Uni-Tübingen

Seminar digitalisieren

Didaktik

Digitale Semesterplanung – Überblick

Ziele und Inhalte digital umsetzen

Welches sind die Ziele und Inhalte des Seminars? Was ist bisher geplant und was davon lässt sich gut in ein digitales Lehrszenario übertragen, so dass die Ziele erreicht werden und Studierende vom Seminar profitieren können?

Generell empfiehlt es sich, v.a. einfache, asynchrone digitale Tools zu nutzen – so z.B. auch für Gruppenarbeit. Und: weniger ist mehr. Entscheiden Sie sich lieber für wenige digitale Tools, die Sie mit den Studierenden einüben und in denen Sie dann auch selbst an Sicherheit gewinnen. Wichtig ist außerdem die gute Kommunikation und Interaktion mit den Studierenden: Informieren Sie Ihre Studierenden darüber, wie die Semesterplanung aussieht, wie Inhalte vermittelt und bearbeitet werden sollen, welche Arbeitsaufträge zu bearbeiten sind und wie die Kommunikation im Kurs ablaufen soll. Diese Dimensionen von Lehre orientieren sich an Gabi Reinmann. Digitalisierung in der universitären Lehre – JETZT (22.03.2020)

Vermitteln: Lese- und Lernpakete

Es empfiehlt sich, wochenweise übersichtliche Lese- und Lernpakete mit Literatur und weiterführenden Links zu einem Thema (sonst eine Sitzung) zur Verfügung zu stellen. Dabei kann auch auf existierende Materialien im Netz zurückgegriffen werden. Gut eingesetzt werden kann z.B. eine kommentierte Linkliste, die die entsprechenden Materialien – seien es weitere Texte, Websites, Videos, Podcasts, Open educational resources (OER), kurz vorstellt und Empfehlungen beinhaltet. Eine weitere Möglichkeit sind eigene kurze Videos oder sogenannte Screencasts (Aufnahme von Powerpointfolien mit Ihrer Sprechstimme), das können ganz kurze Aufnahmen sein (5 Minuten), z.B. zum Einstieg in ein Thema.

Vom Uni-Netz aus kann über Links auch auf E-Books u.ä. der Universitätsbibliothek zugegriffen werden. Wie bisher können Auszüge und einzelne Artikel auf der Lernplattform zur Verfügung gestellt werden. Bitte stets das Urheberrecht beachten.

Wesentlich ist es dabei, die Studierenden mit Hilfe von geeigneten Fragestellungen, Aufgaben oder Arbeitsaufträgen zu motivieren und zu aktivieren. Achten Sie auch darauf, dass die wöchentlichen „Portionen“ angemessen sind und die Studierenden gut damit arbeiten können.

Aktivieren: Arbeitsaufträge

Arbeitsaufträge können in sehr unterschiedlicher Form umgesetzt werden. Einige Beispiele ausgehend von den Möglichkeiten der Lernplattformen:

  • Foren – alle sehen alle Beiträge: es sollen Beiträge zu bestimmten Themen (Statement oder Zusammenfassung) erstellt oder Fragen gesammelt werden, z.B. zur Literatur: Was ist der wichtigste Aspekt im Text xy? Was sehen die Studierenden kritisch? Weitere Option: Rechercheaufträge, Zusammentragen im Forum. Zum Einstieg: Was interessiert mich besonders am Seminarthema?
  • Übung/Einreichungsaufgabe – geht nur an Dozierende: z.B. Kurzessays zu bestimmten Fragen, andere Schreibaufgaben, Übersetzungen, Mathematik-Aufgaben.
  • Wiki: gemeinsamer schriftlicher Diskurs. Sicherung von Arbeitsergebnissen/Lektüreerfahrungen unter bestimmten Fragestellungen. Erweiterung eines Wikipediabeitrags u.a.

Wichtig sind an dieser Stelle Rückmeldungen zu den genannten Arbeitsaufträgen. Sei es über das Forum oder über individuelles Feedback oder Musterlösungen. Nicht zu vergessen sind verschiedene Formen des Peer Feedbacks – d.h. die Studierenden geben sich untereinander Rückmeldung. Automatisierte Rückmeldungen sind in Tests oder Quizzes möglich.

Die genannten Arbeitsformen können auch ein Ersatz für Studienleistungen wie Referate sein.

