Uni-Tübingen

Bedrohte Ordnungen I. Eröffnungskonferenz des SFB 923 "Bedrohte Ordnungen", 29. März - 1. April 2013, Universität Tübingen

Bericht von Jonas Borsch

Vom Beinahe-Kollaps der globalen Finanzmärkte bis zur Atomkatastrophe in Japan hat die Welt in den letzten Jahren eine Reihe von extremen Entwicklungen und Ereignissen miterlebt, welche die Thematik des Tübinger Sonderforschungsbereiches (SFB) 923 „Bedrohte Ordnungen“ in besonderer Weise aktuell erscheinen lassen. Das Augenmerk der seit Juli 2011 bestehenden Forschungseinrichtung liegt auf der Beobachtung von Momenten, in denen soziale und gesellschaftliche Ordnungen durch umfassende Bedrohungen ins Wanken gebracht werden. Wie solche Kippmomente gesellschaftliche Entwicklungen in Gegenwart und Vergangenheit beeinflussen und beeinflusst haben, war nun Gegenstand einer dreitägigen Konferenz. Sie versammelte unter dem breiten Label „Bedrohte Ordnungen I“ Wissenschaftler verschiedener historischer Teildisziplinen sowie einer Reihe von Nachbarwissenschaften. Im Mittelpunkt stand die exemplarische Anwendung des in den letzten Jahren entwickelten Instrumentariums auf Fallbeispiele aus unterschiedlichen Regionen und Epochen. Hierbei sollten nicht nur Einblicke in die Arbeit der vier Projektbereiche des SFB („Aufruhr“, „Katastrophen“, „Ordnungszersetzung“, „Ordnungskonkurrenz“), sondern auch Anregungen von auswärtigen Experten mit inhaltlich verwandten Interessensgebieten geboten werden. Jedem der Bereiche wurde deswegen eine eigene Sektion gewidmet, die jeweils den Beitrag eines SFB-Angehörigen mit dem eines Gastes verband.

Die Eröffnung der Tagung war MIKE RAPPORT (Stirling) in einer Key Note Lecture vorbehalten. Er wandte sich dem Thema Revolutionen und damit einer geradezu archetypischen Form von Ordnungsbedrohung zu. Als Ausgangspunkt dienten ihm Kurzbeschreibungen des „revolutionary storm“ im Europa des Jahres 1848, des von Massendemonstrationen begleiteten Zerfalls der Sowjetunion 1989 sowie der revolutionären Protestwelle, die seit dem Frühjahr 2011 durch die arabische Welt ging. Sie alle, so Rapports These, ließen sich unter dem Begriff der „Domino Revolutions“ zusammenfassen. Die Metapher der fallenden Dominosteine definierte er als Formel für eine rasche, interdependente und grenzüberschreitende Ausbreitung – Kriterien, die die genannten Fälle von den meisten anderen Revolutionen unterschieden. Dabei betonte er, dass sich zwar gemeinsame Grundmuster abzeichneten, von einer linearen, also gewissermaßen naturwissenschaftlich vorhersagbaren Entwicklung jedoch keineswegs die Rede sein könne. Dennoch lohne es, den Gemeinsamkeiten zwischen den Fällen auf den Grund zu gehen. Summarisch verdeutlichte Rapport dies in Form eines Vergleichs von Kommunikationsmustern: Diese hätten, obwohl durch sehr unterschiedliche Techniken geprägt, in allen Fällen eine rasante Ausbreitung von Nachrichten an den Autoritäten vorbei erlaubt.

Der ersten regulären Sektion der Konferenz stellte SFB-Sprecher EWALD FRIE (Tübingen) eine knappe Skizze der Grundfragen des SFB voran. Als wichtigste Ziele benannte Frie die Historisierung gegenwärtiger Krisenwahrnehmungen, die Untersuchung von Formen schnellen sozialen Wandels, das Überdenken bisheriger räumlicher und epochaler Grenzziehungen sowie die Reflektion über die Grundlagen der beteiligten Disziplinen selbst. Dieses ambitionierte Programm werde von den Beteiligten anhand eines Instrumentariums verfolgt, das seine Stärke gerade aus seiner Entwicklungsfähigkeit ziehe. Die Konferenz biete insofern auch einen Rahmen, zentrale Aspekte des SFB-Konzepts zu hinterfragen und neu zu definieren.

