Uni-Tübingen

Newsletter Uni Tübingen aktuell Nr. 4/2011: Forschung

Auszeichnung für medizinisch-pharmazeutische Forschung an der Universität Tübingen

Projekt "PyroDetect - Innovatives Medikamententestverfahren" als "Ausgewählter Ort 2011" im Wettbewerb "365 Orte im Land der Ideen" ausgezeichnet.

Das Klinische Forschungslabor der Klinik für Thorax-, Herz- und Gefäßchirurgie am Universitätsklinikum Tübingen (UKT) und das Interfakultäre Zentrum für Pharmakogenomik und Arzneimittelforschung (IZEPHA) der Universität Tübingen wurden mit dem Projekt "PyroDetect - Innovatives Medikamententestverfahren" als "Ausgewählter Ort 2011" im Wettbewerb "365 Orte im Land der Ideen" des Bundespräsidenten ausgezeichnet. Professor Dr. Albrecht Wendel (ICEPHA) als Erfinder, Prof. Dr. Hans Peter Wendel und Dr. Stefan Fennrich (Forschungslabor am UKT) als Projektleiter nahmen den Preis entgegen.

Pyrogene sind tote Partikel aus Oberflächen von Mikroorganismen - beispielweise Bakterien, die im Menschen Fieber und Schock auslösen können, wenn sie in winzigen Mengen in die Blutbahn gelangen. Deshalb müssen injizierbare Medikamente nicht nur steril, sondern auch pyrogenfrei sein. Bisher wurde dies durch Injektion in Kaninchen getestet. Am ehemaligen Lehrstuhl von Albrecht Wendel in Konstanz wurde der Pyrogentest erfunden: Er beruht auf einer Inkubation der Probe mit Humanblut und anschließender Detektion des Botenstoffs im Blut, der beim Menschen über die Blutbahn die Fieberreaktion auslöst. Dieser in-vitro Pyrogentest simuliert also Fieber im Reagenzglas statt im lebenden Organismus. Der Test wurde in Tübingen weiterentwickelt und ist seit 2010 als Ersatzmethode zum Tierversuch anerkannt.

 

Maximilian von Platen