10.09.2025
Von Philipp Sigle
Wie unterschiedlich sind Männer und Frauen wirklich – und warum? Der Reutlinger General-Anzeiger widmet sich dieser Frage in einem ausführlichen Beitrag und sprach dafür mit Prof. Dr. Birgit Derntl, Neurowissenschaftlerin am Universitätsklinikum Tübingen und Mitglied im LEAD Graduate School & Research Network.
Derntl betont: „Zwischen Männern und Frauen gibt es Unterschiede im Denken, Fühlen und Handeln.“ Gleichzeitig warnt sie vor Klischees: „Nicht alle Männer tun das eine und alle Frauen das andere.“ Die Forschung gehe heute nicht mehr von einem Entweder-Oder aus, sondern von einem Zusammenspiel biologischer und sozialer Faktoren: „Natur oder Kultur: Heutzutage geht die Forschung nicht mehr von einem Entweder-Oder aus, sondern von einem Sowohl-als-auch.“
Der Artikel beleuchtet, wie Hormone wie Testosteron und Oxytocin wirken, warum Unterschiede oft überschätzt werden und wie stark soziale Erfahrungen das Gehirn prägen können.
Ein Bereich, in dem tatsächliche Unterschiede zwischen Jungen und Mädchen bestehen, ist die Finanzbildung. Diese Unterschiede sind jedoch nicht biologisch bedingt, sondern durch Sozialisation und Stereotype geprägt. In einer Studie konnten die LEAD-Mitglieder Prof. Dr. Taiga Brahm (Dekan*in der Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Fakultät), Lucy Haag und Dr. Luis Oberrauch zeigen, dass sich Jungen deutlich stärker für Wirtschafts- und Finanzthemen interessieren und in Wissenstests besser abschneiden.
Zum Artikel im GEA
Philipp Sigle
presse@lead.uni-tuebingen.de