Ort: Leibniz-Institut für Wissensmedien, Schleichstr. 6, 72076 Tübingen
Im Leibniz-Institut für Wissensmedien dreht sich alles um das Wissen der Zukunft. Sprechende Roboter, dichtende KIs, Virtual Reality – im IWM stehen digitale Technologien auf dem Prüfstand. Die ForscherInnen interessiert, wie sich Lehren und Lernen in einer digitalen Welt verändert. Wie sieht das Klassenzimmer der Zukunft aus? Wie das Museum von morgen? Wie arbeiten wir mit künstlichen Intelligenzen im Team? Die Forschungsergebnisse helfen, das Potenzial der digitalen Medien optimal zu entfalten.
Bei den Science & Innovation Days haben Sie die Möglichkeit, die vielfältigen Experimente in den Themenbereichen Schule, Museum und KI kennenzulernen. Schlüpfen Sie in die Rolle der SchülerInnen der Zukunft oder plaudern sie mit unserem Roboter Pepper. Spielen Sie Tetris im Team mit dem Algorithmus oder wischen Sie sich durch Kunst und Geschichte.
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Schule der Zukunft
16:00 Uhr: Schulstunde mit der Bildungsforscherin (Vortrag, Dauer 20 Minuten)
Wer: Professorin Dr. Ulrike Cress, Direktorin des IWM
Erfolgsmeldungen aus Deutschlands Schulen sind selten geworden. PISA-Mittelmaß, Digitalisierung verschlafen, Klassenzimmer marode – um den Anschluss an die Spitzenländer nicht zu verlieren, müssen sich die Schulen wandeln. Was sollen SchülerInnen in Zukunft lernen? Wie muss sich die Ausbildung der Lehrkräfte verändern? Sind automatisierte Lernprogramme die besseren Lehrkräfte? Der Vortrag skizziert, wie die Schule der Zukunft aussehen könnte.
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14.30 - 18.00 Uhr: Schule unter Laborbedingungen – Das TüDiLab öffnet seine Türen
Was auf den ersten Blick wie ein modernes Klassenzimmer erscheint, offenbart sich auf den zweiten als wahres Hightech-Labor. Im Tübingen Digital Teaching Lab (TüDiLab) finden Sie nicht nur Smartboards, Laptops und Tablets, sondern auch Eye-Tracker, eine 360-Grad-Kamera und präzise Tontechnik. Hier finden die ForscherInnen des IWM und angehende Lehrkräfte der Tübingen School of Education heraus, wie sie das Potenzial moderner Technik optimal entfalten.
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14.30 - 18.00 Uhr: Mathematik zum Anhören – Der LEGO-Tisch
Komponieren heißt zusammensetzen. Klug angeordnet wird aus Noten Musik. Und aus LEGO-Steinen? ForscherInnen des IWM haben eine Software entwickelt, die aus Lego Musik macht. Der LEGO-Tisch erkennt Position und Länge der Steine und ordnet sie entsprechend Tönen und Pausen zu. Er verwandelt sichtbare Muster in hörbare Melodien. Ziel ist es, SchülerInnen den Zusammenhang mathematischer und musikalischer Verhältnisse verständlich zu machen. Wie sieht Ihr Lieblingslied in LEGO-Steinen aus? Finden Sie es heraus!
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Museum der Zukunft
14.30 - 18.00 Uhr: Digitaler Zwilling – Eine Experimentalausstellung
Museum zum Anfassen – im IWM mehr als nur eine Floskel. In Kooperation mit dem Deutschen Schifffahrtsmuseum Bremerhaven (DSM) und MaterialwissenschaftlerInnen der Uni Bremen wurde für eine Experimentalausstellung am IWM ein digitaler Zwilling für ein Exponat erstellt. So bleibt die seltene Pottwalzahnschnitzerei des DSM nicht in der Glasvitrine gefangen. BesucherInnen können den digitalen Zwilling nun beliebig drehen und vergrößern. Die ForscherInnen wollen herausfinden, wie sich das auf das Erleben und Verhalten von BesucherInnen auswirkt. Hierfür setzen Sie auch Eyetracking ein. Seien Sie Teil des Experiments!
