Uni-Tübingen

Newsletter Uni Tübingen aktuell - Sonderausgabe 1/2013 zur Exzellenzinitiative

Interdisziplinäre Forschungsplattformen haben sich konstituiert

Ziel ist die Vernetzung zwischen Grundlagenforschung und anwendungsorientierter Forschung

Um die interdisziplinären Interaktionen in den verschiedenen Forschungsschwerpunkten der Universität Tübingen zu unterstützen, wurde in den letzten Monaten intensiv die im Zukunftskonzept – dem Antrag der Universität Tübingen für die dritte Förderlinie der Exzellenzinitiative – vorgesehene Einrichtung von vier Plattformen vorbereitet (zu den Plattformen siehe auch die Sonderausgabe "Uni Tübingen aktuell" zur Exzellenzinitiative vom Januar 2012, S. 8).


Mit den Plattformen „Klinische Forschung“, „Medizintechnik“ und „Umweltsystemanalytik“ werden zukünftig in den Lebens- und Naturwissenschaften Vernetzungen zwischen Grundlagenforschung und anwendungsorientierter Forschung unterstützt. Diese „Entsäulung“ universitärer und außeruniversitärer Forschung bietet die Möglichkeit, den Informationsaustausch weiter zu intensivieren. Die Vernetzung der anwendungsbezogenen Forschung in den Geistes- und Sozialwissenschaften soll mit der breit angelegten vierten Plattform „Bildung – Gesellschaft – Normen – Ethische Reflexion“ unterstützt werden. Die Universität Tübingen erwartet, dass die Plattformen im direkten, aber auch im weiteren Umfeld wichtige Impulse für die Grundlagenforschung geben können und mitunter auch forschungsschwächere Bereiche dabei unterstützen können, den Anschluss an die internationale Spitzenforschung zu gewinnen.


Alle vier Plattformen haben ihre Arbeit mittlerweile aufgenommen. Im Rahmen von Mitgliederversammlungen, die für alle an der jeweiligen Plattform interessierten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler offen standen, wurden die Organisationsstrukturen der Plattformen diskutiert und etabliert: Die Sprecher der Plattformen wurden gewählt und – angepasst an die Bedürfnisse der jeweiligen Plattform – interne und externe Beiräte als Steuerungs-, Kontroll- und Beratungsgremien gewählt und implementiert.


Innerhalb der Plattformen sind verschiedene Maßnahmen vorgesehen, die die jeweils abgebildeten Forschungsschwerpunkte personell bereichern, aber auch die Entwicklung von Forschungsideen unterstützen sollen. So wurden bereits erste den Plattformen explizit zugeordnete Professuren (in den Plattformen „Klinische Forschung“, „Medizintechnik“ und „Umweltsystemanalytik“) sowie Juniorprofessuren und Nachwuchsgruppen (in der Plattform „Bildung – Gesellschaft – Normen – Ethische Reflexion“) ausgeschrieben. Die Auswahlsymposien haben zum großen Teil bereits stattgefunden und die Begutachtung der in Frage kommenden Kandidatinnen und Kandidaten wurde in die Wege geleitet. Es ist damit zu rechnen, dass noch in diesem Jahr die ersten über das Zukunftskonzept eingeworbenen Arbeitsgruppen eingerichtet werden können.


Zudem wurden bereits verschiedene plattformspezifische, aber auch plattformübergreifende Ausschreibungen zur Förderung von Forschungsprojekten durchgeführt, beispielsweise die „Innovation funds“ oder die „Bridging funds“. Hier laufen derzeit die Auswahlverfahren. Weitere Ausschreibungsrunden in den verschiedenen Förderformaten sind für das Jahr 2013 geplant (siehe auch den Beitrag „Aktuelle und kommende Ausschreibungen im Rahmen der Exzellenzinitiative“).


Erste Schritte wurden ferner unternommen, um den Austausch innerhalb der Plattformen zu initiieren. So wurden beispielsweise über die Ausschreibung von so genannten „Exploration funds“, die eine Förderung von interdisziplinären Forschungsideen zum Ziel haben, innerhalb der Plattform „Bildung – Gesellschaft – Normen – Ethische Reflexion“ intensive Diskussionen, auch fakultätsübergreifend, angeregt. Die eingereichten Anträge zu Forschungsvorhaben sind derzeit in der Begutachtungsphase. Weiterhin wurde in drei der vier Plattformen über die Durchführung von themenspezifischen Workshops und interdisziplinären Veranstaltungen diskutiert; diese sind für den Sommer/Herbst 2013 avisiert.


Bei der Weiterentwicklung der Forschungsplattformen muss die Universität Tübingen darauf achten, dass diese einerseits eine stabile Grundlage mit langfristiger Tragfähigkeit für Forschungsprojekte bilden und dass sie andererseits flexibel genug bleiben, um sich auch neuen Forschungsfragen mit neuen Kooperationspartnern öffnen zu können.

Andrea Schaub

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