Der chinesische Kulturattaché, Gesandter-Botschaftsrat Dr. Jiang Feng, besuchte am 11. April die Universität Tübingen. Er wurde vom Ersten Sekretär der Bildungsabteilung der chinesischen Botschaft, Professor Dr. Li Guoqiang, begleitet. Nach der Begrüßung durch Rektor Professor Dr. Bernd Engler schloss sich ein Besuch im Universitätsarchiv an. Dort besichtigten die chinesischen Gäste Matrikeleinträge, Promotionsurkunden und andere Dokumente des berühmten Alumnus der Universität Tübingen und späteren chinesischen Außenministers Qiao Guanhua (1913-83).
In erster Linie galt der Besuch aber der Initiative der Tübinger Sinologie, einen Lehramtsstudiengang Chinesisch als Hauptfach an der Universität Tübingen einzurichten. Ein solcher Studiengang wäre im ganzen süddeutschen Raum einzigartig. Diese Initiative wird von einem seit zwei Jahren bestehenden Netzwerk „Chinesisch als Schulfach" getragen; daran beteiligt sind Vertreter der Abteilung Schule und Bildung des Regierungspräsidiums Tübingen, des Staatlichen Seminars für Didaktik und Lehrerbildung in Tübingen, des Zentrums für Lehrerinnen- und Lehrerbildung der Universität (ZfL), der Tübinger Sinologie und der dort beheimateten Studierendeninitiative „Interkulturelle Schule“, der IHK Reutlingen sowie der in der Region mit China bzw. Chinesisch befassten Gymnasien.
Beim Empfang im Kleinen Senatssaal kamen auch die Vertreter des genannten Netzwerks zu Wort, namentlich Präsident Christian O. Erbe für die IHK Reutlingen, Studiendirektorin Carmen Eisenhauer (Reutlingen) für das Staatliche Seminar für Lehrerbildung, Oberstudiendirektor Rudolf Bleier (Sindelfingen) für die Gymnasien mit Erfahrungen mit Chinesischunterricht, China-AGs und China-Schüleraustausch, die Sinologiestudentinnen Laura Sturm und Katrin Grether für die „Interkulturelle Schule" und Professor Dr. Achim Mittag für die Tübinger Sinologie.
Dabei wurde überzeugend dargelegt, dass Tübingen sich einerseits als idealer Standort für die Chinesisch-Lehramtsausbildung anbiete und andererseits die Einführung von Chinesisch als dritter Fremdsprache an Gymnasien ein Gebot der Stunde sei. Kulturattaché Dr. Jiang zeigte sich sehr beeindruckt von dem mit großem Engagement vorbereiteten Empfang und sicherte der Initiative umfangreiche Unterstützung seitens der chinesischen Botschaft zu.
A. M.