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14.30 - 18.00 Uhr: Die Hände lernen mit – Multi-Touch-Tische im Museum (Überblicks-Demo um 17.00 Uhr)
Ob im Rathaus, Museum oder in Gedenkstätten – Multi-Touch-Tische helfen BenutzerInnen, mit komplexen Informationen intuitiver umzugehen und sie besser zu erfassen – das zeigen auch Studien des IWM. Wischen, Zoomen, Schieben macht Wissen greifbar. Das IWM arbeitet daran, diese Technik noch besser einzusetzen. Die ForscherInnen haben zum Beispiel Anwendungen entwickelt, mit denen Sie Kunst, Musik und Geschichte buchstäblich hautnah erfahren können. Probieren Sie es aus!
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14.30 - 18.00 Uhr: Baden in Pompeji – Virtual Reality im Museum
Wie Wissen vermitteln, das bleibt? Für MuseumspädagogInnen ist das eine zentrale Frage. Die Informationsflut macht vergesslich. Erkenntnisse des IWM zeigen: Die Art und Weise der Präsentation hat einen bedeutenden Einfluss darauf, wie wir Informationen filtern. In Abbildungen wirken sich Farben und Kommentare zur Glaubwürdigkeit der Information entscheidend darauf aus, ob wir vergessen oder erinnern. Ob das auch auf 3D-Ausstellungen zutrifft, finden die ForscherInnen in den Thermen Pompejis heraus. Reisen Sie mit!
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Leben in Zukunft: Alltag mit KI
14.30 - 18.00 Uhr: Wie fühlen Sie sich gerade? – Der aufmerksame Computer
Wie Menschen sich fühlen, verraten sie durch ihren Gesichtsausdruck. Wut und Freude sieht überall auf der Welt gleich aus. ForscherInnen des IWM haben sich dieses Phänomen zu Nutze gemacht. Sie setzten eine Software ein, die Gefühle erkennt. Eine Kamera scannt die Gesichter der BenutzerInnen und liest aus deren Mimik ab, wie sie sich fühlen. Klappt es auch bei Ihnen? Im Zentrum steht dabei die Frage, wie aus Emotionen Handlungen werden. So lassen sich soziale Veränderungsprozesse besser verstehen.
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14.30 - 18.00 Uhr: Mein Freund, der Roboter – Meet Up mit Pepper
Große Augen, elegante Bewegungen, höfliche Manieren – die Rede ist von Pepper, dem Roboter des IWM, der menschenähnliche Züge hat. Mit ihm untersuchen die Forscher*innen, welche Faktoren das Verhältnis zwischen Mensch und Maschine beeinflussen. Dazu konfrontieren sie ProbandInnen in verschiedenen Situationen mit dem Freund aus Plastik. Lernen Sie Pepper kennen! Wir sind gespannt auf Ihre Eindrücke.
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17.30 Uhr: Ein unverkennbarer Stil – Wenn Computer dichten
Goethe, Schiller, Hölderlin – DichterInnen verehren wir als einzigartige Lichtgestalten. Doch was, wenn eine KI genauso gut dichtet? Schreibtools sind heute in der Lage, Geschichten und Gedichte zu verfassen. Forscher*innen des IWM interessieren sich für die Frage, wie diese bei den LeserInnen ankommen. Zusammen mit ExpertInnen des Deutschen Literaturarchivs Marbach beobachten sie die LeserInnen. Verstehen sie die Texte? Nehmen sie sie ernst? Finden sie sie schön? Urteilen Sie selbst und finden Sie heraus, ob Sie die KI von den Größen der deutschen Literatur unterscheiden können!
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14.30 - 18.00 Uhr: Tetris ist Teamarbeit – Wie künstliche Intelligenzen ticken
Teamarbeit gelingt durch gegenseitiges Verständnis. Für menschliche Teammitglieder bringen wir ein natürliches Verständnis mit, aber was, wenn eine KI zum Team gehört? ForscherInnen des IWM untersuchen, ob sich Menschen in künstliche Intelligenzen hineinversetzen können. Dazu haben sie eine kooperative Variante des Computerspiels Tetris entwickelt. Die SpielerInnen raten, welches Teil die KI als nächstes auswählen wird. Erste Ergebnisse zeigen: Die ProbandInnen werden schnell besser. Sie lernen das Verhalten der KI vorherzusagen. Lust auf ein Tête-à-Tête bei Tetris?