Uni-Tübingen

Newsletter Uni Tübingen aktuell Nr. 2/2025: Forschung


Drei Momentum-Förderungen der Volkswagen-Stiftung

Three Volkswagen Foundation Momentum grants go to the University of Tübingen (English version)

Bei der Einwerbung einer Momentum-Förderung der Volkswagen-Stiftung für erstberufene Professorinnen und Professoren verzeichnet die Universität Tübingen in diesem Jahr einen dreifachen Erfolg: Gefördert werden Professorin Rosa Lozano-Durán vom Zentrum für Molekularbiologie der Pflanzen, Professor Marcus Scheele vom Institut für Physikalische und Theoretische Chemie und Professorin Nadine Ziemert vom Interfakultären Institut für Mikrobiologie und Infektionsmedizin.

Mit der „Momentum-Förderung für Erstberufene“ unterstützt die Volkswagen-Stiftung Professorinnen und Professoren in den ersten Jahren nach ihrer Berufung. Sie sollen Spielraum erhalten, um ihre Forschungsarbeit langfristig weiterzuentwickeln oder sich mit neuen Themen zu beschäftigen. Die hochdotierte Förderung wird für einen Zeitraum von vier Jahren bewilligt, eine Weiterbewilligung von zwei Jahren ist möglich. Deutschlandweit hat die Volkswagen-Stiftung in diesem Jahr nur elf Anträge bewilligt.

„Es ist ein schöner Erfolg, dass gleich drei Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler auf ihrer ersten Professur an der Universität Tübingen die renommierte wie auch hochdotierte Momentum-Förderung der Volkswagen-Stiftung einwerben konnten“, sagt Professorin Dr. Dr. h.c. (Dōshisha) Karla Pollmann, die Rektorin der Universität Tübingen. „Dass in dem fachoffenen Verfahren Anträge aus ganz verschiedenen Bereichen bewilligt wurden, zeigt einmal mehr, dass die Universität über ein großes Themenspektrum hinweg stark aufgestellt ist.“

Einblick ins Infektionsgeschehen: Wie Viren den Zellkern umorganisieren (Rosa Lozano-Durán)

Rosa Lozano-Durán will mit ihrem Momentum-Vorhaben „NEWCLEAR – Einblick in den viralen Umbau des Kerns“ die Vorgänge in infizierten Zellen genau untersuchen. Sie erhält mehr als 920.000 Euro Fördergeld.

Bei der Infektion übernehmen Viren Kontrolle über die Zelle, um sie für ihre eigene Vermehrung und Ausbreitung zu nutzen. Lozano-Duráns Arbeitsgruppe untersucht diese Vorgänge bei Geminiviren, die Pflanzen befallen. Diese Viren können bei Nutzpflanzen weltweit verheerende Krankheiten verursachen. Kürzlich konnte die Forscherin frühere Beobachtungen bestätigen, dass diese Viren in den infizierten Zellen einen tiefgreifenden Umbau des Kerns bewirken. Dabei wird die DNA der Pflanze an den Rand des Kerns gedrängt, und im Zentrum des Kerns wird eine potenzielle Fabrik für die Vervielfältigung der Viren aufgebaut. Bestimmte Pflanzen- und Virenproteine werden dieser Struktur hinzugefügt. Ähnliche Beobachtungen zum Umbau des Zellkerns wurden an Viren gemacht, die tierische Zellen befallen. Bisher ist jedoch wenig darüber bekannt, wie diese Fabrik entsteht und was sie beinhaltet.

In dem Momentum-Projekt will Lozano-Durán die Prozesse verstehen, die zur Bildung dieser andersartigen Kernstruktur führen, wie auch, welche Folgen dies für die Biologie sowohl der Viren wie auch der pflanzlichen oder tierischen Wirte hat. Um dieses Vorhaben anzugehen, muss sie zwei Voraussetzungen schaffen: Zum einen wird sie ihre bisher verwendeten Modellviren erweitern. Sie sollen nicht nur Pflanzen infizierende Viren umfassen, sondern auch solche Viren, die menschliche Zellen infizieren und von denen bekannt ist, dass sie einen Kernumbau bewirken. Zum zweiten muss ein spezielles Gerät zur Lasermikrodissektion beschafft werden, mit dem in einem mikroskopischen Verfahren Gewebeschnitte und Zellen mithilfe eines fokussierten Laserstrahls zerteilt werden können. Damit können die Kerne infizierter Zellen in verschiedenen Stufen des vireninduzierten Umbaus isoliert werden. So können die neu entdeckten Vorgänge auf molekularer Ebene erfasst werden. Lozano-Durán denkt dabei auch an neue Strategien zur Bekämpfung von Virusinfektionen, die auf ganz unterschiedliche Lebewesen anwendbar wären.