Aktivieren & Gestalten: asynchrone Gruppenarbeit

Denkbar ist auch die Vorbereitung oder Nacharbeit einer Sitzung in einer asynchronen, durch die Lehrenden angeleiteten Gruppenarbeit. Dies wird in ILIAS z.B. durch das Etherpad oder das Wiki ermöglicht. Hiermit können z.B. im Vorfeld Fragen und Themen gesammelt und strukturiert werden. In der Nachbereitung können Ergebnisse gesichert, dokumentiert und schriftlich ausformuliert werden. Die Aufgabenstellung kann dabei für alle dieselbe sein oder für jede Gruppe unterschiedlich. In der Präsenzsitzung werden Zwischenstände und Ergebnisse aus den Gruppen mit aufgenommen – am besten nach einem regelmäßigen Muster. Dabei kann z.B. der/die Lehrende Zwischenstände kurz kommentieren oder es wird aus einer Gruppe berichtet. 


Formen der asynchronen Gruppenarbeit:

Gruppen in ILIAS

ILIAS ermöglicht die Einrichtung von Gruppen (über „Neues Objekt hinzufügen“), in die jeweils z.B. 3-4 Studierende aus dem Kurs aufgenommen werden. Sofern die genannten Tools Etherpad und Wiki innerhalb der Gruppen eingerichtet werden, sind sie nur für deren Mitglieder sowie die Lehrenden sichtbar. 

Etherpad

Im Etherpad können mehrere Teilnehmende gleichzeitig schreiben. Das Pad kann durch die Lehrenden durch Überschriften, Fragen o.a. vorstrukturiert werden. Es eignet sich vom Umfang her eher für kürzere Texte. 

Das Wiki erlaubt ebenfalls das gemeinsame Schreiben, ist jedoch ein viel umfangreicheres Tool: es können verschiedene Seiten und Unterseiten eröffnet und Medien eingefügt werden. Eine Vorstrukturierung kann z.B. über die Startseite erfolgen, auf der die diversen Unterseiten angezeigt werden. Ein Wiki kann auch als eine Art Semestertagebuch für eine Gruppe genutzt werden. 

Wiki

Auch in Moodle können Gruppen eingerichtet werden, die Plattform verfügt ebenfalls über die Möglichkeit, ein Wiki einzurichten. 

Betreuen: Kommunikation im Kurs

Ein wesentliches Element eines digitalen Seminars ist generell die Kommunikation im Kurs, die Ermöglichung unterschiedlicher Kanäle für Fragen und Rückmeldungen. Das heißt nicht, dass man immer sofort antworten sollte, vielmehr müssen bestimmte Spielregeln klar und Kommunikationsformen bekannt sein. Dabei geht es insbesondere in diesen Zeiten auch darum, in Kontakt zu bleiben.

Gerade zu Semesterbeginn ist es notwendig, die Studierenden zu informieren: über das neue Format, über technische Besonderheiten, über das gemeinsame Arbeiten und die Kommunikation im Kurs – um überhaupt arbeitsfähig zu sein. Da kann auch ein wenig „Überkommunikation“ nicht schaden. Die Situation ist für alle neu und muss eingeübt werden.

Kommunikationskanäle und Spielregeln können sein:

  • Allgemeine Fragen sollen ins Forum – damit nicht zu viele Einzelanfragen auflaufen. Hierfür am besten einen eigenen Themenstrang aufmachen, „Allgemeine Fragen“.
  • Sie geben einen Zeitraum an, in dem Sie als Lehrende regelmäßig im Chat zur Verfügung stehen.
  • Sie geben einen Zeitraum an, innerhalb dessen Sie auf Anfragen antworten – z.B. innerhalb von 2 Tagen, innerhalb eines Tages …
  • Wochenmail an alle (ILIAS: Mail an alle, moodle: Nachrichtenforum/Ankündigungen): aktueller Stand, Organisatorisches, Zusammenfassung der bisherigen Aktivitäten, Ausblick auf kommende Woche. Es kann z.B. eine Montagsmail oder eine Freitagsmail geben.
  • Da Ihre Studierenden sich vermutlich nicht (zumindest nicht alle) kennen, könnten auch Kennenlernrunden und der Austausch über den eigentlichen Seminarinhalt hinaus für die Studierenden interessant sein. Hierfür kann z.B. ein eigenes Forum bzw. ein eigener Themenstrang im Forum eingerichtet werden.
  • Hilfreich ist auch, wenn alle ein Foto von sich einstellen (im Profil)
  • Synchrone Kommunikation per Videokonferenz ist nicht als standardmäßiger Kommunikationskanal zu empfehlen: die technische Funktionsfähigkeit ist von vielen Variablen abhängig und kann nicht sichergestellt werden.

