Uni-Tübingen

Newsletter Uni Tübingen aktuell Nr. 4/2010: Studium und Lehre

Tübinger Studierende zweifach mit Studentenwerkspreis ausgezeichnet

Bildung für nachhaltige Entwicklung, Stipendien für Menschen aus kriegsversehrten Ländern

Gleich zwei Tübinger Initiativen können sich über eine Auszeichnung des Deutschen Studentenwerkes (DSW) freuen. Bei dem Bundeswettbewerb „Studierende für Studierende“ wurden die Initiativen „Greening the University“ und „Studieren ohne Grenzen Deutschland e.V.“ mit dem Studentenwerkspreis für besonderes soziales Engagement 2009/2010 geehrt und mit einem Preisgeld in Höhe von jeweils 2500 Euro belohnt.


„Greening the University“ wurde 2007 an der Universität Tübingen gegründet und will nachhaltige Entwicklung in der Lehre, der Forschung und der Verwaltung verankern und mit konkretem Handeln füllen. Seit dem Sommersemester 2009 organisiert die Initiative zusammen mit dem Career Service der Universität Tübingen das Kursprogramm „Studium Oecologicum“. Dabei werden gezielt neue Lehrformen wie Workshops, Projektarbeiten und Zukunftswerkstätten eingesetzt. Dieses Tübinger Modell ist bundesweit bisher einzigartig. Aber „Greening the University“ hat bereits Nachahmer gefunden: Eine Studierendengruppe aus Karlsruhe möchte nach dem Vorbild der Initiative vorgehen und die Verankerung von Nachhaltigkeit in Forschung und Lehre erreichen.

Der Studierendenverein „Studieren ohne Grenzen e.V.“ arbeitet nach dem Motto „Bildung ist die mächtigste Waffe, die wir nutzen können, um die Welt zu verändern". Gegründet wurde er 2006 von Tübinger und Konstanzer Studierenden. Inzwischen ist der Verein in über zwölf Städten aktiv. Unterstützt werden Menschen aus den kriegsversehrten Ländern Tschetschenien, dem Kongo und Afghanistan. Sie erhalten Stipendien, die es ihnen ermöglichen, in Deutschland zu studieren oder vor Ort ein Studium aufzunehmen. Dadurch sollen einzelne Engagierte dafür qualifiziert werden, eigene Entwicklungsprojekte in ihrer Heimat zu realisieren. Zudem werden Bildungseinrichtungen in den Zielregionen gefördert, um für eine breitere Gruppe von Studierenden die Qualität ihrer Ausbildung zu verbessern. Als dritter Schwerpunkt kommt hinzu, die hiesige Öffentlichkeit über die Situation in den Zielregionen zu informieren. „Unser Ziel ist es, Krisenregionen nachhaltig zu fördern“, sagt Anselm von Stülpnagel von der Tübinger Ortsgruppe von „Studieren ohne Grenzen“.


Derzeit arbeiten die Tübinger Studierenden an vier Projekten. Im Kongo etwa sollen ein Computerraum und eine Bibliothek aufgebaut werden. Außerdem studieren derzeit zwei Studenten aus Tschetschenien an der Universität Tübingen. Unterstützt werden sie durch ein Vollstipendium von „Studieren ohne Grenzen“. Zusätzlich werden Partys, Konzerte und andere Veranstaltungen organisiert, vor allem, um auf die Regionen aufmerksam zu machen, so Anselm von Stülpnagel. Unterstützung erhält die Ortsgruppe an der Universität Tübingen unter anderen auch von Rektor Professor Dr. Bernd Engler und von Prorektorin Professor Dr. Stefanie Gropper.

Simona Steeger-Przytulla

Weitere Infos:
https://www.studieren-ohne-grenzen.org/lokalgruppen/tuebingen/

Der Studentenwerkspreis für soziales Engagement „Studierende für Studierende“ wird jährlich vergeben. Mit ihm werden Studierende und studentische Gruppen ausgezeichnet, die sich in herausragender Weise ehrenamtlich für ihre Kommilitonen einsetzen.