10.11.2025
Vom Hörsaal in die Gesellschaft – Wie Service Learning an der Universität Tübingen Katastrophenvorsorge in die Praxis umsetzt
Wie kann die Vermittlung von Wissen über Katastrophenrisiken mehr als nur Theorie sein? Im Service-Learning-Kurs „Breaking the Cycle of Disaster, Response, Recovery and Repeat” (Den Kreislauf von Katastrophe, Reaktion, Wiederaufbau und Wiederholung durchbrechen), der im Sommersemester 2025 angeboten wurde, zeigte Dr. Solmaz Mohadjer, wie Studierende der Universität Tübingen ihr Wissen direkt in die Praxis umsetzen – gemeinsam mit gemeinnützigen Partnern, Bildungseinrichtungen und Forschungseinrichtungen. Das Ziel: Risiken verstehen, Verantwortung übernehmen und gemeinsam daran arbeiten, widerstandsfähigere Gemeinschaften aufzubauen.
Im Sommersemester 2025 leitete unsere Kollegin Dr. Solmaz Mohadjer einen Service-Learning-Kurs im Rahmen des Transdisciplinary Course Programs, in dem Studierende gemeinsam mit gemeinnützigen Organisationen an realen Problemen arbeiteten.
Der Kurs mit dem Titel „Breaking the Cycle of Disaster, Response, Recovery and Repeat” (Den Kreislauf von Katastrophe, Reaktion, Wiederaufbau und Wiederholung durchbrechen) zielte nicht nur darauf ab, Wissen zu vermitteln, sondern die Studierenden auch in aktive Partnerschaften mit Praktikern einzubinden. Dabei lernten die Studierenden wichtige Faktoren für eine wirksame Risikominderung kennen – wie die Bedeutung von Zusammenarbeit, kultureller Sensibilität, inklusivem Zugang zu Informationen und Dialog mit den Betroffenen.
Der Service-Learning-Ansatz verbindet gezielt „Dienstleistung” und „Lernen”: Die Studierenden verlassen den traditionellen Hörsaal, arbeiten direkt mit Partnern vor Ort zusammen und reflektieren, wie Theorie und Praxis zusammenwirken. Mohadjer betont: „Inklusive Katastrophenvorsorge bedeutet, Raum für alle zu schaffen und sicherzustellen, dass alle Stimmen, Kenntnisse, Erfahrungen und Bedürfnisse einbezogen werden.“ Sie fügt hinzu: „Gefahren müssen nicht zu Katastrophen werden – Gefahren werden zu Katastrophen, wenn Risiken ignoriert oder schlecht verstanden werden.“
Ein besonders erfreuliches Ergebnis ist, dass viele Studierende ihre Abschlussarbeit als Blogbeiträge veröffentlicht haben – eine Plattform, auf der sie ihre Erfahrungen und Erkenntnisse mit der Fachwelt teilen. Ein Teilnehmer beschrieb den Kurs als „einen der einflussreichsten Kurse meines Bachelorstudiums“. Ein Blick in die Zukunft offenbart das Ziel: Dieser Ansatz soll stärker in die Studiengänge aller Fachrichtungen integriert werden. Mohadjer erklärt: „Service Learning eignet sich beispielsweise ideal für die Vermittlung von Themen zur Katastrophenvorsorge.“