Zu diesen zentralen Aspekten zählt zweifelsohne auch die Frage nach den Emotionen der betroffenen Akteure im Moment der Bedrohung. Selbige behandelte ROGER PETERSEN (Cambridge) am Beispiel des emotional überaus stark aufgeladenen Balkan-Konflikts. In seinem Vortrag betonte er, dass Entscheidungen von Akteuren kaum präzise nachzuvollziehen seien, wenn dies anhand von Modellen geschehe, die, wie die bekannte „Spieltheorie“, emotionale Aspekte außer Acht ließen. Gefühle wie Angst, Wut oder Hass überlagerten rationale Erwägungen zuweilen derart stark, dass menschliches Handeln substanziell durch sie geprägt werde. Als Beispiel dafür skizzierte Petersen die Gewalteskalation im Kosovo 2004, die für ihn Resultat einer konzertierten Kanalisierung vorhandener Emotionen war. Während diese spezifische Sicht der Kosovo-Unruhen nicht von allen Anwesenden geteilt wurde, stieß Petersons Plädoyer zugunsten einer stärkeren Betonung emotionaler Faktoren auf breite Zustimmung. Die Umsetzung dieser Idee ziehe allerdings auch offene Fragen nach sich; so etwa die nach der Isolierbarkeit einzelner Gefühlsregungen oder der Erfassung ihres jeweiligen Ausmaßes.

Einem Konflikt des Hochmittelalters wandte sich dann STEFFEN PATZOLD (Tübingen) zu. Er thematisierte den Aufstand Heinrichs V. gegen seinen Vater Heinrich IV. in den Jahren 1105/06 – ein Zwist mit umstrittenen Motiven, der gleichwohl heftig eskalierte. Solcherart Auseinandersetzungen wurden Patzold zufolge in der mediävistischen Forschung bisher vornehmlich unter dem Aspekt der „Alterität“ betrachtet, etwa indem man versuchte, die spezifischen Formen mittelalterlicher Konfliktaustragung in einer Reihe von ungeschriebenen „Spielregeln“ zu greifen. Derartige Ansätze betonten laut Patzold jedoch die Dichotomie zwischen Moderne und Vormoderne allzu stark. Die Konzeptualisierung entsprechender Ereignisse als Fälle bedrohter Ordnung ermögliche es demgegenüber, sie in einem epochenübergreifenden Kontext zu betrachten – beispielsweise als spezifische Formen von „Aufruhr“. Darüber hinaus könnten die überaus parteiischen Quellen durch diese Herangehensweise in einem neuen Sinne verstanden werden, nämlich als „Überreste“ von Reflektionen über divergierende Ordnungsvorstellungen. In der Konzentration auf den Aspekt der Kommunikation sah Patzold allerdings auch eine Schwäche des Modells, da damit unter anderem auch die Frage nach der Geschwindigkeit der Nachrichtenübertragung ins Blickfeld rücke und notwendigerweise zu einer neuerlichen Etablierung von (lediglich leicht verschobenen) Epochengrenzen führe.

Die zweite Sektion galt mit der Frage nach „Katastrophen“ einem in der gegenwärtigen Forschung rege diskutierten Gegenstand. Diesen beleuchtete zunächst GERRIT JASPER SCHENK (Darmstadt) aus begriffsgeschichtlicher Perspektive. Schenk richtete das Augenmerk auf den Zeitraum zwischen Hochmittelalter und Früher Neuzeit, in dem das Vokabular zur Bezeichnung von Katastrophen einen fundamentalen Wandel erlebt habe. Letzterer äußere sich beispielsweise in einer Verschiebung von rein beschreibenden hin zu wertenden Bezeichnungen für einzelne Naturereignisse wie Erdbeben oder Überschwemmungen. Darüber hinaus sei er auch im Aufkommen neuer bzw. semantisch neu bestimmter übergreifender Termini wie „Desaster“ oder „Katastrophe“ erkennbar, die das Bedürfnis widerspiegelten, gehäuft auftretende Unglücksfälle kategorisierend zu erfassen und dadurch zu verarbeiten. Dieser Wandel lasse sich analog zum neuzeitlichen Konzept Reinhart Kosellecks als eine Art „vormoderne Sattelzeit“ begreifen, welche etwa zwischen 1250/1300 und 1600/1650 anzusiedeln sei und sich in Europa von Südwesten nach Nordosten ausgebreitet habe. Als verbindendes Element dieser Periode identifizierte Schenk die Kontingenzbewältigung in einer als katastrophengeplagt wahrgenommenen Gegenwart.

