Uni-Tübingen

Newsletter Uni Tübingen aktuell Nr. 3/2011: Forum

Neue Perspektiven für Tübinger Ethnologie durch Kooperation mit indischer Universität

Gemeinsamer Forschungsschwerpunkt bei traditionellen südindischen Heilungsmethoden

Die Abteilung für Ethnologie des Asien-Orient-Instituts der Universität Tübingen hat in diesem Jahr eine Kooperationsvereinbarung mit dem Department of History der University of Calicut im südindischen Bundesstaat Kerala geschlossen.


Ein gemeinsames Interessengebiet liegt auf südindischen Heilungsmethoden, ein Schwerpunkt beider Institute. „Geplant sind Exkursionen zu traditionellen Medizinern, Krankenhäusern oder Kur-Zentren in Kerala", so Professor Dr. Gabriele Alex, seit November 2010 Inhaberin des Lehrstuhls für Südasien an der Abteilung für Ethnologie Tübingen der Universität Tübingen. Sie forscht zum medizinischen Pluralismus im südindischen Tamil Nadu. Auch auf indischer Seite ist man sehr erfreut über die Kooperation mit der Universität Tübingen: „Die Verbindung zu solch einer großen Universität schafft uns Zugang zu anderen Ansätzen und Ressourcen”, sagte Dr. Burton Cleetus, Wissenschaftler am Department of History der Universität Calicut und Experte für ayurvedische Medizin.


Dieses Abkommen ermöglicht es Tübinger Studierenden, gebührenfrei Themen wie Kolonialgeschichte, Kastensystem oder traditionelle Medizin vor Ort zu erforschen. Dieser Zugang zu lokal relevanten Themen bietet eine neue Perspektive für die Tübinger Ethnologen, da der Austausch mit südindischen Universitäten bislang sehr eingeschränkt ist. Umgekehrt erhalten Studierende der Universität Calicut die Möglichkeit, in Tübingen zu studieren.


Ein Forschungsschwerpunkt der Universität Calicut ist die Gesellschaft, Geschichte und Landschaft des Bundesstaates Kerala. Seit kurzem gibt es ein dort auch ein Forschungszentrum zu den Stammesgruppen im Norden des Gebiets von Kerala.


Ein konkretes Projekt der neuen Kooperation steht bereits fest: eine gemeinsame Sommerschule zu Malayalam, der Landessprache Keralas.


Stephanie Stocker