11.02.2025

Interview: „Bedarf an Psychologie in Schulen steigt“

LEAD-Mitglied Caterina Gawrilow, Professorin für Schulpsychologie an der Uni Tübingen, erklärt im Interview mit "Der Standard", warum es in der Schule mehr psychologische Kompetenz braucht und was notwendig wäre, damit sie ein guter Lernort für alle sein kann.

Caterina Gawrilow leitet den einzigen Masterstudiengang für Schulpsychologie in Deutschland und ist Vorsitzende der Kommission „Mehr Psychologie in die Schulen“ der Deutschen Gesellschaft für Psychologie. Im Interview plädiert sie für mehr psychologische Unterstützung im Schulalltag. 

"Wir wissen aus verschiedenen Studien, dass das System Schule in Deutschland, aber auch in Österreich, nicht so erfolgreich ist, wie es sein könnte und sollte. Wir haben enorme soziale Ungleichheiten und sehen bei vielen Kindern und Jugendlichen ein problematisches Sozialverhalten, zum Beispiel Gewalt und Mobbing, und mangelndes Gesundheitsverhalten, also schlechte Ernährung und zu wenig Bewegung. Verhaltensstörungen wie ADHS gehören ebenso zum Aufgabenfeld der Schulpsychologie wie Lern- und Leistungsstörungen, aber auch die Übergänge im Bildungssystem. Selbstregulation etwa ist ein wichtiges Thema bei schulischen Schwierigkeiten. Wann muss ich mir etwas notieren, wann muss ich still sein oder nachfragen? Das sind – neben den kognitiven Fähigkeiten – wichtige Aspekte für Schulerfolg."

Gawrilow spricht außerdem über die Zunahme der Fälle von Schulabsentismus. “Wenn Kinder die Schule verweigern, steckt oft eine komplexe Gemengelage an Problemen dahinter. Das macht das Thema so schwierig. Außerdem ist es für Familien oft ein schambehaftetes Thema”, so Gawrilow.

_{Das gesamte Interview ist aktuell nur in der Printversion Der Standard, 10. Februar 2025, verfügbar.}