Uni-Tübingen

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03.03.2022

Universität Tübingen setzt Kooperation mit Russland aus

Zusammenarbeit auf institutioneller Ebene wird eingefroren – Russische Studierende weiterhin willkommen

Die Universität Tübingen wird in Reaktion auf den Krieg gegen die Ukraine die Zusammenarbeit mit russischen Hochschulen und Forschungseinrichtungen bis auf Weiteres aussetzen. „Wir folgen damit der Empfehlung der Allianz der Wissenschaftsorganisationen, alle Kooperationen mit russischen Partnern mit sofortiger Wirkung einzufrieren“, sagte die Prorektorin für Internationales, Professorin Monique Scheer, am Donnerstag. Gemeinsame Forschungsaktivitäten würden gestoppt. Zudem werde es vorerst keine gemeinsamen wissenschaftlichen Tagungen geben. Auch werde die Universität Tübingen zunächst keine neuen Forschungsprojekte mit russischen Einrichtungen anstreben.

Die Universität werde in naher Zukunft keine Tübinger Studierenden zum Austausch nach Russland schicken, sagte Scheer. Dienstreisen nach Russland würden nicht mehr genehmigt. „Die Universität Tübingen erkennt zugleich ausdrücklich an, dass russische Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, ebenso wie russische Studierende für den Angriffskrieg in der Ukraine nicht verantwortlich sind“, betonte die Prorektorin: „Im Gegenteil haben zahlreiche Forscherinnen und Forscher sich mutig gegen diesen Krieg ausgesprochen.“ Daher wolle die Universität Tübingen solchen Personen nicht pauschal den Weg nach Deutschland versperren. Allerdings verlange der Angriff Russlands auf die Ukraine eine klare Haltung auch von den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern in Deutschland, sagte Scheer: „Die ukrainische Bevölkerung kämpft um ihre Freiheit, und wir müssen sie durch konsequente Sanktionen gegen staatliche Institutionen in Russland unterstützen.“

Die Universität Tübingen bleibe trotz schwieriger Bedingungen ein Ort des Austausches und der Weltoffenheit, sagte die Prorektorin: „Alle russischen Studierenden, Lehrenden und Forschenden, die sich derzeit bereits an der Universität Tübingen aufhalten, sind uns weiterhin willkommen und können selbstverständlich bleiben.“ Auch im kommenden Sommersemester werden russische Studierende aufgenommen und immatrikuliert.

Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Universität Tübingen kooperieren zu einer Vielzahl von Themen mit Forschenden an Universitäten und Forschungseinrichtungen in Russland. Involviert sind unter anderem Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus den Bereichen Astronomie, Geowissenschaften, Geschichte, Jura, Mathematik, Mikrobiologie, Physik und Slavistik. Darüber hinaus gibt es Austauschabkommen der Universität Tübingen mit Universitäten in Moskau und Sankt Petersburg.


Weblinks:
Stellungnahme der Allianz der Wissenschaftsorganisationen:
https://www.dfg.de/download/pdf/dfg_im_profil/allianz/220225_statement_allianz_ukraine.pdf
https://www.dfg.de/download/pdf/dfg_im_profil/allianz/220225_statement_allianz_ukraine_en.pdf

Pressemitteilung der Deutschen Forschungsgemeinschaft:
https://www.dfg.de/service/presse/pressemitteilungen/2022/pressemitteilung_nr_01/index.html

 

Pressekontakt:

Eberhard Karls Universität Tübingen 
Hochschulkommunikation

Dr. Karl Guido Rijkhoek
Leiter

 + 49 7071 29-76788
karl.rijkhoekspam prevention@uni-tuebingen.de   
www.uni-tuebingen.de/aktuell 

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