Uni-Tübingen

Tübinger Poetik-Dozentur

Tübinger Poetik-Dozentur 2025

Die 38. Tübinger Poetik-Dozentur 2025 findet von 16. bis 21. November 2025 statt. Wir freuen uns, dieses Jahr Jenny Erpenbeck und Peter Wawerzinek zu begrüßen, die vom 17. bis zum 21. November in Tübingen über ihre literarischen und essayistischen Texte sprechen werden. Zu Gast sind zudem Ute und Werner Mahler, die über ihr fotografisches Werk sprechen, und der Historiker Reinhard Müller.

Die Termine im Überblick

Lesung von Jenny Erpenbeck, am Sonntag, 16. November, um 11 Uhr in der Kunsthalle Würth, Schwäbisch Hall (die Lesung ist ausgebucht).

Veranstaltungen an der Universität Tübingen | 19 Uhr, Alte Aula (Münzgasse 30)

  • Montag, 17. November: Jenny Erpenbeck: „Verworfene Anfänge“
  • Dienstag, 18. November: Ute und Werner Mahler: „Ein Dorf“
  • Mittwoch, 19. November: Jenny Erpenbeck im Gespräch mit Reinhard Müller: „Reden über Schweigen“
  • Donnerstag, 20. November: Peter Wawerzinek: „Vom Gebrauch der Worte im Wechsel der Zeiten“

Der Eintritt ist frei; eine Anmeldung ist nicht notwendig. Einlass ab 18:30 Uhr. Die Veranstaltungen können auch über einen Livestream verfolgt werden.

Weitere Veranstaltungen

  • Lesung von Jenny Erpenbeck: Sonntag, 16. November, 11.00 Uhr, Kunsthalle Würth, Schwäbisch Hall (die Lesung ist ausgebucht)
  • Workshop zum Werk von Jenny Erpenbeck, organisiert von Evi Zemanek und Kay Wolfinger: Dienstag, 18. November, 9.00-14.00 Uhr, Brechtbau, Raum 215 (Anmeldung unter admin.zemanek@ds.uni-tuebingen.de)
  • Vernissage der Ausstellung „Über Städte und Dörfer“. Fotografien von Ute Mahler & Werner Mahler: Donnerstag, 20. November, 17:00 Uhr, Stadtmuseum Tübingen
  • Werkstattgespräch mit Peter Wawerzinek für Studierende: Freitag, 21. November, 9:00-11:00 Uhr, Alte Aula

Jenny Erpenbeck

Jenny Erpenbeck, 1967 in Ost-Berlin geboren, studierte, nach einer Ausbildung zur Buchbinderin, Theaterwissenschaften in Berlin. Sie lebt in Berlin und arbeitet als freie Schriftstellerin und Theaterregisseurin. Ihren ersten großen internationalen Erfolg feierte sie mit dem Roman Kairos, der mit dem International Booker Prize ausgezeichnet wurde. Ihre Werke sind in über 30 Sprachen übersetzt worden.

Publikationen (u. a.): Geschichte vom alten Kind (1999); Heimsuchung (2008); Dinge, die verschwinden (2009); Gehen, ging, gegangen (2015); Kein Roman. Texte und Reden 1992 bis 2018 (2018); Kairos (2021).

Peter Wawerzinek

Peter Wawerzinek, 1954 in Rostock geboren, ist freier Schriftsteller, Regisseur und Hörspielautor. Heute lebt er in Magdeburg. Sein bisher bedeutendster Erfolg ist der Roman Rabenliebe, für den er mit dem Ingeborg-Bachmann-Preis ausgezeichnet wurde.

Publikationen (u. a.): Das Kind, das ich war (1990); Sperrzone reines Deutschland (2001); Rabenliebe (2010); Parodien. Wawerzineks Raubzüge durch die deutsche Literatur (2011); Schluckspecht (2014); Liebestöpel (2019), Rom sehen und nicht sterben (2025).

