Dieses Projekt beschäftigte sich mit der Frage, welche Rolle Präsuppositionen in der Sprachverarbeitung spielen. Aufbauend auf früheren Resultaten formulierten wir ein Modell, demzufolge Hörer pragmatisch wohlgeformte Äußerungen eines Sprechers erwarten. Diese Erwartungen werden in der Verarbeitung zu Vorhersagen benutzt und inkrementell abgeglichen. Verarbeitungsschwierigkeiten entstehen bei stärkeren Verletzungen dieser Erwartungen. Wir testeten Vorhersagen dieses Modells mit empirischen Daten, unter anderem aus Mouse-Tracking Experimenten, einer etablierten Methode der Kognitionspsychologie, die einen zeitlich hochauflösenden Einblick in den Zeitverlauf diskreter Entscheidungsprozesse gewährt.