Uni-Tübingen

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08.12.2017

Neue Publikation aus dem SFB: Henning Tümmers "AIDS – Autopsie einer Bedrohung im geteilten Deutschland"

Von 2011 bis 2015 war PD Dr. Henning Tümmers als wissenschaftlicher Mitarbeiter des SFB 923, wo er im Teilprojekt B05 das Thema "Aids als Bedrohung der ärztlichen Berufsordnung und der politischen Ordnung. Mediziner und Aids in der Bundesrepublik und der DDR (1981 – 1989)" untersucht hat. Die Ergebnisse dieser Studien sind in die nun veröffentlichten Monografie im Wallstein Verlag eingegangen.

Henning Tümmers hat sich im Februar 2016 an der Philosophischen Fakultät habilitiert und ist aktuell Teilprojektleiter, gemeinsam mit Prof. Dr. Urban Wiesing, im Projekt G05: "Resistente Mikroben: Die Bedrohung und Neuordnung der "Medizinischen Ordnung" durch Antibiotikaresistenzen seit den 1990er Jahren"

Zum Inhalt des Buches:

Zu Beginn der achtziger Jahre häuften sich Berichte über eine mysteriöse Krankheit, die vor allem Homosexuelle traf und ein qualvolles Sterben zur Folge hatte. Als wenig später auch die ersten Heterosexuellen erkrankten, wuchs weltweit die Angst vor jenem tödlichen Phänomen, dem Mediziner 1982 den Namen »Aids« gaben. In der Bundesrepublik entbrannte bald eine heftige politische Debatte über die vermeintliche Notwendigkeit, die Grundrechte von »Risikogruppen« wie Schwulen und Drogenabhängigen einzuschränken, und selbst in der abgeschotteten DDR versuchte die Regierung mithilfe heimlicher Bluttests und Überwachungsmaßnahmen gegen die neuartige »Seuche« vorzugehen.

Henning Tümmers schildert, wie latente Konflikte über die Rechte und Pflichten von Bürgern und Staat, über Sexualität, Lebensstile und Moralvorstellungen unter dem Eindruck einer damals noch unmittelbar tödlich verlaufenden Krankheit zutage traten.

www.wallstein-verlag.de/9783835330054-henning-tuemmers-aids.html

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