Ende März fand die Auftaktkonferenz für den Sonderforschungsbereich „Bedrohte Ordnungen“ (SFB 923) an der Universität Tübingen statt. Tübinger Wissenschaftler wollen in dem neuen interdisziplinären Sonderforschungsbereich soziale Gefüge in Situationen untersuchen, in denen die bestehende Ordnung durch innere oder äußere Faktoren bedroht ist.
Lawinen, Sandstürme oder Erdbeben, so die Grundannahme, bedrohen Gesellschaften in anderer Weise als Revolten oder Revolutionen. Die Wissenschaftler wollen in diesem Zusammenhang aktuelle Krisendiagnostiken historisieren und die Modi schnellen sozialen Wandels analysieren. Über ein Modell „Bedrohte Ordnungen“ wollen sie dazu beitragen, die Raum‐ und Zeitkategorien in den Geisteswissenschaften neu zu diskutieren. Die 16 Teilprojekte des SFB 923 werden seit dem 1. Juli 2011 von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) für die Dauer von vier Jahren gefördert. Das Fördervolumen beträgt jährlich knapp zwei Millionen Euro.