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25.06.2021

Stadt und Universität erzielen Einigung zur Regionalstadtbahn

„Große Bedeutung für die Weiterentwicklung des Wissenschafts- und Klinikstandorts“ – Räumliche Entwicklung zugesichert

Die Stadtverwaltung Tübingen und die Universität Tübingen haben in der Diskussion um eine mögliche Innenstadtstrecke der geplanten Regionalstadtbahn eine weitgehende Einigung erzielt. Wie der Rektor der Universität, Professor Bernd Engler, und der Oberbürgermeister der Universitätsstadt Tübingen, Boris Palmer, am Freitag in einer gemeinsamen Erklärung mitteilten, wollen beide Seiten durch ein umfangreiches Maßnahmenpaket negative Auswirkungen auf Forschungseinrichtungen der Universität und des Universitätsklinikums soweit wie möglich ausschließen. 

„Die Universität misst der umweltfreundlichen Verkehrserschließung des Campus Tal, des Klinikums und des Campus Morgenstelle große Bedeutung für die Weiterentwicklung des Wissenschafts- und Klinikstandorts Tübingen bei“, sagte Rektor Bernd Engler. „Sie unterstützt daher den Bau der Innenstadtstrecke der Regionalstadtbahn vorbehaltslos.“

Beide Seiten verständigten sich darauf, die Auswirkungen der mit dem Betrieb der Regionalstadtbahn verbundenen Erschütterungen und elektromagnetischen Felder auf hochempfindliche Messgeräte schon bei der Planung der Regionalstadtbahn zu berücksichtigen. So sagte die Stadtverwaltung zu, bei der Planung der Innenstadtstrecke die Beeinträchtigung von Forschungsgebäuden durch Erschütterungen und elektromagnetische Felder durch eine aufwändige Gleisbettung sowie entsprechende Vorkehrungen bei der Stromversorgung deutlich zu reduzieren.

„Die Innenstadtstrecke hat nur einen Sinn, wenn sie die Verkehrs- und Entwicklungsbedürfnisse der Universität gleichermaßen erfüllt. Mit der nun erzielten Einigung können wir das garantieren“, sagt Oberbürgermeister Boris Palmer. „Wenn die Innenstadtstrecke kommt, werden wir in Planung und Bau alles tun, was technisch möglich ist, um die Nutzungsmöglichkeiten der Universität auch in Zukunft nicht einzuschränken.“

„Trotz aller technischen Maßnahmen, die ergriffen werden sollen, wird es aber in einem Korridor von etwa 80 Metern links und rechts der geplanten Stadtbahntrasse immer noch zu Beeinträchtigungen von Forschungs- und Messgeräten kommen“, sagte der Rektor: „Wie im Gutachten des Ingenieurbüros Heiland und Mistler dargelegt, führt daher an einer Verlagerung des Werner Siemens Imaging Centers kein Weg vorbei.“ Diese auch für die Radiologie des Universitätsklinikums eminent wichtige Einrichtung müsse den aktuellen Standort räumen und in den Bereich der Kliniken Berg umziehen.

Engler verwies darauf, dass es für die Universität von enormer Bedeutung sei, im Rahmen der Diskussion um die Regionalstadtbahn auch die künftige Entwicklung im Blick zu behalten. „Der Wissenschaftsstandort Tübingen wird weiterwachsen. Daher profitiert die Universität von verbesserten Verkehrsverbindungen zwischen Tübingen und der sie umgebenden Region.“ Es dürfe aber nicht außer Acht gelassen werden, dass in den kommenden Jahren immer leistungsfähigere, aber auch zunehmend empfindlichere wissenschaftliche Geräte entwickelt würden, auf die die Universität Tübingen angewiesen sei, wenn sie ihren Rang als internationale Forschungseinrichtung beibehalten wolle. Die aktuelle Entwicklung auf dem Gebiet der Quantencomputer sei hier ein besonders evidentes Beispiel. Es müsse auch für die Zukunft sichergestellt sein, dass die Universität neue Forschungsbauten in Bereichen errichten könne, die außerhalb des Wirkungsbereichs der Regionalstadtbahn lägen.

Oberbürgermeister Boris Palmer sagte der Universität daher räumliche Entwicklungsmöglichkeiten jenseits des Campus Morgenstelle zu. „Der aktuelle Entwurf des Flächennutzungsplans sieht bereits seit mehreren Jahren eine künftige bauliche Nutzung der Flächen zwischen der Morgenstelle und dem Landgasthof Rosenau vor“, so Palmer. Auch die Regionalversammlung habe mit der jüngst erfolgten Änderung des Regionalplans die Weichen für eine entsprechende Nutzung gestellt. Palmer verwies zudem darauf, dass die Universität das Areal mit einzelnen Gebäuden wie dem Hochspannungslaboratorium Rosenau und dem Lebensphasenhaus bereits seit den 1950er Jahren nutze. Hier gebe es ausreichende Entwicklungsmöglichkeiten für die Universität außerhalb des physikalischen Einflussbereichs der Stadtbahn.  

Auch Eugen Höschele, der Vorsitzende des Zweckverbands Regional-Stadtbahn Neckar-Alb, begrüßt das klare Bekenntnis der Universität zur Innenstadtstrecke: „Es freut uns sehr, dass auch wir vom Zweckverband zu dieser gütlichen Einigung zwischen der Stadt und der Universität Tübingen beitragen konnten.“

Kontakt: 

Claudia Salden
Universitätsstadt Tübingen
Stabsstelle Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
+49 7071 204-1564
claudia.saldenspam prevention@tuebingen.de

Dr. Karl G. Rijkhoek
Universität Tübingen
Hochschulkommunikation
+49 7071 29-76788
karl.rijkhoekspam prevention@uni-tuebingen.de

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