Einem einzelnen Moment besonders dramatischer Entwicklung wandte sich anschließend KLAUS GESTWA (Tübingen) zu. Am Beispiel einer der „Urkatastrophen“ des 20. Jahrhunderts, dem Atomunglück von Tschernobyl, untersuchte er die Entwicklung von Kommunikation, Bewältigungshandeln und Bedrohungswahrnehmung in der „postkatastrophalen“ Phase. Dabei thematisierte er verschiedene Fragen, die dem SFB als Ausgangspunkte für die Untersuchung von Katastrophen gedient hatten – so etwa die, ob die Ordnung durch Katastrophen von innen oder von außen bedroht werde sowie diejenige, ob die Akteure durch sie gezwungen würden, untereinander zu kommunizieren. Die Technikkatastrophe von Tschernobyl, so arbeitete Gestwa heraus, sei aufgrund ihrer anthropogenen Ursprünge eindeutig als Bedrohung der gesellschaftlichen Ordnung aus deren Innerem heraus aufzufassen. Einen Kommunikationszwang konnte er nicht feststellen, da das Unglück in der Sowjetunion zunächst systematisch verschwiegen worden sei. Erst als 1989 die Zensurvorschriften gelockert wurden, sei es zu heftigen Diskussionen um den Reaktorunfall gekommen, die bald in wütende Proteste gemündet hätten. Dies wiederum habe auf den ohnehin fortschreitenden Zerfall der Sowjetunion wie ein Katalysator gewirkt.

Die Frage nach Zerfallsprozessen an sich, nach der „Zersetzung“ von Ordnungsgefügen, war Thema der dritten Sektion. Sie wurde von UWE WALTER (Bielefeld) mit einem Beitrag zur späten römischen Republik eröffnet. Walter illustrierte zunächst anhand der Auseinandersetzungen um drei Gesetzesinitiativen zur Umverteilung von Ackerland (140 v.Chr. durch Gaius Laelius, 133 v.Chr. durch Tiberius Gracchus und 59 v.Chr. durch Caesar) eine Epoche, die ihm zufolge von vielen Zeitgenossen als Periode des Niedergangs empfunden wurde, da sie nicht nur mit der Zunahme von Gewalt, sondern auch mit dem Macht- und Ansehensverlust der bisher herrschenden stadtrömischen Aristokratie verbunden gewesen sei. Trotz solcher „Erosions“-prozesse wollte Walter die späte Republik jedoch nicht als Fall von „Ordnungszersetzung“ verstanden wissen. Diesen Begriff hielt er für problematisch, da er eine vollständige Auflösung von Ordnung impliziere, von der im behandelten Fall schon angesichts der wiederkehrenden Phasen weitgehender politischer Stabilität nicht die Rede sein könne. Eher liege eine „Ordnungstransformation“ vor: Zwar sei es tatsächlich zu einer Neukonfiguration vieler Bereiche der alten Ordnung im Sinne einer konsistenteren „policy“ gekommen. Zahlreiche ordnungskonstitutive Elemente – etwa Senat und Magistratur, aber auch Klientelwesen und Familienstrukturen – seien davon jedoch unberührt geblieben.

