10.11.2025
Erklären und Zeichnen im Physikunterricht: Studie zeigt Vorteile für konzeptuelles Verständnis
Dr. Heike Russ und Kolleg:innen zeigen, dass die Kombination von Erklären und Zeichnen das Lernen im authentischen Unterricht fördern kann
Physik ist ein spannendes, aber anspruchsvolles Fach. Wie lässt sich konzeptuelles Wissen in einem Fach wie Physik am besten fördern? Eine neue Publikation von LEAD-Mitglied Dr. Heike Russ und Kolleg:innen im Journal of Educational Psychology zeigt, wie sich die Kombination von Erklären und Zeichnen auf das Lernen von Physikkonzepten auswirkt.
Die groß angelegte Studie in authentischem Physikunterricht umfasste 720 Schüler:innen in 30 Klassen an 11 Schulen (finales N = 590). Das Ergebnis: Schüler:innen, die einer fiktiven Mitschülerin mündlich und per Zeichnen Lerninhalte erklärten, entwickelten ein unmittelbar tieferes konzeptuelles Verständnis als Schüler:innen, die lediglich mit einer vorgegebenen Visualisierung erklärten, rein erklärten oder Lerninhalte wiederholten. Gleichzeitig zeigte sich, wie herausfordernd es ist, solche Effekte langfristig aufrechtzuerhalten.
Damit leistet die Studie einen wichtigen Beitrag zur Frage, wie Schüler:innen im naturwissenschaftlichen Unterricht gefördert werden können.
Publikation
Russ, H., Sibley, L., Flegr, S., Kuhn, J., Hoogerheide, V., Scheiter, K., & Lachner, A. (2025). Combining non-interactive teaching and drawing fosters conceptual knowledge but not monitoring accuracy from guided inquiry in science learning. Journal of Educational Psychology. Advance online publication. https://dx.doi.org/10.1037/edu0000971
Projekt
Embedding generative and retrieval activities to foster inquiry-based learning in science classrooms (GRAIL)
Forschungsgruppe
Das Projekt ist Teil der DFG Research Unit "Lasting Learning: Cognitive mechanisms and effective instructional implementation" (FOR 5254).
Medienkontakt
Rebecca Beiter
rebecca.beiter@uni-tuebingen.de