Betreuen: Feedback und Peer Feedback

Feedback ist für die Studierenden zentral: sie wollen wissen, wo sie stehen und was sie erreicht haben, und ebenso wie sie weiterarbeiten können und wo noch Lücken sind. Für die Lehrenden ist das Feedback mit erheblichem Aufwand verbunden. Mit digitaler Unterstützung kann dabei so manches erleichtert und besser organisiert werden.

Feedbackmöglichkeiten auf der Lernplattform

  • Exemplarisches Feedback über das Forum – Feedback an eine ganz Gruppe, Erwähnung von einzelnen Elementen aus den Arbeiten der Studierenden
  • Zurverfügungstellung einer Musterlösung über das Forum oder als Datei im Kursraum
  • Individuelles Feedback direkt über das ILIAS-Tool „Übung“ oder die „Aufgabe“ in moodle

Ausgewähltes Feedback

  • Feedback muss nicht immer an alle gehen, vielmehr lassen sich hier verschiedene Modelle denken, z.B. dass Studierende zweimal im Lauf einer Lehrveranstaltung Feedback erhalten und sich diese Zeitpunkte selbst aussuchen können oder der/die Lehrende legt einen bestimmten Turnus fest.

Peer Feedback

Beim Peer Feedback geben sich die Studierenden gegenseitig Feedback. Wichtig ist dabei, dass dieser Prozess gut angeleitet wird und z.B. die Feedbackkriterien gemeinsam erarbeitet werden. Auch hier gibt es automatisierte digitale Möglichkeiten, z.B. in ILIAS beim Tool „Übung“ (hier kann ein Peer Feedback aktiviert werden) oder in Moodle bei der Aktivität „Gegenseitige Beurteilung“. Für das Forum kann man je eigene Modalitäten festlegen – wer gibt wem Feedback? Eine Möglichkeit ist hier der Feedbackzirkel.

 

Weitere Informationen und Hinweise:

Peer-Feedback: Studierende beurteilen sich gegenseitig (Uni Graz 2020)

Peer-Feedback wagen – ein Moodle-Praxistest zur Unterstützung des Selbststudiums (Erfahrungsbericht e-teaching.org 2021)


Digitale Studienleistungen

Es gibt eine Vielzahl von Möglichkeiten für digitale Studienleistungen (und ggf. Prüfungsleistungen), die z.B. anstelle von Referaten durchgeführt werden. Vorab zu bedenken ist die Art und Weise, in der eine Rückmeldung an Studierende erfolgt. (Bei Prüfungsleistungen: zusätzlich Bewertungskriterien.)

Essays, Zusammenfassung zur Literatur o.ä.

Durch derartige eher kurze Textformen werden wichtige Aspekte des wissenschaftlichen Diskurses eingeübt und ebenso das wissenschaftliche Arbeiten bzw. die Arbeit mit Texten. Texte können über die Einreichungsaufgabe in einem begrenzten Zeitfenster abgegeben werden. Möglich sind hier etwa auch kurze Texte zu einzelnen Bausteinen der Hausarbeit, z.B. Einleitung, Fragestellung, Methodenauswahl. Es empfiehlt sich, den Textumfang vorzugeben (Zeichenzahl inklusive Leerzeichen).

Wichtig ist die Rückmeldung, die zum einen über individuelle Feedbacks durch die Lehrenden erfolgen kann, zum andern über Musterlösungen oder auch über Peer Feedback (ILIAS erlaubt eine zufällige Zuweisung von Einreichungen über Peer Feedback). Wichtig ist hierbei, dass die Arbeitsform Peer Feedback eingeführt und erklärt wird und die Studierenden auch Kriterien an die Hand bekommen, die sie für ihre Feedbacks nutzen können, z.B. was ist gut beschrieben und erklärt, warum? An welchen Stellen fehlt etwas? Ist die Fachsprache richtig angewendet? Es hat sich gezeigt, dass Studierende gerade durch solche Prozesse sehr stark profitieren.