Die Beziehung von Stabilität und Wandel hinterfragte auch ASTRID FRANKE (Tübingen). Den Ausgangspunkt ihrer Betrachtungen bildete die „Rasseordnung“ in den USA, die Franke im Rekurs auf ein Modell des Soziologen Norbert Elias als Verhältnis zwischen Gruppen von Etablierten und Außenseitern definierte. Deren Wirkung auf verschiedene soziale Felder illustrierte sie am Beispiel des amerikanischen Justizsystems. Dem fiktiven Unrecht, das dem schwarzen Tom Robinson in Harper Lees Roman „To kill a Mockingbird“ widerfährt, hielt Franke eine sehr reale Statistik gegenüber, nach der Lynchmorde an Schwarzen bis in die 1930er-Jahre genau in dem Maße abnahmen, in dem legale Exekutionen dieselbe Gruppe betreffend zunahmen. Vordergründiger Wandel habe hier letztlich zur Reproduktion der bestehenden Ordnung beigetragen. Spätestens ab den 1960er-Jahren lässt sich allerdings zweifelsohne auch das Einsetzen tatsächlicher Veränderungen feststellen. Diese erklärte Franke nicht nur mit dem friedfertigen und im Wortsinne „ordentlichen“ Vorgehen des neu aufkommenden Civil Rights Movement, sondern gerade auch mit der Radikalität einiger Verfechter der Rasseordnung, die diese durch ihre offene, medial ausschlachtbare Gewaltbereitschaft geradezu selbst bedroht hätten.

Zueinander in Konkurrenz stehende Ordnungen bildeten den Gegenstand der vierten Sektion der Konferenz. Ein aktuelles Fallbeispiel für eine solche Konstellation thematisierte REINHARD SCHULZE (Bern). Den seiner Meinung nach weitgehend ohne distinguierte politische Programmatik auskommenden „Arabischen Frühling“ betrachtete er als Beispiel für das Aufkommen einer „lebensweltlichen Werteordnung“ in Konkurrenz zur bis dahin dominanten „politischen Normenordnung“. Letztere, so Schulze, sei bestimmt durch den staatlichen Anspruch, die Regeln menschlichen Zusammenlebens auf Basis säkularer oder (wie im von ihm skizzierten Fall) religiöser Ideologien normativ zu bestimmen. Demgegenüber zielten die Verfechter einer lebensweltlichen Ordnung auf die Verwirklichung individueller Daseinsentwürfe. In der dauerhaften Besetzung zentraler Plätze, wie etwa 2011 in Kairo geschehen, kämen derartige Vorstellungen als „Veröffentlichung“ von vormals aufs Private beschränkt gebliebenen Lebenswelten musterhaft zum Ausdruck. Anstelle von allgemeingültigen, von oben bestimmbaren Normen definierten die Vertreter solcher Ordnungsvorstellungen die Gesellschaft über „Werte“, die eine individuelle Herleitung aus einem gemeinsamen kulturellen Kanon erlaubten. Die skizzierte Konkurrenz, so ergänzte Schulze abschließend, kristallisiere sich in den arabischen Ländern auch im Bedeutungszuwachs alternativer Ordnungen mittlerer Reichweite wie dem Familienverband.

Wie Ordnungskonkurrenzen durch Feindbilder geprägt werden können, fragte IRMGARD MÄNNLEIN-ROBERT (Tübingen). Gestützt auf die Ergebnisse der jüngeren sozial- und politikwissenschaftlichen Feindbildforschung untersuchte sie den literarisch ausgefochtenen Konflikt zwischen dem Platoniker Porphyrios und mehreren christlichen Autoren an der Wende vom dritten zum vierten nachchristlichen Jahrhundert. Insbesondere interessierten Männlein-Robert die dabei zur Anwendung gekommenen Strategien der Feindbildkonstruktion. Selbige, so die Referentin, stellten sich in mancherlei Hinsicht geradezu „spiegelbildlich“ dar: Porphyrios‘ detaillierte Widerlegung zentraler Glaubensinhalte der Christen hätten diese mit der Aufdeckung von Widersprüchlichkeiten in dessen eigener Argumentation gekontert. Dem vom Platoniker vorgebrachten „Barbaren“-Topos wiederum habe die Gegenseite eine „Dämonisierungsstrategie“ entgegengesetzt. Bei aller Ähnlichkeit werde jedoch auch spürbar, dass die Evidenz des Bedrohungsempfindens jeweils recht unterschiedlich ausfalle. Während Porphyrios die Bedrohung für die pagane „Welt- und Wissensordnung“ um 300 n.Chr. noch weitsichtig habe erkennen müssen und insofern zunächst einmal auf die Kenntlichmachung des Feindes abgezielt habe, habe für die Christen die grundlegende Akzeptanz ihrer „Glaubens- und Kulturordnung“ auf dem Spiel gestanden, die sie in entsprechend emotional geprägter Form verteidigt hätten.

