.027
Internationale Studierende 3.769
Int. Ersteinschreiber313
Int. Neueinschreiber 669

Zusammen

982

Im Wintersemester 2016/17 war die Situation am Stichtag 17. November 2016 wie folgt:

Gesamtzahl der Studierenden

28.394
Ersteinschreiber4.243
Neueinschreiber1.477

Zusammen

5.720
Internationale Studierende 3.887
Int. Ersteinschreiber1.115
Int. Neueinschreiber 110

Zusammen

1.225

Kontakt:

Dr. Karl G. Rijkhoek
Universität Tübingen
Hochschulkommunikation
Telefon: +49 7071 29-76788
<link>karl.rijkhoek@uni-tuebingen.de

Eberhard Karls Universität Tübingen
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Dr. Karl Guido Rijkhoek
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