Lernen von Proteinen: Verbesserte Quantenpunkt-Lichtquellen (Marcus Scheele)

Marcus Scheele forscht an der Erzeugung von hochgeordneten Superkristallen aus kolloidalen Quantenpunkten, die als energieeffiziente Lichtquellen genutzt werden können. Sein Momentum-Vorhaben trägt den Titel „Mit Methoden der Proteinkristallisation zu neuen Quantenpunkt-Lichtquellen“ (QuantumLeaP). Es wird mit rund 930.000 Euro gefördert.

Kolloidale Quantenpunkte (QDs) sind winzige Halbleiterkristalle, deren Größe im Nanometerbereich liegt. Sie werden häufig als „künstliche Atome“ bezeichnet, da sie viele Analogien zu echten Atomen aufweisen, einschließlich ihrer Fähigkeit zur Selbstanordnung in kristallinen Strukturen. Diese sogenannten Superkristalle können mit maßgeschneiderten Eigenschaften versehen werden. Derzeit zugängliche QD-Superkristalle sind allerdings noch von geringer kristalliner Qualität, das heißt, ihre innere Struktur ist nicht so regelmäßig und fehlerfrei, wie man es sich für ideale Anwendungen wünschen würde. Grund dafür sind die besonderen Schwierigkeiten bei der Kristallisation von makromolekularen Bausteinen wie QDs. Der Entwicklungsstand von QD-Superkristallen heute ist vergleichbar mit den Anfängen der Kristallisation von Proteinen, die in vielen Jahrzehnten der kontinuierlichen Entwicklung spezielle Techniken hervorgebracht hat, die die besonderen Anforderungen der Kristallisation von Makromolekülen berücksichtigen.

Marcus Scheeles Hauptziel im Momentum-Projekt ist die Adaptation und Abwandlung solcher Techniken für die Herstellung von QD-Superkristallen mit bisher unerreichter kristalliner Qualität. Dafür plant er, mit führenden Forschungsgruppen auf dem Gebiet der Proteinkristallisation zusammenzuarbeiten, um diejenigen Techniken mit dem größten Potenzial für das Wachstum von QD-Superkristallen zu identifizieren. Diese Techniken will er in Tübingen etablieren. Die so erhaltenen neuen QD-Superkristalle werden Anwendung finden als Lichtquellen und in Displays, die deutlich energieeffizienter und verbrauchsärmer sind als herkömmliche Technologien.

Eine Pipeline zur Vorhersage und Produktion neuer Antibiotika (Nadine Ziemert)

Wie lassen sich neue Antibiotika schneller entdecken? Diese Frage steht im Zentrum des Momentum-Vorhabens von Nadine Ziemert. Mit dem Projekt „Eine durch maschinelles Lernen gesteuerte Pipeline zur Vorhersage und Herstellung neuer Antibiotika“ will sie die Suche nach dringend benötigten Wirkstoffen gegen krankheitserregende Bakterien systematisch angehen und beschleunigen. Sie erhält rund 940.000 Euro.

Bakterien produzieren natürlicherweise eine Vielzahl chemischer Verbindungen, sogenannte Sekundärmetabolite. Mit diesen Stoffen reagieren sie flexibel auf Umweltveränderungen. Aus menschlicher Perspektive stellen sie ein bedeutendes Reservoir für die Entwicklung neuer Wirkstoffe dar – insbesondere angesichts wachsender Resistenzen vieler Krankheitserreger gegen vorhandene Antibiotika. Zwar konnten dank Fortschritten in der Genomik und verbesserter Sequenziertechnologien bereits erste Wirkstoffe identifiziert werden, doch viele potenzielle Substanzen bleiben bislang unentdeckt, da sie entweder unter normalen Bedingungen nicht von den Bakterien produziert werden oder aus nicht kultivierbaren Mikroorganismen stammen.

