Uni-Tübingen

Newsletter Uni Tübingen aktuell Nr. 1/2013: Forum

„Bürgerbeteiligung muss in die DNA des Landes übergehen“

Die „#demokratietour“ machte Station an der Universität Tübingen

2012 feierte Baden-Württemberg sein 60. Landesjubiläum. Aus diesem Anlass ging die baden-württembergische Staatsrätin für Zivilgesellschaft und Bürgerbeteiligung Gisela Erler auf „#demokratietour“ und besuchte die Hochschulen des Landes. 60 Jahre nach Gründung Baden-Württembergs wurde im Rahmen dieser Veranstaltungsreihe die Frage diskutiert, wie Demokratie im Jahr 2052, dem Jahr des 100-jährigen Jubiläums, gestaltet werden soll. Am 18. Januar 2013 machte die „#demokratietour“ an der Universität Tübingen Station. Gemeinsam mit der Gastgeberin Professor Dr. Gabriele Abels vom Institut für Politikwissenschaft (IfP) der Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Fakultät der Universität Tübingen sprach Gisela Erler mit interessierten Bürgerinnen und Bürgern über bürgerschaftliches Engagement und Partizipationsmöglichkeiten in der modernen Demokratie.


„Wir wollen nicht nur auf das Landesjubiläum zurückblicken – jetzt geht es um die Zukunft“, so die Staatsrätin zum Auftakt der Veranstaltung. Rund 60 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aller Altersgruppen waren gekommen und tauschten sich in der Neuen Aula der Universität Tübingen in der Wilhelmstraße mit Gisela Erler zu den Themenschwerpunkten „Digitale Demokratie und Medien“, „Jugend und Politik“, „Direkte Demokratie“ und „Kompetenzverteilung zwischen Baden-Württemberg und der Europäischen Union“ aus. Das Potential zur Bürgerbeteiligung, so die Staatsrätin, müsse konsequent genutzt und die Bürgerbeteiligung in die „DNA des Landes übergehen“. „Bürgerbeteiligung und Direkte Demokratie bereichern die Politik und stehen nicht im Widerspruch mit dem Parlamentarismus“, erklärte Erler. Die Forenergebnisse wurden abschließend im Rahmen einer Podiumsdiskussion dem Plenum vorgestellt.


Gabriele Abels unterstrich in der von Professor Dr. Jan Bergmann von der Universität Stuttgart moderierten Podiumsdiskussion die europäische Dimension des Themas: „Wachstum und Wohlstand reichen alleine nicht mehr zur Begründung der Europäischen Union aus, der Bürger muss auch gefragt werden.“ Professor Dr. Oscar Gabriel, Politikwissenschaftler an der Universität Stuttgart, schloss sich dem an und ergänzte, dass kein Weg an der Bürgerbeteiligung vorbeiführe, so lange es auf der europäischen Ebene keinen Parteienwettbewerb gebe.


Weitere Informationen unter: http://www.uni-tuebingen.de/de/35211


Alexander Kobusch