Ute und Werner Mahler

Ute und Werner Mahler studierten Fotografie und gründeten 1990 die Agentur OSTKREUZ mit. Ihre Werke, die sich mit dem Alltagsleben in der DDR auseinandersetzten, wurden weltweit in zahlreichen Ausstellungen präsentiert und u. a. mit der Goldmedaille des Deutschen Fotobuchpreises 2024 ausgezeichnet. Seit 2008 thematisieren sie in gemeinsamen Langzeitprojekten aktuelle politische, gesellschaftliche und persönliche Zustände.

Gemeinsame Arbeiten (u. a.): Monalisen der Vorstädte (2008–2011), Kleinstadt (2015–2018), Ein Dorf (1950–2022), An den Strömen (2019–heute).

Reinhard Müller

Reinhard Müller, geboren 1944, studierte Germanistik, Geschichte und Soziologie in München, Regensburg und Hamburg. Von 1978 bis 1989 war er Mitarbeiter der Gedenkstätte Ernst Thälmann in Hamburg. Als wissenschaftlicher Mitarbeiter des Hamburger Instituts für Sozialforschung recherchierte er seit 1990 in Moskauer Archiven zur Geschichte des Exils in der Sowjetunion.

Publikationen (u.a.): Die Säuberung (1991), Menschenfalle Moskau (2002), Herbert Wehner (2004), Bertolt Brecht und die Moskauer Prozesse. „Ist also schweigen das beste?“ (2019) , (Hg. m. Anne Hartmann): Tribunale als Trauma  (2022)
 


Über die Tübinger Poetik-Dozentur

Tübinger Poetik-Dozentur

Die Tübinger Poetik-Dozentur versteht sich als Forum der kulturellen Begegnung. Studierende, Dozenten und Dozentinnen, Universitätsangehörige, eine breite Öffentlichkeit aus Tübingen und Umgebung haben hier die Gelegenheit, herausragende Autoren- und Autorinnenpersönlichkeiten aus dem In- und Ausland unmittelbar kennen zu lernen und mit ihnen ins Gespräch zu kommen. Sie initiiert und intensiviert damit immer wieder den inneruniversitären Dialog über die Fächergrenzen hinweg und lädt zudem zum kulturellen Austausch zwischen Universität und Stadt, Universität und Region ein.

Gerade die Verbindung von Literatur und Philosophie, Wissenschaft und öffentlicher Debatte soll in dieser Veranstaltungsreihe thematisiert und gestärkt werden. Es geht in den Vorlesungen und Workshops der verschiedenen Dozentinnen und Dozenten um zentrale Fragen der Kunst, Kultur, Politik und Philosophie, die sowohl ein Fachpublikum beschäftigen als auch eine interessierte Öffentlichkeit erreichen. Dass dies kein Widerspruch ist, beweist der Erfolg der Tübinger Poetik-Dozentur. Sie bietet eine spezifische Form des in Deutschland oft vermissten intellektuellen Diskurses an, der Literatur, Wissenschaft und Öffentlichkeit verknüpft.

Förderung und Organisation

Die Tübinger Poetik-Dozentur ist ein Projekt der Stiftung Würth und wird von der Adolf Würth GmbH & Co. KG gefördert. Sie wird seit 1996 am Deutschen Seminar der Universität Tübingen ausgerichtet, seit 2005 von Frau Prof. Dr. Dorothee Kimmich. Einmal im Jahr – in der Regel im November – werden zwei Autoren oder Autorinnen eingeladen, die Vorlesungen halten sowie Seminare und Workshops für die Studierenden der Universität anbieten. In den letzten Jahren waren u.a. Eva Menasse, Thomas Hettche, Karl Ove Knausgård, Judith Schalansky, Siri Hustvedt, Clemens Setz, Hans Magnus Enzensberger, Christoph Ransmayr, Jonathan Franzen, Daniel Kehlmann, Juli Zeh, Feridun Zaimoğlu, Ilija Trojanow, Péter Esterházy, Terézia Mora, Lars Gustafsson, Ruth Klüger, Susan Sontag, Amos Oz, Herta Müller und Günter Grass zu Gast.

Die Poetik-Dozentur steht allen Interessierten offen und versteht sich als Forum der kulturellen Begegnung zwischen Autoren und Autorinnen, Studierenden, Lehrenden und einer breiten Öffentlichkeit in Tübingen und Umgebung.

Kontakt zur Tübinger Poetik-Dozentur