Nadine Ziemert nutzt aktuelle Methoden aus der Mikrobiologie und Bioinformatik, um das sogenannte Genome Mining weiterzuentwickeln. Ziel ist es, genetisch kodierte Biosynthesewege mit potenziellen Zielmolekülen anderer Krankheitserreger in Zusammenhang zu setzen und so gezielt neue Wirkstoffe vorherzusagen und zu produzieren. Dafür kombiniert sie Algorithmen des maschinellen Lernens mit Methoden der synthetischen Biologie und Molekularbiologie.

Janna Eberhardt

Die Momentum-Förderung

Die Volkswagen-Stiftung richtet sich mit der Momentum-Förderlinie an Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aller Fachgebiete in den ersten drei bis fünf Jahren nach Antritt ihrer ersten Lebenszeitprofessur. Mit der hochdotierten Förderung sollen im Wissenschaftsbetrieb Freiräume für neues Denken in Forschung und Lehre im Universitätsalltag eröffnet werden. 

Gefördert werden Konzepte zur strategischen und inhaltlichen Weiterentwicklung der Professur. Die Bezeichnung „Momentum“ wählte die Volkswagen-Stiftung mit der Wortbedeutung des entscheidenden Augenblicks und für den englischen Begriff der physikalischen Größe für den Impuls.


QS Ranking by Subject: Tübinger Archäologie, Ethnologie und Theologien in Deutschland ganz vorn

Gute Platzierungen auch für Geistes- und Biowissenschaften sowie Psychologie

Im aktuellen QS World University Ranking by Subject 2025 belegt die Tübinger Archäologie erneut Platz 1 in Deutschland und verteidigt im internationalen Vergleich ihren hervorragenden 12. Platz.

Auch in der Kategorie „Theologie und Religionswissenschaft“ (Theology, Divinity & Religious Studies) ist die Universität Tübingen wieder in der Spitzengruppe vertreten: Sie belegt deutschlandweit Platz 2 und liegt weltweit erneut auf Platz 12.

Die Tübinger Ethnologie und Kulturwissenschaften (Anthropology) belegen in Deutschland ebenfalls einen hervorragenden zweiten Platz, international liegen sie in den Top 100.

Die Tübinger Geisteswissenschaften (Arts & Humanities) stehen in Deutschland auf dem 5. Platz und verbessern sich international auf Platz 86 (Vorjahr: 100).

Deutschlandweit erreichte die Universität Tübingen außerdem Platz 4 in den Biowissenschaften (Platz 76 weltweit) und in Psychologie, Platz 5 in den Lebenswissenschaften sowie Platz 6 in Medizin und in den Bildungswissenschaften.

Das jährlich veröffentlichte QS-Ranking zählt zu den wichtigsten Rankings im Hochschulbereich. QS zieht für die Einstufung der Universitäten vor allem die akademische Reputation, den Impact der Publikationen und das Betreuungsverhältnis zwischen Lehrenden und Studierenden heran. Das Ranking nach Fächern für 2025 wurde Anfang März veröffentlicht.

Maximilian von Platen


Neues Landesgraduiertenzentrum für KI

Die Universität Tübingen und die Universität Stuttgart bauen unter Leitung des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) und des Landes Baden-Württemberg ein Landesgraduiertenzentrum für angewandte Künstliche Intelligenz (LGZ) in Heilbronn auf. Die Einrichtung wird bundesweit einmalig sein und verbindet Forschung und Nachwuchsförderung in der Wissenschaft in Bereichen der künstlichen Intelligenz wie Chipdesign, Robotik und Cybersicherheit. 

„Mit dem LGZ richten wir ein innovatives hochschulpolitisches Reallabor für die Spitzenkräfte von morgen ein“, sagt Wissenschaftsministerin Petra Olschowski nach der Unterzeichnung des Memorandum of Understanding (MoU) dazu. „Wir schaffen einen Experimentierraum mit flexibleren Rahmenbedingungen, um neue Formate in der Ausbildung von Spitzenpromovierenden in KI-bezogenen Zukunftsfeldern, in der Rekrutierung und in der Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft, Industrie und Start-Ups zu erproben und zu etablieren. Das ist eine große Chance fürs Land.“

In dem MoU verpflichten sich alle Partner auf gemeinsame Ziele und die weiteren Schritte zum Aufbau des LGZ bis Ende 2028. Das LGZ wird begleitet durch einen hochkarätig und international besetzen wissenschaftlich-strategischen Beirat.