Grundsätzlich ist zu überlegen, wie häufig solche Abgaben erfolgen, damit auch die Arbeitslast seitens der Lehrenden im Blick bleibt.

Portfolio

Das Portfolio dient der kontinuierlichen Dokumentation und Reflexion des Gelernten. Gerade in der aktuellen Situation kann das für die Studierenden ein gutes Arbeitsinstrument sein. In ILIAS steht ein eigenes Objekt hierfür zur Verfügung (über „Persönlichen Schreibtisch“ können sich die Studierenden das selbst einrichten). Die Studierenden füllen dieses Portfolio (Texte, Bilder u.a.) und können es den Lehrenden freigeben. Grundsätzlich können jedoch auch andere Objekte wie die Einreichungsaufgabe hierfür genutzt werden. Es empfiehlt sich, konkrete Fragen, Themen, oder Aspekte zu benennen, auf die im Portfolio eingegangen werden soll. Dabei können z.B. auch Ergebnisse von Webrecherchen eingebunden werden.

Auch hier ist auf den Umfang der einzelnen Texte (Zeichenzahl) zu achten und zu überlegen, wie eine Rückmeldung erfolgt.

Wiki

Wiki – und auch Etherpad in ILIAS – dienen zur schriftlichen Kollaboration und können vor allem für Gruppenarbeiten gut genutzt werden. Überarbeitungen und Weiterentwicklungen sind im Versionsverlauf nachvollziehbar. Gemeinsam können z.B. Textbausteine zur Ergänzung eines Wikipediaartikels gesammelt werden oder verschiedenen Lexikonartikel zu einem Eintrag verglichen werden (Fachlexika, allgemeine Wörterbücher, Wikipedia deutsch und englisch …).

Es können Ergebnisse aus Fallstudien zusammengestellt oder Vorschläge für eigene kleine Forschungsprojekte entwickelt werden.

Tests

Über die Lernplattformen können Testfragen und entsprechend Tests erstellt werden (auch gemeinsam von Kolleginnen und Kollegen). Hierfür stehen verschiedene Fragetypen zur Verfügung, in die auch Bilder oder Videos eingebunden werden können (dadurch z.B. Fragen zu einem Filmausschnitt o.a.). Auch Freitexte sind möglich. Solche Tests können gut am Ende einzelner Themeneinheiten eingebunden werden.

Durch eine weitgehend automatisierte Auswertung wird der Aufwand für die Rückmeldung reduziert, allerdings ist die Erstellung von Fragen meist mit erheblichem Aufwand verbunden.

Podcasts und Videos

Es ist auch vorstellbar, Podcasts oder Videos als Studienleistungen einzufordern. Die allermeisten Studierenden sind mit Smartphones ausgestattet, die einfache Ton- und Videoaufnahmen erlauben. Außerdem steht mit Microsoft Powerpoint ein allseits bekanntes Programm für eine Aufzeichnung von Folien mit Ton zur Verfügung. Die entsprechenden Dateien müssen dann in die Lernplattformen eingestellt werden.


Vom Seminar zum Web-Seminar – Synchrone Kommunikation und Moderation in Videokonferenzen

Synchrone Kommunikation im virtuellen Raum ist einer Situation vor Ort in Präsenz nur auf den ersten Blick ähnlich. Sie ist mit einigen neuen Herausforderungen verbunden: Haben alle eine gute Internetverbindung? Wie behalte ich den Überblick in der Gruppe? Wie gehe ich damit um, wenn eine Reihe von Kameras abgeschaltet sind? Und wie kann ich alle aktivieren und einbinden? Diese und viele andere Fragen gilt es zu berücksichtigen.

Es stellt sich immer die Frage, wie die Gruppe arbeitsfähig werden kann und welche „Spielregeln“ gelten. Wichtig ist, dass diese Spielregeln bekannt und transparent sind. Als Seminarleitung können Sie einen Vorschlag dazu machen oder die Regeln auch gemeinsam mit der Gruppe besprochen und festgelegt werden.

