Seit 2022 nennt sich das ehemalige, im Jahr 2013 gegründete eScience-Center der Universität Tübingen Digital Humanities Center. Als Core Facility der Universität Tübingen bietet es Forschungsprojekten in den Geistes- und Sozialwissenschaften Unterstützung in den Bereichen Datenmanagement, Archivierung und Publikation von digitalen Daten. Das Center ist somit für viele Doktorandinnen und Doktoranden oder Arbeitsgruppenleiter/innen erster Ansprechpartner, wenn diese in der Antragsphase für ein Projekt angeben müssen, wie mit den generierten digitalen Daten umgegangen wird. Das Digital Humanities Center wird unter anderem durch Mittel aus der Exzellenzstrategie des Bundes und der Länder finanziert. Aktuell besteht das Team aus sieben festen Mitarbeitern und mehreren Hilfskräften.
„Wenn Sie einen DFG-Antrag einreichen, gibt es mittlerweile ein verpflichtendes Unterkapitel zum Umgang mit den Forschungsdaten. Wie werden diese erfasst? Wie werden sie gespeichert? Wie arbeitet das Forschungsteam damit? Was passiert nach dem Projekt mit diesen Daten?“, erklärt Dr. Michael Derntl, Leiter des Digital Humanities Center. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) möchte so die Zugänglichkeit der generierten Forschungsdaten auch nach Abschluss des Projekts sicherstellen. Bei einer Archivierung durch das Digital Humanities Center werden die Daten für mindestens zehn Jahre gespeichert und mit einem Digital Object Identifier (DOI) versehen, so dass sie über Repositorienverbünde für andere Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler auffindbar und zitierbar sind.
Michael Derntl ist promovierter Wirtschaftsinformatiker und kam 2015 an das damalige eScience-Center der Universität Tübingen. Er entwickelte zunächst Datenbanken und Softwareanwendungen bis er 2022 die Leitung übernahm. Im Sommer 2022 kam der Namenswechsel zu Digital Humanities Center. „Jetzt wird besser sichtbar, dass wir primär eine Serviceeinrichtung für die Geistes- und Sozialwissenschaften sind“, sagt Derntl.