Uni-Tübingen

Newsletter Uni Tübingen aktuell Nr. 1/2011: Termine und Veranstaltungen

„Wer nicht lacht, wird unverzüglich exmatrikuliert!“

Über 1100 Besucher beim ersten Comedy-Campus des SWR3 an der Universität Tübingen

„Mehr Spaß im Hörsaal!“ lautete das Motto des Abends, als Mitte Januar 2011 an der Universität Tübingen der erste SWR3-Comedy-Campus überhaupt stattfand – mit vollem Erfolg. „Auch bei früheren Veranstaltungen haben wir schon mit der Universität Tübingen zusammen gearbeitet“, erklärt Grazyna Bornholdt vom SWR3 die Konstellation. „Diese Zusammenarbeit hat immer wunderbar funktioniert. Auch das Tübinger Publikum lässt sich auf vieles ein. Deshalb haben wir dieses Konzept zuerst hier ausprobiert.“ Über 1100 Besucher jeden Alters verteilten sich auf drei Hörsäle des Tübinger Kupferbaus. Die drei „Comedy-Dozenten“ Bernhard Hoecker, Marek Fiz und Andreas Müller unterhielten die Anwesenden parallel für jeweils 35 Minuten, bevor sie zwischen den Hörsälen wechselten. „Wir hatten die Intention, jeden Geschmack abzudecken“, sagt Bornholdt. „Bei dem gemischten Publikum wollten wir auch eine größere Bandbreite an Humor liefern.“ Das Konzept kam beim Publikum jedenfalls gut an: „Wer nicht lacht, wird unverzüglich exmatrikuliert!“, hieß es dann auch von Seiten des SWR3.


„Dr. humoris causa“ Bernhard Hoecker, besser bekannt aus den TV-Sendungen „Genial daneben“ oder „Switch“, widmete sich hauptsächlich der liebsten Quelle der Studenten, Wikipedia. Auch das Publikum wurde von ihm nicht verschont, wer sich dazu bekannte, bei Wikipedia einen Eintrag verbessert zu haben, war ein „Klugscheißer“, wer zu spät kam, bekam einige Spitzen des Komikers zu spüren.


Der selbsternannte „Ostblocklatino“ Marek Fiz widmete sich den Vorurteilen über seine polnischen Landsleute und ließ dabei kein Klischee aus - ob Wodka, Autoklau oder Einbruch: „Ich rieche dein Geld, ich atme tief ein, und dann bin ich mir sicher, in deinem Zuhause zu sein“, sang er. Auch Frauenfußball, die Europameisterschaft 2012 und Stuttgart 21 wurden nicht verschont. „Bei den Comedians kam unser Konzept auch sehr gut an“, sagt Grazyna Bornholdt. „Sie waren begeistert vom Publikum und von den Hörsälen.“


Der Dritte im Bunde, SWR3-Radio-Stimmenimitator Andreas Müller, war sogar multimedial ausgerüstet. Mit Overhead-Folien behandelte er das Thema „Gestörte und störende Persönlichkeiten“. Politiker und Prominente wurden auf den Arm genommen: Guido Westerwelle wurde zu Angela Merkels Stalker, Karl Theodor zu Guttenberg zum „Verteidigungskanister“. Zudem imitierte Müller beispielsweise Günther Oettinger, Papst Benedikt XVI, Arnold Schwarzenegger und viele mehr nahezu perfekt. Dazwischen lockerte er sein Programm mit musikalischen Einlagen wie „Ich wollt ich wär kein Huhn“ auf. „Wir sind überaus glücklich mit dem Verlauf des Abends“, sagt Grazyna Bornholdt. „Wir sind sogar so motiviert, dass wir sofort in die Planung für Nachfolgeveranstaltungen gegangen sind.“ Die Gefahr für das Publikum, „exmatrikuliert“ zu werden, bestand jedenfalls nicht.


Simona Steeger-Przytulla