Uni-Tübingen

Newsletter Uni Tübingen aktuell Nr. 2/2010: Schwerpunkt

Die Universität Tübingen als Vorreiter in Sachen Nachhaltigkeit

Umweltprogramm 2010 jetzt auch online verfügbar

Im Januar und Februar dieses Jahres wurde das Umweltprogramm der Universität Tübingen erstellt, von einem gesamtuniversitären Arbeitskreis unter Leitung von Kanzler Dr. Andreas Rothfuß und der Umweltkoordinatorin der Universität Tübingen Hedwig Ogrzewalla. Es wurde am 24. März von der Universitätsleitung beschlossen und ist online abrufbar unter www.uni-tuebingen.de/EMAS. Das Umweltprogramm gehört zum Prozess der EMAS-Zertifizierung an der Universität Tübingen.

Kurzer Rückblick

Im August 2009 fiel mit der Übergabe der EMAS-Fördergelder durch die baden-württembergische Umweltministerin Tanja Gönner der offizielle Startschuss für die Einführung des Umweltschutzmanagementsystems "Eco-Management and Audit Scheme" (EMAS) an der Universität Tübingen. Basis für das Umweltprogramm der Universität Tübingen waren die Festlegung von Umweltleitlinien und eine Umweltprüfung:

Die Umweltleitlinien – umweltbezogene Gesamtziele und Handlungsgrundsätze für die Universität Tübingen – wurden von der Studierendeninitiative Greening the University mit Unterstützung der Abteilung Arbeitssicherheit und Umweltschutz erstellt. Bei der Umweltprüfung wurde eine Analyse des Umweltverhaltens der Universität durchgeführt, unter der Leitung der Abteilung Arbeitssicherheit und Umweltschutz in Zusammenarbeit mit den so genannten "BerichterstatterInnen", Mitarbeitern aus umweltrelevanten Arbeitsbereichen an der Universität Tübingen, sowie der externen Beraterfirma Hochschul-Informations-System GmbH (HIS) durchgeführt.

Umweltprogramm der Universität Tübingen und Recyclingpapier

Das Umweltprogramm enthält gemäß den EMAS-Richtlinien Umweltziele, denen jeweils konkrete Maßnah-men, Mittel für deren Umsetzung, Verantwortlichkeiten und Zeitvorgaben zugeordnet sind. Das Umweltprogramm der Universität Tübingen beinhaltet neun Umweltziele, die mit 43 Maßnahmen verbunden sind. Diese Maßnahmen werden derzeit von den EMAS-Berichterstattern aus der Universität bearbeitet, bis voraussichtlich Ende des Jahres sollen sie abgeschlossen sein.

Eine Maßnahme des Umweltprogramms lautet: "Durchführen einer Plakatkampagne an Kopierplätzen zur Erhöhung der Akzeptanz von Recyclingpapier". Diese Plakatkampagne läuft zurzeit und es werden an allen Kopierplätzen der Universität Plakate zum The-ma Ökobilanz von Recyclingpapier angebracht. Die Plakatkampagne steht in Zusammenhang mit der von der Universitätsleitung beschlossenen Umstellung des zentralen Papiereinkaufs auf Recyclingpapier ab 1. Oktober 2010. Auch diese Maßnahme ist Teil des Umweltprogramms und zielt auf die Reduzierung des Ressourcenverbrauchs. Sie trägt gleichzeitig zur Erfüllung des zweiten Umweltziels "Schaffung eines umweltbewussten Verhaltens der Universitätsangehörigen" bei. Darüber hinaus gehört dieser unter der Maßnahme "Transparente Berichterstattung / transparenter Dialog des EMAS-Prozesses" aufgeführte Beitrag ebenfalls zum Umweltprogramm dazu.

Hedwig Ogrzewalla

Beirat für nachhaltige Entwicklung

Die Universität Tübingen will zum Wintersemester 2010/11 einen Beirat für nachhaltige Entwicklung einrichten und folgt damit etwa dem erfolgreichen Vorbild skandinavischer Hochschulen. In ihren Umweltleitlinien hat sich die Universität auf das Leitbild der nachhaltigen Entwicklung verpflichtet, wobei "alle in Forschung, Lehre und Verwaltung wirkenden Mitarbeiter und Studierenden in dem Bemühen der Universität um nachhaltige Entwicklung eingebunden und [...] in besonderer Weise durch die Universitätsleitung unterstützt" werden (Umweltleitlinien der Universität Tübingen, Präambel). Diese Zielsetzung erfordert eine integrative Gesamtstrategie. Aufgabe des Beirates wird es sein, eine solche umfassende Nachhaltigkeitsstrategie für die Universität Tübingen zu entwickeln und zur Umsetzung beizutragen.


Die Anregung zur Einrichtung des Beirats kommt von der Studierendeninitiative Greening the University. Er soll sich sowohl um Fragen der Forschung und Drittmittelakquise im weiten Feld der Nachhaltigkeitsforschung kümmern, aber auch ganz explizit um die Verbesserung der Lehre und des Lehrangebots in Hinblick auf eine "Bildung für nachhaltige Entwicklung" (BNE). Zudem soll er bereits bestehende Aktivitäten in Forschung und Lehre an der Universität Tübingen vernetzen und diese sichtbar machen. Er wird eng mit der Umweltkoordinatorin Hedwig Ogrzewalla zusammen arbeiten.