Uni-Tübingen

Newsletter Uni Tübingen aktuell Nr. 2/2014: Forschung

Forschen und Verwerten: Tübinger Spin-Off Computomics analysiert Pflanzen-DNA

Hinweise auf geeignete Kreuzungsmöglichkeiten von Pflanzen für Wissenschaft und Wirtschaft

Die Analyse von DNA-Molekülen, also von Erbgut-Sequenzen, ist seit Mitte der 2000er-Jahre durch ein verbessertes Verfahren, das „Next Generation Sequencing“ (NGS), um ein vielfaches schneller und günstiger geworden.


Wissenschaftler der Universität Tübingen und der Tübinger Max-Planck Institute haben die Chance des neuen NGS-Verfahrens erkannt, und sind in der Folge dieser technologischen Entwicklung 2012 mit ihrem Spin-Off Computomics zu Unternehmern geworden. Die Gründer Dr. Tobias Dezulian und Dr. Sebastian Schultheiß, beide Alumni der Universität Tübingen und des Max-Planck-Instituts für Entwicklungsbiologie, transferieren als Unternehmer - mitunter durch ihre enge Anbindung an die Tübinger Forschungseinrichtungen - Erkenntnisse aus der Forschung in eine praktische Anwendung. Im Fall von Computomics sind dies Erkenntnisse zu Analysemethoden von DNA-Sequenzen. Unterstützt werden Dezulian und Schultheiß dabei von den Tübinger Professoren Daniel Huson, Gunnar Rätsch, Karsten Borgwardt und Detlef Weigel. Charakteristisch für die Frühphase eines universitären Spin-Offs ist ein klarer Fokus: die Mitarbeiter von Computomics analysieren die Eigenschaften der DNA von Pflanzen. Auch hier werden die fachlichen Kompetenzen der Bioinformatiker Schultheiß und Dezulian zu einem wesentlichen Erfolgsfaktor. Sie können ihren weltweiten Auftraggebern aus Wissenschaft und Wirtschaft Hinweise auf geeignete Kreuzungsmöglichkeiten von Pflanzen liefern. Diese Hinweise ermöglichen es dann den Auftraggebern, gezielt Pflanzen mit den erwünschten Eigenschaften, beispielsweise Stressresistenzen, zu kreuzen. Und das Thema Lebensmittelverfügbarkeit gewinnt weltweit, aber insbesondere in Ungunsträumen für den Pflanzenanbau immer mehr an Bedeutung. Die Analysedienstleistungen des 2012 gegründeten Spin-Offs reihen sich in eine lokale Wertschöpfungskette ein. Diese beginnt bei der Datensammlung an den Forschungseinrichtungen, der Sequenzierung durch beispielsweise die Cegat GmbH – ebenfalls ein Tübinger Startup –, der Analyse bei Computomics und endet schließlich in der wissenschaftlichen oder ökonomischen Auswertung und Nutzung der Daten.


Typisch für ein universitäres Spin-Off-Unternehmen war auch der Ausgangspunkt für die Ausgründung von Computomics: zunehmende Anfragen für DNA-Analysen bei den Professoren Daniel Huson (Zentrum für Bioinformatik der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät der Universität Tübingen) und Karsten Borgwardt (damals Zentrum für Bioinformatik und Max-Planck-Institut für Intelligente Systeme) brachten die Wissenschaftler auf die Geschäftsidee. Diese wurde dann mit Unterstützung der Professoren von Tobias Dezulian und Sebastian Schultheiß – zu Beginn noch Doktorand Professor Dr. Oliver Kohlbacher – umgesetzt. Das Beispiel Computomics zeigt das große Potential von Ausgründungen, wenn Professoren ihre Mitarbeiter gezielt auf diese Möglichkeit hinweisen und sie dann auch bei der Umsetzung unterstützen.


Die Universität Tübingen bekennt sich in ihrem Leitbild zu anwendungsbezogener Forschung. Die Abteilung Technologietransfer und die Gründungsförderung „G.UT - Gründen an der Uni Tübingen“ unterstützen Wissenschaftler der Universität beim Innovationsmanagement, was Fragen zur Erfindungsmeldung, Patentanmeldung und zur Ausgründung von Unternehmen umfasst.

Lukas Radwan

Kontakt zu Computomics:

Computomics GmbH & Co. KG
Sand 14
72076 Tübingen
Germany
Phone: +49 7071 568 3995
info[at]computomics.com
www.computomics.com

Kontakt zur Orientierungs- und Fördermittelberatung für universitäre Ausgründungen:

Universität Tübingen
Dezernat I - Forschung, Strategie und Recht
Abt. Forschungsförderung und Technologietransfer
Dr. Lukas Radwan
Referent für Gründungsangelegenheiten
Wilhelmstr.5
72074 Tübingen
Tel: +49 7071 29-75012
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