Lisa Silke Maier

• Teilprojekt C6: Transformationen dämonischer Illusion – Traum, Halluzination, Phantasmagorie

Dämonie der Medien – Laterna magica und Literatur zwischen Barock und Aufklärung

Nach 1630 kommt es zu einem Abflauen der Verfolgung von Hexen und Zauberern. Danach verschwindet das dämonologische Wissen, vor allem das Konzept der dämonischen Illusion, nicht einfach, sondern wird in einem Vorgang längerer Dauer transformiert und in andere Wissensbereiche, soziale und ästhetische Praktiken verschoben. Im Mittelpunkt des germanistischen Projekts steht die Frage nach der Externalisierung der dämonischen Illusion in der Apparatur. Das Projekt erarbeitet das Verhältnis von optischen Medien – insbesondere der Laterna magica – und Literatur zwischen Barock und Aufklärung. Es setzt einen neuen medien- und kulturgeschichtlichen Akzent, der an das Forschungsfeld Intermedialität – und vor allem ‚Précinéma‘ – anschließt und diesen sowohl auf die ‚lange Frühe Neuzeit‘ als auch auf literarische Texte ausdehnt. Dieser mediengeschichtliche Ansatz wird durch das praxeologische Modell des SFB in doppelter Weise vertieft: einerseits durch das Instrument der ästhetischen Reflexionsfigur (Laterna magica), andererseits durch die Integration hetero-diskursiver Bezüge auf Mediengeschichte, Geschichte der Optik, Aufklärung und Rationalismus.