Weitere Tipps zur Gestaltung von Videokonferenzen:

Moderationstipps für Videokonferenzen, Der Paritätische – Gesamtverband

Karten für die digitale Interaktion, Publikation des Hochschulforums Digitalisierung

Beispiel für Spielregeln in Videokonferenzen

Kommunikation und Moderation im Web-Seminar

Das Web-Seminar ist aufgrund der hohen Interaktivität und der Tatsache, dass alle sich mündlich und schriftlich einbringen sollen, besonders anspruchsvoll für die Moderation. Dazu kommt, dass diese Situation für alle ungewohnt ist und zunächst eingeübt werden muss. Die zu verwendenden Tools bieten meist ähnliche Funktionen, sind jedoch unterschiedlich aufgebaut (s. ZDV-Seite).

Machen Sie sich mit dem Videokonferenzraum und den Funktionalitäten vertraut, z.B. auch gemeinsam mit einer Kollegin, einem Kollegen. Überlegen Sie, ob Sie vielleicht gerade die ersten Sitzungen zu zweit machen bzw. eine Hilfskraft zur Unterstützung in der Hinterhand haben. Einige Hinweise zur weiteren Gestaltung und Moderation:

Rolle und Aufgaben der Moderation

  • Als Moderator/in sind Sie in mehreren Rollen gleichzeitig zu Gange: inhaltlich-vermittelnd, aktivierend-motivierend und mit Blick auf technische Fragen.
  • Es müssen mehrere Kommunikationskanäle gleichzeitig bedient und im Auge behalten werden: mündlich/Audio, Chat, ggf. Arbeit mit Folien oder Whiteboard.

Planung einer synchronen Web-Seminar-Sitzung

  • Stellen Sie zumindest eine grobe Planung für Ihre Sitzung auf. Denken Sie an eine Anfangssequenz: Technik, Begrüßung, Was ist Thema?, und ebenso an den Abschluss: Zusammenfassung, Ausblick etc. Denken Sie daran, dass eine solche Sitzung viele Ähnlichkeiten mit der Präsenzsituation hat, dass aber zugleich auch viel fehlt und eben nicht übertragbar ist (es fehlt z.B. die soziale Eingebundenheit, gemeinsam in einem Raum zu sein; die Kommunikation ist zwar synchron, aber doch verzögert, teilweise mit, teilweise ohne Kamera usw.).
  • Überlegen Sie, wie Sie Diskussionen gestalten möchten. Sollen Fragen z.B. schon parallel zu einer Präsentation im Chat gestellt werden und ist jemand aus der Gruppe dafür zuständig, diese im Blick zu behalten (mögliches Problem: bei vielen Fragen sind rasch nicht mehr alle sichtbar) oder sollen Fragen erst im Anschluss gestellt werden? Weisen Sie darauf hin, dass die Systeme es ermöglichen, sich zu Wort zu melden – entsprechendes Symbol muss angeklickt werden, das ist dann für die Moderation sichtbar.
  • Planen Sie am Anfang Zeit für einen Technik-Check ein. Weisen Sie die Teilnehmenden darauf hin, dass ein Headset sinnvoll ist (verhindert Rückkopplungen); das Micro sollte stumm geschaltet werden, wenn man nicht dran ist – man hört z.B. auch das Klappern einer Tastatur. Manchmal kann es hilfreich sein, die Kameras abzuschalten, um die Systeme zu entlasten.
  • Präsentationen können Sie je nach Systeme entweder durch Freigabe Ihres Bildschirms oder durch das Hochladen der entsprechenden Datei einbinden; Studierende können ihre Präsentationen direkt einbringen oder die notwendigen Rechte dafür erhalten.
  • Sorgen Sie für Abwechslung durch verschiedene Aktivitäten, damit man der Sitzung gut und aufmerksam folgen kann. Manche Tools bieten Whiteboards, auf denen die Teilnehmenden schreiben können, Abstimmungen und sogar Gruppenarbeitsräume. Mittels Bildern, Zitaten o.a. auf Folien kann ebenfalls Aktivität und Austausch initiiert werden. Chats und Whiteboards können bei manchen Systemen auch exportiert werden und stehen zur Ergebnissicherung zur Verfügung.
  • Holen Sie Rückmeldung im Verlauf der Sitzung ein, neben mündlichen Meldungen – Sie können die Teilnehmenden dazu z.B. in unterschiedlichen Reihenfolgen aufrufen – auch im Chat, oder durch Icons, die manche Systeme zur Verfügung stellen.