Die Schlussdiskussion eröffneten mit dem Karikaturisten WOLFGANG HORSCH (Niedernhall) und der Regisseurin JOHANNA DOMBOIS (Köln) zwei Beobachter „von außen“. Horsch setzte die schwierige Aufgabe, die Inhalte einzelner Debatten zeichnerisch einzufangen, mit feinsinnigem Humor in die Tat um. Dombois wiederum nahm die Gesamtarchitektur des SFB in den Blick, die sie in Analogie zu verschiedenen Theaterinszenierungen als Wechselverhältnis zwischen Kern („bedrohte Ordnung“) und Peripherie (einzelne Teilprojekte) auffasste. Langfristiges Bestreben müsse es sein, den Gegensatz zwischen beidem aufzugeben, die Einzelprojekte also in ein gemeinsames Zentrum zu rücken.

Dieses Ziel dürfte durch die Konferenz vielleicht ein kleines Stück näher gerückt sein. Insbesondere, so betonte auch Ewald Frie in seinem knappen Resumé, konnten die gemeinsamen Analysekategorien durch ihre Anwendung auf unterschiedliche Fallbeispiele weiter geschärft werden. Immer wieder aufgegriffen wurde etwa die Kategorie der Kommunikation – sei es nun im Hinblick auf diachrone Vergleichsmomente, auf kommunikative Bewältigungsstrategien oder auf etwaigen Kommunikationszwang. Gleichzeitig offenbarten sich aber auch sehr unterschiedliche Herangehensweisen an die Untersuchung, beispielsweise wenn es um die Definition der jeweiligen Ordnung ging. Eine weitere Vereinheitlichung des Instrumentariums zur Untersuchung von bedrohten Ordnungen wäre also durchaus wünschenswert. Dessen grundsätzliche Anwendbarkeit auf die im SFB vertretenen Epochen und Disziplinen und auch über sie hinaus konnte im Rahmen der Konferenz dennoch erstmals unter Beweis gestellt werden.

Konferenzübersicht:

Bernd Engler (Rektor der Universität Tübingen): Begrüßung

Key Note Lecture

Mike Rapport (Stirling): Transnational Revolutions. The „Domino Effect“ as a challenge to the established order

Projektbereich A – „Aufruhr”

Ewald Frie (Tübingen, Sprecher des SFB 923): Begrüßung und Einleitung

Roger Petersen (MIT): Interventions, Emotions, and Riots

Steffen Patzold (Tübingen): „Bellum intestinum” und bedrohte Ordnung um 1100: Medien der Kommunikation und der Faktor Zeit

Projektbereich B – „Katastrophen“

Moderation: Andreas Holzem (Tübingen)

Gerrit Jasper Schenk (Darmstadt): Vormoderne Sattelzeit? Disastro, Katastrophe, Strafgericht – Worte, Begriffe, Konzepte und Bilder für bedrohte Ordnung im langen Mittelalter

Klaus Gestwa (Tübingen): Tschernobyl, 26. April 1986: Katastrophenerfahrungen, die nukleare Bedrohung und die sozialen Ordnungen in Ost und West

Projektbereich C – „Ordnungszersetzung“

Moderation: Mischa Meier (Tübingen)

Uwe Walter (Bielefeld): Der ‚Untergang der römischen Republik‘: keine Ordnungszersetzung, sondern zwei Wirklichkeiten im selben Gehäuse

Astrid Franke (Tübingen): „The more things change the more they remain the same“. Stabilität und Wandel einer ungerechten Ordnung

Projektbereich D – „Ordnungskonkurrenz”

Moderation: Andreas Hasenclever

Reinhard Schulze (Bern): Die Passage von politischer Normenordnung zu lebensweltlicher Werteordnung. Erste Erkenntnisse aus den Arabischen Revolten 2010/2012

Irmgard Männlein-Robert (Tübingen): Wozu Feinde? Zur Konstruktion und Funktionalisierung von Feindbildern in konkurrierenden Ordnungen

Abschlussdiskussion

Kommentare von Wolfgang Horsch (Niedernhall), Johanna Dombois (Köln) und Ewald Frie (Tübingen)