Uni-Tübingen

A 05

„Das Land, in dem Milch und Honig fließen“. Entwicklung und Bedeutung von Agrarressourcen im bronze- und eisenzeitlichen Palästina

Fachklassifizierung

Biblische Archäologie

Archäobotanik

Archäozoologie

Projektleitung

Kamlah, Jens, Prof. Dr.

Eberhard Karls Universität Tübingen

Biblisch-Archäologisches Institut

Liebermeisterstraße 12-14

72074 Tübingen

Telefonnummer: 07071 29 72879

E-Mail-Adresse: jens.kamlahspam prevention@uni-tuebingen.de

 

Riehl, Simone, PD Dr.

Eberhard Karls Universität Tübingen

Institut für Naturwissenschaftliche Archäologie

Rümelinstraße 23

72070 Tübingen

Telefonnummer: 07071 29 78915

E-Mail-Adresse: simone.riehlspam prevention@uni-tuebingen.de

 

Starkovich, Britt, Dr.

Eberhard Karls Universität Tübingen

Institut für Naturwissenschaftliche Archäologie

Rümelinstraße 23

72070 Tübingen

Telefonnummer: 07071 29 77113

E-Mail-Adresse: britt.starkovichspam prevention@uni-tuebingen.de

DoktorandInnen

und Postdocs

Nicolì, Marco

SFB 1070 RessourcenKulturen
Gartenstraße 29

Raum 112
72074 Tübingen

E-Mail-Adresse: marco.nicolispam prevention@uni-tuebingen.de

 

Vermeersch, Shyama

SFB 1070 RessourcenKulturen

Gartenstr. 29

Raum 112

72074 Tübingen

E-Mail-Adresse: shyama.vermeerschspam prevention@uni-tuebingen.de

 

Wissenschaftliche

MitarbeiterInnen

Wörner, Laura

Biblisch-Archäologisches Institut

Liebermeisterstr. 14

Raum 54

72074 Tübingen

E-Mail-Adresse: laura-carolin.woernerspam prevention@uni-tuebingen.de

Teilprojekt A05 verfolgt über die gesamte Laufzeit des SFB hin das Ziel, die Geschichte der Landwirtschaft im antiken Palästina zu erfassen. Als RessourcenKulturen kommen dabei die bronze- und eisenzeitlichen Gesellschaften auf dem Boden Palästinas zur Darstellung, die sich durch den Umgang mit landwirtschaftlich relevanten Ressourcen konstituierten. In der ersten Förderphase lag der Fokus auf dem Ackerbau und auf der interdisziplinären Zusammenarbeit zwischen der Archäobotanik und der Biblischen Archäologie. Dabei wurden erstmals alle für die Bronze- und Eisenzeit zur Verfügung stehenden archäobotanischen Resultate erfasst und in ihren archäologischen Kontexten ausgewertet. Neben mehreren Einzelstudien hat das Teilprojekt als zentrales Publikationsprojekt einen „Atlas zum Ackerbau im antiken Palästina“ erstellt. In enger Kooperation mit allen Teilprojekten des Projektbereichs A. Entwicklungen und mit Teilprojekt C02 konnten einerseits spezifische Merkmale von Langzeitentwicklungen im Umgang mit Ressourcen und andererseits Grundmuster ihrer literarischen Konstruktion herausgearbeitet werden. Als Beitrag zu Projektbereich A. ergeben sich daraus grundlegende Einsichten in die Dynamiken der Interdependenz von menschlichen Eingriffen in die Natur und naturräumlich oder klimatisch bedingten Prozessen. Andererseits steuert das Teilprojekt mit seinen Analysen der landwirtschaftlichen Metaphern in alttestamentlichen Schriften wichtige Bausteine für die Konzeption des Ressourcenverständnisses durch den SFB bei, indem die sozio-kulturelle Bedeutung ressourcenbezogener Metaphern in identitätsstiftenden Texten deutlich hervortritt. Die diachrone Analyse des Ackerbaus in Palästina auf der Basis des SFB-Ressourcenbegriffs eröffnet neue Perspektiven für das Verständnis der verschiedenen bronze- und eisenzeitlichen Regionalkulturen, zu denen auch das alte Israel zählt. Der damit verbundene innovative Forschungsansatz, der Israel – wie auch benachbarte und vorausgegangene soziale Gruppen in Palästina – als auf die Landwirtschaft bezogene RessourcenKulturen erfasst, erweist sich historiographisch als angemessen und ausgesprochen ertragreich, da die bisherige Forschung die Geschichte des alten Israels hauptsächlich als Ereignisgeschichte beschrieben und Akteure aus den herrschenden Eliten sowie theologiegeschichtliche Entwicklungen in den Mittelpunkt gestellt hat. Demgegenüber rückt mit der Landwirtschaft ein Bereich in den Fokus, der die sozio-kulturellen und die religiösen Identitäten Israels, Judas und ihrer Nachbarvölker sehr viel zentraler betrifft, da das antike Palästina zu allen Phasen seiner Geschichte ein durch das Kleinbauerntum geprägtes Land war. In der zweiten Förderphase wird mit der Archäozoologie ein drittes Fach das Teilprojekt in seinen Möglichkeiten bereichern. Dementsprechend sind drei Fallstudien geplant, in denen die Verknüpfungen zwischen der Archäobotanik und der Archäologie fortgesetzt und um den Bereich der Fauna erweitert werden. Neben dem Ackerbau tritt dabei mit der Tierhaltung der zweite wesentliche Bereich landwirtschaftlich relevanter Ressourcen in den Mittelpunkt des Teilprojekts. Damit gewinnt die Kategorie der RessourcenKomplexe, mit denen sich die Zusammenhänge der einzelnen landwirtschaftlichen Ressourcen erfassen lassen, eine zentrale Bedeutung für die Arbeiten der zweiten Förderphase in Teilprojekt A05. Die Ergebnisse der Forschungen des Teilprojekts werden am Ende der zweiten Förderphase in einen „Atlas der Landwirtschaft im antiken Palästina“ einfließen, der den „Atlas des Ackerbaus“ fortschreiben wird. Langfristig ergibt sich die Struktur des Teilprojekts durch ein Fortschreiten der Untersuchungen von der Analyse des Ackerbaus als Ressource (erste Phase) zum Erfassen der landwirtschaftlichen RessourcenKomplexe (zweite Phase) hin zu einer synthetischen Darstellung der auf die Landwirtschaft bezogenen Gefüge der RessourcenKulturen im bronze- und eisenzeitlichen Palästina (dritte Phase).