Uni-Tübingen

Newsletter Uni Tübingen aktuell Nr. 2/2021: Studium und Lehre

“Das Deutschlandstipendium ist eine Investition in die Zukunft”

Zehn Jahre Deutschlandstipendium – Ein Grund zu feiern

1.595 Studierende, mehr als fünf Millionen Euro – das ist die beeindruckende Bilanz aus zehn Jahren Deutschlandstipendium an der Universität Tübingen. Seit dem Sommersemester 2011 wird das von Bund und Ländern gemeinsam mit den Hochschulen organisierte Förderformat in Tübingen angeboten. Bewerben können sich Studierende aller Studienrichtungen, die vor allem nach ihrer fachlichen Leistung in Verbindung mit sozialen Kriterien ausgewählt werden. Sie erhalten ein Jahresstipendium von monatlich 300 Euro, wovon die Hälfte aus privaten Mitteln stammt: Die zunächst von der Universität eingeworbenen Gelder werden vom Bundesministerium für Bildung und Forschung verdoppelt.

“Von Anfang an hat uns die Idee, begabte und sozial engagierte Studierende zu fördern, begeistert. Und unsere Erwartungen wurden weit übertroffen: Dank der Organisation der Universität fühlten wir uns hervorragend betreut, eingebunden, ja geschätzt. So konnten wir fast alle unserer Stipendiatinnen und Stipendiaten persönlich kennenlernen, an ihrer Lebenswelt, der Begeisterung für ihre Projekte und Pläne teilhaben und nicht zuletzt ihre Dankbarkeit für die Förderung hautnah erleben”, sagen Irene und Dr. Klaus Fitzner, Privatspender der ersten Stunde. “Fazit: Das Deutschlandstipendium ist eine Investition in die Zukunft und ein großer Gewinn für die Förderer.”

Für die geförderten Studierenden ist das Deutschlandstipendium eine Auszeichnung für ihr Engagement und bedeutet natürlich auch finanzielle Unterstützung: “Das Stipendium ermöglichte mir mehrere Auslandsaufenthalte, bei denen ich sehr viele Erfahrungen sammeln konnte, die meine wissenschaftliche Arbeit bis heute prägen. Ich hoffe sehr, durch meine Forschung die nächste Generation aufstrebender Wissenschaftler zu inspirieren und der Gesellschaft etwas zurückgeben zu können, zum Beispiel in der Form neuer Medikamente und Impfstoffe“, sagt Joel Heim, Absolvent der Biochemie der Universität Tübingen und heute an der Universität Oslo tätig. Er wurde 2011 und 2012 ausgezeichnet. Auch Amina Slawitsch, 2011 Jurastudentin, ist Stipendiatin des ersten Deutschlandstipendiums: „Ich habe das Deutschlandstipendium in der lernintensivsten Zeit meines Studiums – der Vorbereitung auf das juristische Staatsexamen – erhalten. Ich freute mich sehr über die finanzielle Unterstützung in dieser stressreichen Zeit. Die mit dem Deutschlandstipendium verbundene Auszeichnung belohnte mich für meine bisherigen Studienerfolge“, sagt die Rechtsanwältin.

Die Stipendien wurden von privaten Einzelpersonen, aber auch von institutionellen Förderern wie Stiftungen und Unternehmen aufgebracht, die mit ihrem Engagement oft gezielt Studierende bestimmter Fachrichtungen unterstützen möchten. Der Anteil solcher Zweckbindungen stieg von 18 Prozent im Sommersemester 2011 auf zuletzt knapp zwei Drittel für den Jahrgang 2021/22. 

Der größte Einzelspender ist der Universitätsbund, der Förderverein der Universität Tübingen. Mit mehr als 1,3 Millionen Euro steuerte er seit 2011 knapp die Hälfte der Gelder bei, davon rund 850.000 Euro aus Vereinsmitteln und mehr als 500.000 Euro aus Spendengeldern. „Die Unterstützung des wissenschaftlichen Nachwuchses durch die Vergabe von Stipendien und studiumsbezogenen Zuschüssen sind zwei unserer wesentlichen Förderziele, die  auch in der Satzung der Universitätsbunds verankert sind”, erklärt Sandra Zepernick, Geschäftsführerin des Universitätsbunds. “Darüber hinaus können durch die Art des Stipendienprogramms, das die Vernetzung von Studierenden und Fördernden  begünstigt und damit den Austausch zwischen Wissenschaft, Gesellschaft und Wirtschaft fördert, alle Parteien nur gewinnen.”

Auch im aktuellen Jahrgang 2021/22 dürfen sich wieder 195 Studierende der Universität Tübingen über ein Deutschlandstipendium freuen. 

„Das Deutschlandstipendium hat sich als herausragendes Beispiel für eine gelungene Partnerschaft von staatlicher Förderung und privatem Engagement erwiesen und ist fest in unserer Förderkultur verankert“, sagte Rektor Professor Bernd Engler anlässlich des Jubiläums. Er stellte insbesondere das Engagement von Absolventen und Persönlichkeiten aus Wirtschaft und Gesellschaft heraus, von denen einzelne seit dem Start im April 2011 der Universität Tübingen die Treue halten.

Simona Steeger und Volker Kurz