Uni-Tübingen

Newsletter Uni Tübingen aktuell Nr. 4/2011: Uni intern

Der Beirat für Nachhaltigkeit – Ein kurzes Profil

Mit kleinen Maßnahmen hin zu einer umfassenden Nachhaltigkeitsstrategie für die Universität Tübingen

Am 2. Februar 2011 hat das Rektorat der Universität Tübingen in seiner Sitzung die Einrichtung eines Beirats für Nachhaltige Entwicklung als beratende Kommission des Rektorats beschlossen. Der Beirat setzt sich aus bis zu 20 Mitgliedern zusammen, die das Rektorat für eine Amtszeit von jeweils drei Jahren beziehungsweise bei studentischen Mitgliedern jeweils für ein Jahr bestellt. Zudem sieht die Geschäftsordnung die Mitwirkung eines Vertreters vom Dezernat II Studium und Lehre vor. Den Vorsitz hat Prorektorin Professor Dr. Stefanie Gropper. Die Studierendenseite ist durch die Studierendeninitiative „Greening the University“ vertreten.


Der Beirat für Nachhaltigkeit formuliert umfassende Empfehlungen für Nachhaltigkeitsstrategien an das Rektorat und trägt mit seiner Arbeit dazu bei, dass in Lehre, Forschung und Verwaltung Nachhaltigkeitsstrategien entwickelt und umgesetzt werden. Im Zentrum der Arbeit stehen dabei entsprechend die Fragen Wo und Wie Nachhaltigkeit im universitären Alltag gefördert werden kann. Bei der Frage nach dem Wo wird untersucht, welche Möglichkeiten bestehen, an bereits an der Universität Tübingen laufende Prozesse anzuknüpfen und diese nachhaltigkeitsorientiert zu optimieren. Gleichzeitig wird nach neuen Möglichkeiten geschaut, Nachhaltigkeit als Grundsatz im universitären Alltag zu implementieren. Zentraler Aspekt der Beiratsarbeit ist jedoch vor allem die Frage nach dem Wie, der Suche nach Wegen zur bestmöglichen Umsetzung der erarbeiteten Nachhaltigkeitsstrategien. Die Arbeit des Beirats ist organisiert in zwei Untergruppen.


Die Untergruppe „Nachhaltiges Handeln im universitären Alltag“ befasst sich mit Möglichkeiten und Wegen universitäres Handeln so zu optimieren, dass Nachhaltigkeit bestmöglich zum Tragen kommt. Ein Aspekt dabei sind zum Beispiel universitäre Dienstreisen und Exkursionen. Hier sucht die Untergruppe konkret, wie ein optimaler Nachhaltigkeitsgrad erreicht werden kann, beispielsweise durch eine Anreise mit der Bahn – falls möglich – statt mit dem Flugzeug. Zudem wird auch das Speiseangebot in den Mensen auf eine Nachhaltigkeitsverträglichkeit hin geprüft und Strategien für eine Optimierung erarbeitet. Erste Prüfungen ergaben, dass bei einer Reduzierung des Fleischkonsums angesetzt werden könnte, da mit der Fleischproduktion eine große Emission an Treibhausgasen verbunden ist. Diese Möglichkeit wird nun mit der Einführung des Veggi-Day realisiert: Immer donnerstags wird es ab sofort in der Mensa Prinz Karl einen komplett vegetarischen Tag geben. Der Veggi-Day soll probeweise zunächst bis zum Ende des Wintersemesters 2011/12 stattfinden. Ferner arbeitet die Untergruppe an Strategien, die inneruniversitäre Mobilität nachhaltiger zu gestalten und bei Neubaumaßnahmen Umweltaspekte optimal mit in die Planung einzubeziehen.


Die Untergruppe „Nachhaltigkeit in Forschung und Lehre“ erarbeitet Strategien für eine Verbesserung der Lehre und des Lehrangebotes in Hinblick auf eine „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ (BNE), einem von den Vereinten Nationen (UN) entwickelten Bildungskonzept. Als Ergebnis ging die Idee eines Nachhaltigkeitspreis für Abschlussarbeiten an der Universität Tübingen hervor, der zum 1. September 2011 erstmals ausgeschrieben wurde und am 11. November 2011 im Rahmen des „Tags der Nachhaltigkeit“ von Prorektorin Professor Dr. Stefanie Gropper erstmals verliehen wird (Link Ausschreibung).

Hiermit sollen Studierende ermuntert werden, sich in ihrer Abschlussarbeit mit dem Thema Nachhaltigkeit zu befassen. Dadurch werden Studierende nicht nur für das Thema Nachhaltigkeit sensibilisiert, sondern ihre Arbeiten sollen auch als ein Ideenpool dienen, der Innovationen im Bereich der Nachhaltigkeitsförderung generieren soll.


Bei den regelmäßigen Hauptsitzungen des Beirates für nachhaltige Entwicklung werden die Arbeitsergebnisse der einzelnen Untergruppen diskutiert. Anschließend kontaktiert der Beirat die jeweiligen universitären Einrichtungen, um mit diesen die erarbeiteten Möglichkeiten zur Nachhaltigkeitsförderung an der Universität Tübingen zu besprechen und auf eine Implementierung hinzuwirken.


Verena Farhadian