Weitere Szenarien in Videokonferenzen

Grundsätzlich können Videokonferenzsysteme für ganz unterschiedliche Szenarien genutzt werden – die fließt entsprechend auch in die genannten Planungsprozesse ein.

  • Eins-zu-Eins-Situationen: z.B. Sprechstunden zur Vorbesprechung von Haus- oder Abschlussarbeiten.
  • Interaktive Situation mit einer mittelgroßen Gruppe von Teilnehmenden (maximal etwa 20 Teilnehmende, im Einzelfall ausprobieren) – hier kann man auch von einem Web-Seminar sprechen. Es sprechen alle. Zeitlicher Umfang zur Orientierung: maximal 60-90 Minuten (ebenfalls im Einzelfall auszuprobieren).
  • Nutzung von Kleingruppen – sogenannte Break out-Räume – innerhalb einer Web-Seminar-Sitzung. Kleingruppen können unterschiedliche Fragen bearbeiten und ihre Ergebnisse im Anschluss im Plenum vorstellen. In BigBlueButton kann hier sehr gut die Funktion „Geteilte Notizen“ genutzt werden (gemeinsames Schreiben, Möglichkeit zum Export der Notizen).
  • Vortragssituation bzw. Vorlesungssituation oder Podiumsdiskussion mit weit mehr Teilnehmenden. Es spricht eine bzw. wenige Personen, die anderen sind Zuhörer, ggf. per Chat beteiligt. Empfehlenswert ist in diesem Szenario, mindestens eine weitere Person für die Chat-Betreuung vorzusehen: Diese sammelt die Fragen aus dem Chat, bündelt diese und stellt sie dann z.B. mündlich an den/die Vortragenden oder gibt bereits erste Antworten.

Rechtliche Rahmenbedingungen für die Aufzeichnungen von Seminaren

Aufzeichnungen von Seminaren sind mit Blick auf Datenschutz und Persönlichkeitsrechte unproblematisch, sofern der/die Lehrende nur sich selbst aufzeichnet. Interaktion und Diskussion im Seminar, Galerieansichten mit Bildern der Teilnehmenden oder auch schwarze Kacheln, die die realen Namen der Teilnehmenden zeigen, dürfen nicht aufgezeichnet werden.

Sofern die Interaktion und Kommunikation mit den Teilnehmenden aufgezeichnet wird, ist eine schriftliche Einverständniserklärung aller Teilnehmenden notwendig. Die Teilnehmenden müssen über den Zweck der Aufzeichnung und eine etwaige Veröffentlichung informiert werden.

Weiterführende Links:

Rechtliche Rahmenbedingungen zur Aufzeichnung von Lehrveranstaltungen an Universitäten, Universität Bremen

Zum Datenschutz in Videokonferenzen u.a. – Hinweise aus den Seiten des Landesdatenschutzbeauftragten Baden-Württemberg

Technik

Technik - die Lernplattformen als Seminar-Rahmen

Sämtliche Aktivitäten eines Seminars können in den Tübinger Lernplattformen Ilias oder moodle abgebildet werden. Darüberhinaus finden sich dort Kommunikations-, Organisations- und Bereitstellungsmöglichkeiten, die in einer Seminarsitzung in Präsenz nicht gegeben sind. Online-Seminare können sowohl - synchron - die Durchführung von Plenumssitzungen ermöglichen, z.B. über Chats und Webkonferenzen, oder asynchron mit Materialangeboten und Screen Casts, die von den Studierenden nach eigener Zeiteinteilung bearbeitet werden.

Werkzeuge zur Vermittlung

Ilias

Ilias bietet Bereitstellungsmöglichkeiten für eine Vielzahl von Inhalten. Es besteht u.a. die Möglichkeit Literaturlisten anzulegen, die z.B. direkt auf die Angebote der UB verlinken. Daneben können direkt Textdateien, externe Links und Video-bzw. Audiodateien im Kurs zur Verfügung gestellt oder in Lernmodule eingebunden werden. Eine kommentierte Linkliste kann in Form einer Datensammlung erstellt werden. Das Objekt interaktives Video bietet die Möglichkeit Arbeitsaufträge und Verständnisfragen direkt im Video einzubinden.

