Uni-Tübingen

Newsletter Uni Tübingen aktuell Nr. 2/2011: Forschung

Fünf Millionen Euro für Alexander von Humboldt-Professur in der Tübinger Linguistik

Die Universität Tübingen hat für ihren Antrag, den in Kanada forschenden Linguisten Professor Dr. Rolf Harald Baayen an die Universität Tübingen zu berufen, den Zuschlag erhalten - verbunden mit einer Mittelzusage in Höhe von fünf Millionen Euro für eine Alexander von Humboldt-Professur. Die Alexander von Humboldt-Professur ist die höchstdotierte internationale Forschungsauszeichnung Deutschlands.


„Damit wird die herausragende Stellung der Tübinger Linguistik gewürdigt, und durch die Berufung von Rolf Harald Baayen wird sie weiter verstärkt. Dies verspricht für die Zukunft weitere grundlegend neue Erkenntnisse im Bereich der interdisziplinären Sprachforschung.“, kommentierte Rektor Professor Dr. Bernd Engler die Auszeichnung.


Die mit fünf Millionen Euro dotierte Humboldt-Professur wird von der Alexander von Humboldt-Stiftung vergeben und vom Bundesministerium für Bildung und Forschung finanziert. Mit diesem Preis zeichnet die Alexander von Humboldt-Stiftung weltweit führende und im Ausland tätige Forscher aller Disziplinen aus. Sie sollen zukunftsweisende Forschung an deutschen Hochschulen durchführen.


Das Preisgeld ist für die Finanzierung der ersten fünf Jahre der Tätigkeit der Humboldt-Professoren in Deutschland bestimmt. Dadurch können die Hochschulen internationalen Spitzenkräften konkurrenzfähige Rahmenbedingungen und eine langfristige Perspektive für die Arbeit in Deutschland bieten.


Der 1958 in den USA geborene Baayen arbeitet derzeit am Department of Linguistics der University of Alberta im kanadischen Edmonton. Er gilt als einer der international besten und innovativsten Forscher auf dem Gebiet der Wortschatzforschung und der quantitativen Linguistik. Er ist einer der Pioniere der computergestützten und empirischen Sprachforschung und Psycholinguistik und hat grundlegende Beiträge etwa zum Verständnis der menschlichen Sprachfähigkeit und zur Rolle des Gedächtnisses bei der Sprachverarbeitung geleistet. An der Universität Tübingen soll Baayen den zusätzlichen Lehrstuhl für Quantitative Linguistik übernehmen und helfen, die Sprachforschung als einen zentralen Forschungsschwerpunkt weiter voranzubringen.


Die Professur von Baayen wird zahlreiche weitere internationale Kooperationen der Tübinger Linguisten ermöglichen und ein Anreiz für die weltweit besten Nachwuchswissenschaftler im Bereich der Sprachforschung sein, zu Promotionsprojekten, Forschungsaufenthalten und der Gründung von Nachwuchsgruppen nach Tübingen zu kommen. Von besonderer Bedeutung ist Baayens künftige Forschungstätigkeit in Tübingen im Hinblick auf das beantragte Exzellenzcluster Tübingen Center for the Study of Language.


Weitere Informationen: www.humboldt-foundation.de/ahp-2011


Zur Person von Rolf Harald Baayen: www.ualberta.ca/~baayen/


Michael Seifert