„Das LGZ ist ein weiterer wichtiger Baustein, um das Thema KI in seiner ganzen Breite auf Dauer hier im Land zu verankern“, sagt Professorin Dr. Dr. h.c. (Dōshisha) Karla Pollmann, Rektorin der Universität Tübingen, anlässlich der Unterzeichnung des MoU. Damit werde nicht nur die Forschung in dieser Schlüsseltechnologie vorangetrieben, sondern auch in einem idealen Umfeld zur Anwendung und in die Umsetzung gebracht. 

Der Aufbau des LGZ wird sukzessive erfolgen; die Berufung des Gründungsdirektoriums soll noch in diesem Jahr starten. Im für das Jahr 2029 geplanten Endausbau wird das Land das LGZ mit jährlich bis zu 30 Millionen Euro zusätzlich fördern. Aktuell sind 1,4 Millionen Euro für das Jahr 2025 und elf Millionen Euro für das Jahr 2026 vorgesehen. Im Vollbetrieb werden – neben zehn Professorinnen und Professoren – noch 57 Promovierende sowie 19 Postdoktorandinnen und Postdoktoranden in den unterschiedlichen Disziplinen am Graduiertenzentrum beschäftigt sein.

Universität Tübingen/MWK


Millionen-Förderung für Schwerpunktprogramm in der Sprachwissenschaft

Professor Dr. Michael Franke vom Seminar für Sprachwissenschaft (SfS) der Universität Tübingen erhält eine Förderung der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) für ein Schwerpunktprogramm zu neuronalen Sprachmodellen. Das Projekt „Robuste Beurteilung und sichere Anwendung von Sprachmodellen: Grundlagen für ein neues Feld zwischen Sprachwissenschaft & -technologie (LaSTing)“ wird für zunächst drei Jahre mit sieben Millionen Euro gefördert. Ziel ist es, die Funktionsweisen neuronaler Sprachmodelle wie etwa ChatGPT besser zu verstehen und neue Sprachtechnologien zugleich für die Forschung in den Sprachwissenschaften nutzbar zu machen. Neben Michael Franke ist auch Professor Dr. Gerhard Jäger vom SfS an dem Projekt beteiligt. Die beiden Forscher werden mit Kolleginnen und Kollegen der Universität des Saarlandes, der Ludwig-Maximilians-Universität München sowie der Universität Potsdam zusammenarbeiten. Geplanter Projektstart ist im Mai 2026.

Die Leistungsfähigkeit neuronaler Sprachmodelle ist in letzter Zeit enorm gestiegen; die entsprechenden Technologien sind längst Teil unseres Alltags. „Die sprachwissenschaftliche Forschung kann mit der rasanten Entwicklung dieser neuen Werkzeuge kaum noch mithalten,“ sagt Michael Franke. „Es fehlen fundierte Methoden zum Verständnis und zur sicheren Anwendung der Modelle.“ Zwar gebe es erprobte theoretische Konzepte und etablierte Standards für die empirische Forschung, diese müssten jedoch gezielt für die neuen Sprachtechnologien weiterentwickelt werden. Diese Problematik betreffe verschiedene Bereiche, so Franke: von der theoretischen und experimentellen Linguistik über die Computerlinguistik, die Psycholinguistik und die Verarbeitung natürlicher Sprache bis hin zu den Kognitionswissenschaften im Allgemeinen. Im Schwerpunktprogramm „LaSTing“ will Michael Franke die Ansätze aus den einzelnen Disziplinen zusammenbringen und eine gemeinsame Grundlage für ein neues Feld der Sprachforschung schaffen, in dessen Mittelpunkt die Sprachmodellierung steht.

Mit den Schwerpunktprogrammen unterstützt die DFG interdisziplinäre Forschungsvorhaben, von denen eine prägende Wirkung auf ein wissenschaftliches Feld zu erwarten ist – durch die Erschließung neuer Forschungsgebiete oder neue Ansätze in bekannten Gebieten. 