Videos können als ScreenCast z.B. in PowerPoint oder in OBS Studio erstellt werden. 

 

moodle

moodle bietet ähnliche Funktionen wie Ilias. Es können ebenfalls Textdateien, externe Links, Video-bzw. Audiodateien etc. im Kurs zur Verfügung gestellt werden.

Werkzeuge zur Aktivierung

Ilias

Als Werkzeuge bieten sich diese Tools in Ilias an: Wiki, Glossar, Forum oder Etherpad, Umfrage, Abstimmung, Datensammlung, Übung (inkl. Möglichkeit zu Peer-Feedback) für kleinere Arbeitsaufträge oder zur Abgabe von Seminar-/Hausarbeiten, Tests, H5P, Portfolio.

 

moodle

Als Werkzeuge bieten sich diese Tools in moodle an: Wiki, Glossar, Forum, Feedback, Datenbank,  Aufgabe für kleinere Arbeitsaufträge oder zur Abgabe von Seminar-/Hausarbeiten, Test

Werkzeuge zur Kommunikation

Ilias

Als Werkzeuge bieten sich für die Kommunikation diese Tools in Ilias an: Zunächst altbekannte Tools wie Chat, Forum oder auch Etherpads (oder ähnliche kollaborative Editoren). Aber auch Versendungen von Rundmails sind aus dem Kurs-Kontext in Ilias möglich. Ilias verfügt auch über eine Funktion, mit der Sie selbstverständliche  auch telefonische oder Online-Sprechstunden organisieren können.

 

moodle

Ähnliche Werkzeuge wie bei Ilias stehen auch in moodle bereit.

Weiterführende Informationen

Weiterführende Informationen - externe Links, Informationsversorgung, HowTos und Schulungen

Hier finden Sie Hinweise, wie aus einer Präsenzveranstaltung ein Online-Workshop erstellt werden kann.

Dann geht es um die Inhalte: Um ein Seminar rein digital anbieten zu können, werden selbstverständlich digitale Inhalte benötigt, die nicht erst eingescannt und aufbereitet werden müssen. Einsteiger in die Online-Lehre brauchen kurze Erklärungen, vulgo HowTos, wie man mit dem einen oder anderen Werkzeug überhaupt umgeht. Schließlich kann es auch nicht schaden die eine oder andere Fertigkeit in Form einer Online-Kurzschulung, sei diese synchron oder asynchron, zu erlangen. Informationen zu diesen Bedarfen erhalten Sie hier.

Von der Präsenz- zur Online-Lehrveranstaltung

Nele Hirsch (eBildungslabor): "Wie mache ich aus meinem Präsenz-Workshop ein Online-Lernangebot?"

und viele weitere Ideen.

Ilias-Nutzer beachten bitte unsere spezielle Doku.

Die wichtigste Quelle für Online-Material

Die Universitätsbibliothek hat über fast alle Fachbereiche hinweg in den letzten Jahren umfangreiche Bestände an eBooks, elektronischen Zeitschriften und an Datenbanken aufgebaut. In den Kurs(-Containern) der Lernplattformen können diese Bestände im Rahmen des deutschen Urheberrechtes als Materialgrundlage für Seminare benutzt werden. Bei Fragen steht Ihnen die Stabsstelle Urheberrecht der Universitätsbibliothek gerne zur Verfügung. Die Lernplattformen bieten dabei die Weblink-Funktion (Link setzen). In vielen Fällen müssen sie die elektronischen Inhalte aus ihren Angebotsumgebungen nicht einmal exportieren. Tragen Sie lediglich Herkunfstwebadresse in einen Weblink in Ihrem Kurs ein.

Material im Open Access oder als OER

Material im Open Access oder als OER: Neben Online-Publikationssystemen, die von jeder größeren Hochschulbibliothek angeboten werden, finden Sie zahlreiche deutsche und internationale Repositorien für Open Educational Resources (OER) und andere freie Medien- und Bildserver.

Die praktische Umsetzung

Damit Sie mit Diensten und Werkzeugen umgehen können, bieten wir Ihnen vielfältige HowTos und Schulungen an. Die HowTos werden auf den Lernplattformen gesammelt:
- Link zu den Ilias-HowTos (sichtbar nach Anmeldung in der Plattform)
- Link zu den moodle-HowTos (sichtbar nach Anmeldung in der Plattform)