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09.09.2019
Kombination aus Bewegung, Achtsamkeit und Ernährung ist das Entscheidende
Am 18. September veranstaltet das Betriebliche Gesundheitsmanagement den Gesundheitstag „Ernährung und Achtsamkeit“
Oberstes Ziel des Betrieblichen Gesundheitsmanagements (BGM) ist es, die Beschäftigten der Universität Tübingen dazu zu befähigen, die eigene Gesundheit zu wahren und zu verbessern. Als Teil der Abteilung Personalentwicklung ist das BGM auch dafür da, dass die Beschäftigten der Universität Tübingen Rahmenbedingungen an Ihren Arbeitsplätzen vorfinden, in denen sie ihre Tätigkeit gut und gerne ausführen. BGM-Koordinatorin Annika Jahn spricht im Interview über ihre Planungen und den bevorstehenden Gesundheitstag „Ernährung und Achtsamkeit“ am 18. September.
1) Wie sind Sie BGM-Koordinatorin geworden?
Bewegung und eine bewusste Ernährung sind zentrale Bestandteile meines Lebens. Nach dem Abitur studierte ich „Physiotherapie“ (Bachelor of Science) in Heidelberg. Im Anschluss habe ich den Master „Bewegung und Gesundheit“ mit den Schwerpunkten Diagnostik, Prävention und Intervention in der Lebensspanne an der TU München absolviert. Danach kehrte ich zurück nach Tübingen, um im Bereich der Sportwissenschaft bei Professor Dr. Ansgar Thiel zu promovieren. Neben meiner Promotion habe ich als Dozentin an einer Physiotherapieschule Berufserfahrung gesammelt. Schon seit meinem Bachelorstudium bin ich darüber hinaus im Trainingsbereich tätig und habe während der Promotion beim Pausenexpress der Universität Tübingen als Übungsleiterin mitgewirkt – mein erster Kontakt mit dem Betrieblichen Gesundheitsmanagement. Ich fand diesen Bereich von Anfang an sehr spannend. Als die BGM-Stelle an der Universität Tübingen neu ausgeschrieben wurde, habe ich mich beworben und bin seit Februar 2019 als Koordinatorin tätig.
2) Welche Aufgaben haben Sie in dieser Funktion?
Das BGM ist eine Art Netzwerk unterschiedlicher Akteure der Universität, die so genannten Fachstellen, die sich mit Gesundheitsthemen befassen. Die Koordination dieses Netzwerks ist meine Aufgabe, ich bin die zentrale Anlaufstelle. Zweimal im Jahr tagt der Gesundheitsausschuss der Universität. Darin sind alle zehn BGM-Fachstellen sowie Professor Dr. Ansgar Thiel als Leiter des Instituts für Sportwissenschaft vertreten. Ich organisiere und moderiere den Ausschuss.
Zu meinen zentralen Aufgaben gehören die Organisation von Veranstaltungen, zum Beispiel der Gesundheitstag oder der Aktionstag „Bewegung“, die Erstellung von monatlichen Gesundheitstipps, die Entwicklung von Angeboten im Rahmen der Betrieblichen Gesundheitsförderung und die konzeptionelle Weiterentwicklung des BGM an der Universität Tübingen.
Zudem arbeite ich in der Personalentwicklung am Fort- und Weiterbildungsprogramm der Universität mit und werde in diesem Rahmen künftig verstärkt Kurse aus dem Bereich BGM einbringen oder vereinzelt auch selbst anbieten.
3) Viele Kolleginnen und Kollegen sitzen den ganzen Tag vor dem Computer. Was kann man/frau präventiv tun, um sich fit zu halten?
Die Kombination aus Bewegung, Achtsamkeit und Ernährung ist das Entscheidende – darauf legen wir beim BGM den Fokus. Wir möchten, dass die Beschäftigten selbst ein Gesundheitsbewusstsein entwickeln. Zum Beispiel: Wie kann ich mich gesund ernähren, auch am Arbeitsplatz? Was esse ich morgens, was abends? Was kann ich zum Essen mitnehmen? Wie kann ich mich in der Mensa gut ernähren?
Gesunde Ernährung hat viel mit bewusstem Essen und Genießen zu tun. Es ist gar nicht notwendig, den ganzen Tag nur noch Salat und Obst zu essen. Wichtig ist, dass man sich entsprechend Zeit für die Hauptmahlzeiten nimmt und ein gutes Gespür dafür entwickelt, wann man Hunger hat und wann man satt ist. Eine vollwertige Ernährung ist hierfür die Basis.
Ich werde in Kürze eine Ausbildung zur Ernährungsberaterin abschließen und bereits am 12. Dezember eine Fortbildung zu gesunder Ernährung am Arbeitsplatz anbieten. Kurse zum Thema Ernährung sollen fester Bestandteil des Fort- und Weiterbildungsprogramms werden.
Der Pausenexpress und der Treffpunkt Bewegung sind wichtige Elemente der Gesundheitsförderung. Hier wird vermittelt, welche Übungen die Beschäftigten auch selbst mal zwischendurch machen können, um sich zu lockern. Wichtig ist ein Ausgleich zum langen Sitzen. Einfach mal die Position beim Sitzen verändern und nicht acht Stunden in derselben Position verharren. Fortbildungen zu rückengerechtem Verhalten am Arbeitsplatz, Teamentwicklung, emotionaler Intelligenz und Deeskalationsstrategien runden unser Angebot ab.
Bewegung ist generell wichtig, egal ob vor, während oder nach der Arbeit. Egal, ob im Fitness-Studio oder zu Hause. Daher können BGM-Angebote zum Teil in der Arbeitszeit stattfinden, sind aber deutlich umfangreicher und reichen auch in die Lebensbereiche außerhalb der beruflichen Tätigkeit hinein.
4) Am 18. September laden Sie zum Gesundheitstag unter dem Motto „Ernährung und Achtsamkeit“ ein.
Für den Gesundheitstag ist es mir gelungen, ein sehr attraktives und abwechslungsreiches Programm zusammenzustellen – mit Praxis- und Theorieteilen.
Die Vortragsreihe eröffnet der Ernährungsberater Sven Bach mit dem Vortrag „Mythen und Essen am Arbeitsplatz“. Er ist aus dem Fernsehen und den Medien bekannt und ein hervorragender Motivator. Dr. Ines Wolz, Arbeitsbereich Klinische Psychologie und Psychotherapie der Universität Tübingen, wird als interne Expertin einen Vortrag zum Thema „Achtsamkeit und Ernährung“ halten. Jutta Wekenmann bietet zwei praktische Einheiten zum Thema „Entspannung“ an, quasi zur Einstimmung auf den regulären Entspannungskurs, der im Oktober startet. Gertrud Hermle bietet beim Gesundheitstag außerdem eine praktische Einheit MBSR (Mindfulness based stress-reduction) an, ein spezielles Training zur Stressbewältigung durch Achtsamkeit.
Auch der betriebsärztliche Dienst ist am Gesundheitstag mit einem Vortrag beteiligt und bietet parallel von 13 bis 15:30 Uhr einen Tag der Offenen Tür in der Wilhelmstraße 27 an, mit kostenlosen Seh- und Hörtests.
Außerdem werden alle Fachstellen des BGM vertreten sein sowie mehrere Krankenkassen als Kooperationspartner. Die Techniker Krankenkasse bietet zudem einen individuellen Ernährungscheck an – das einzige Angebot, für das beim Gesundheitstag eine Anmeldung erforderlich ist, unter bgmspam prevention@uni-tuebingen.de.
Das Interview führte Maximilian von Platen