Tina Schäfer


Langfristige Förderung der „Fachinformationsdienste für die Wissenschaft“ (FID)

Weiterförderung des Fachinformationsdienstes Religionswissenschaft 2025-2027

Der Fachinformationsdienst (FID) Religionswissenschaft kann seine Arbeit fortsetzen und kann damit weiterhin die akademische Community überregional mit Literatur, E-Ressourcen und maßgeschneiderten Dienstleistungen versorgen. Auf diese Weise ist nun auch der dritte der drei Tübinger FID ohne Förderpause in der letzten Phase des FID-Programms angekommen. 

Fachinformationsdienste für die Wissenschaft an der Universitätsbibliothek Tübingen

Die UB Tübingen nimmt seit 2014 überaus erfolgreich am DFG-Programm „Fachinformationsdienste für die Wissenschaft“ teil. Dieses Programm wurde in Nachfolge der früheren Sondersammelgebiete aus der Taufe gehoben, um den mit dem digitalen Wandel aufgetretenen neuen Herausforderungen, aber auch den sich ändernden Informationsbedarfen der einzelnen Fachcommunities besser gerecht zu werden. In Tübingen werden im Rahmen von Fachinformationsdiensten deutschlandweit und darüber hinaus die Fachdisziplinen Kriminologie (Start 2014), Theologie (Start 2015) und Religionswissenschaft (Start 2016) versorgt.

Mehrwert für die Forschung

Gerade die Fächer Kriminologie, Religionswissenschaft und Theologie sind noch stark dem (gedruckten) Buch verhaftet. Die FID erwerben daher umfassend und sprachübergreifend Literatur für den Spitzenbedarf ihres jeweils betreuten Faches, also jenseits der Grundausstattung einer wissenschaftlichen Bibliothek. Über die Fernleihe können diese Titel dann auch überregional genutzt werden. Darüber hinaus werden den Fachcommunities nach Möglichkeit auch E-Ressourcen (z. B. Datenbanken) zur Verfügung gestellt. Alle drei Tübinger FID betreiben als Kerndienst internationale Open-Access-Fachbibliografien: Index Theologicus (FID Theologie), KrimDok (FID Kriminologie) und RelBib (FID Religionswissenschaft). Diese bieten einen zentralen Einstieg in die Suche nach fachrelevanten Medien – von Archivmaterialien über Bücher und Forschungsdaten bis hin zu Weblogs und Zeitschriftenaufsätzen. Dank der Fachportale müssen sich Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler forschungsrelevante Medien und Informationen nicht mehr mühsam an verschiedenen Stellen zusammensuchen und profitieren zudem von zahlreichen Funktionalitäten, wie z. B. Alerting-Diensten, Direktzugang zu Volltexten und einem Newsfeedaggregator. Die FID haben darüber hinaus Open-Access-unterstützende Services in ihre Portale integriert: Zweitveröffentlichung bereits publizierter Aufsätze, Digitalisierung gemeinfreier Werke sowie eine Plattform für Open-Access-Zeitschriften. 

Nationale und internationale Reichweite

Die Fachportale der FID sind im deutschsprachigen Raum mittlerweile sehr gut etabliert, was sich zum einen in den Nutzungszahlen, zum anderen in zunehmenden Anfragen für Kooperationen niederschlägt. So arbeiten die FID bereits jetzt mit einer Vielzahl von anderen Institutionen, wie Zeitschriftenherausgebern, Spezialbibliotheken und -sammlungen sowie Forschungseinrichtungen zusammen, um die Versorgung ihrer Communities mit Fachinformationen noch weiter zu verbessern und auszubauen. 

Ausblick FIDplus

Die DFG hat mit „FIDplus“ im September 2024 ein Fortsetzungsprogramm beschlossen. Durch diese neue Förderlinie ist eine Finanzierung der FID über die bisherige Höchstdauer (4 x 3 Jahre) hinaus möglich. Zudem verlängern sich die Förderphasen auf jeweils fünf Jahre und es gibt keine Beschränkung der Anzahl an Folgeanträgen. Ziel von FIDplus ist, den weiteren Betrieb und Ausbau nachweislich intensiv genutzter Fachinformationsdienste zu fördern. Im kommenden Jahr planen sowohl der FID Kriminologie als auch der FID Theologie Anträge für die Aufnahme in die FIDplus-Förderlinie zu stellen, ein Jahr später folgt dann der FID Religionswissenschaft.

Mareike Heinritz

Weitere Informationen

FID Kriminologie: Portal KrimDok
FID Religionswissenschaft: Portal RelBib 
FID Theologie: Portal Index Theologicus