Wenn Lernprozesse nicht bewusst gestaltet werden, laufen sie Gefahr, gesellschaftliche Ungleichheiten zu reproduzieren. In diesem Sinne ist gender- und diversitätsbewusste Didaktik eine wesentliche Voraussetzung für die Gewährleistung der Chancengleichheit der Studierenden. Diskriminierungen – ob bewusst oder unbewusst, ob durch Lehrende, durch Studierende oder durch Strukturen und Materialien – müssen so weit wie möglich ausgeschlossen werden. Es kommt also darauf an, dass die Lehrenden die Vielfältigkeit ihrer Studierenden wahrnehmen und die unterschiedlichen Wirkungen von Lerninhalten und Kommunikationsweisen auf sie beachten. Nur so können sie für chancengerechte Lernbedingungen der Studierenden sorgen.
Die Lehr- und Lernforschung zeigt dabei, dass Lehrende das Selbstvertrauen der Studierenden und ihre Zuversicht, das Studium erfolgreich abzuschließen, stärken können, wenn sie einen interaktiven, gleichberechtigten Lehrstil pflegen. Lehrende sollten sich deshalb explizit zum Ziel setzen, in ihren Lehrveranstaltungen eine Atmosphäre zu schaffen, in der sich alle Studierende respektiert und unterstützt fühlen, so dass sie sich und ihre Potentiale einbringen können.
Gender- und diversitätssensible Didaktik bedeutet für Lehrende somit, der Vielfältigkeit der Studierenden Rechnung zu tragen, ohne in stereotype Zuordnungen zu verfallen. Dies bedeutet, dass Lehrende eigene Bias reflektieren und sich gegenüber diskriminierendem Verhalten von Studierenden untereinander klar positionieren. Dafür ist ein Grundwissen über bewusste und unbewusste Bias und über Anforderungen an ein diskriminierungssensibles Verhalten nötig. Die Hochschuldidaktik hat verschiedene Angebote zur Unterstützung einer diversitätssensiblen Lehre in ihrem Programm. Das Team Equity hilft gerne bei der Organisation von Fortbildungen zu Anti-Bias.