Liebe Leserinnen,
liebe Leser,
schwere Krisen sind stets eine Zeitenwende, denn sie verändern die Welt. Krisen machen deutlich, was wirklich wichtig ist. Krisen sind immer auch ein Belastungstest. Sie zeigen auf, welche Systeme anpassungsfähig und flexibel genug sind, um mit extremen, teils schmerzhaften Herausforderungen zurechtzukommen.
Es liegt mir völlig fern, die momentane Situation schön zu reden. Viele Menschen schweben derzeit in akuter Gefahr. Die Covid-19-Pandemie ist eine Bedrohung von Leben und Gesundheit für große Teile der Bevölkerung, auch für die Beschäftigten und die Studierenden der Universität sowie für alle, die uns als Alumni oder Förderer freundschaftlich verbunden sind. Die Pandemie ist eine tägliche Herausforderung nicht zuletzt auch für unsere Kolleginnen und Kollegen im Universitätsklinikum.
Wenn mich die aktuelle Situation dennoch mit Hoffnung und Zuversicht erfüllt, so ist dies die Einschätzung, dass wir die Krise bislang gut gemeistert haben. Wir haben uns an der Universität Tübingen gegen einen vollständigen Lock Down entschieden, aber wir haben frühzeitig reagiert und einen Großteil der Beschäftigten ins Home Office geschickt, um sie vor Ansteckung zu schützen. Wir haben Beratungsangebote zügig ins Internet verlagert. Trotz Schließung der Universitätsbibliothek und aller Bereichsbibliotheken gewährleisten wir die Versorgung von Studierenden und Forschenden mit Literatur im Rahmen eines Notbetriebs.
Die aus meiner Sicht größte positive Überraschung in meinen Augen ist jedoch, dass wir am 20. April, also mit einer Verzögerung von nur einer Woche, den Studien- und Lehrbetrieb wieder aufnehmen konnten. Dies war nur möglich, weil sich die Hochschullehrerinnen und Hochschullehrer in den vergangenen Wochen mit beispielloser Energie der Umstellung ihrer Lehrveranstaltungen auf elektronische Formate gewidmet haben. Die zentrale Verwaltung der Universität, die UB und das Zentrum für Datenverarbeitung haben die Zahl der Werkzeuge für die digitale Lehre nochmals erhöht, neue Systeme angeschafft und die Rechnerkapazität ausgeweitet. Möglich wurde der digitale Semesterstart auch, weil in vielen Fällen kreative und unkonventionelle Lösungen gewählt wurden.
Ich bin mir darüber im Klaren, dass vieles derzeit aus Sicht der Lehrenden und der Studierenden noch nicht zufriedenstellend funktioniert. So manches ruckelt noch. Technische Probleme bestimmen oft den Alltag. Auch dürfen wir im Zuge einer rasanten Digitalisierung Themen wie Datenschutz und Barrierefreiheit nicht aus dem Blick verlieren. Denn es wird noch Monate dauern, bis wir zur Normalität einer Präsenzuniversität zurückkehren werden. Ich kann Sie alle hier im Moment nur um Geduld und Verständnis bitten. Wir werden nicht nachlassen, Probleme zu beseitigen und die jetzige Situation schrittweise zu verbessern.
Die Covid-19-Pandemie stellt derzeit vieles auf den Kopf. Zahlreiche Menschen, auch an der Universität, leiden unter den Folgen und Begleiterscheinungen der Krise. Aber es ist auch unübersehbar, dass viele tausend Beschäftigte in Forschung und Lehre sowie im wissenschaftsunterstützenden Dienst alles dafür tun, um die Nachteile der aktuellen Situation für die Studierenden sowie für ihre Kolleginnen und Kollegen überschaubar zu halten. Für diesen herausragenden persönlichen Einsatz möchte ich mich an dieser Stelle ganz herzlich bedanken.
Viel Vergnügen bei der Lektüre des Newsletters wünscht
Ihr
Professor Dr. Bernd Engler, Rektor
An der Universität Tübingen wird in mehreren Projekten zum Coronavirus SARS-CoV-2 und der durch das Virus ausgelösten Infektionskrankheit COVID-19 geforscht. Der Newsletter Uni Tübingen aktuell gibt hierzu einen Überblick. [mehr]
Professor Dr. Peter Kremsner ist Direktor des Instituts für Tropenmedizin und Vorstandsvorsitzender des infektionsmedizinischen Zentrums CIDiC am Universitätsklinikum Tübingen. Im Interview ordnet er das neue Coronavirus SARS-CoV-2 ein, erklärt und bewertet Ansätze zur Bekämpfung des Virus und spricht darüber, welche Exit-Strategien sinnvoll sind. [mehr]
Die Tübinger Immunologen Dr. Ralf Amann, Dr. Ferdinand Salomon und Dr. Melanie Müller vom Interfakultären Institut für Zellbiologie arbeiten mit einer innovativen Plattformtechnologie an der Entwicklung eines Impfstoffs gegen das Coronavirus SARS-CoV-2. Dabei setzen sie in einen für den Menschen unschädlichen Virusvektor Antigene des Coronavirus ein. Durch diesen Ansatz könnte ein zukünftiger Impfstoff auch Mutationen von SARS-CoV-2 bekämpfen, und eine Immunisierung gegen andere Coronaviren wäre damit ebenfalls möglich. [mehr]
Die Tübinger Bioinformatiker Juniorprofessor Dr. Andreas Dräger, Alina Renz und Lina Widerspick haben ein mögliches Wirkstoffziel zur Bekämpfung der Infektionskrankheit COVID-19 identifiziert: das Enzym Guanylatkinase. Das Coronavirus SARS-Cov-2 benötigt dieses Enzym zur Herstellung von RNA und damit zur eigenen Reproduktion. Wenn dieses Enzym durch einen Wirkstoff ausgeschaltet wird, kann sich das Virus nicht mehr vermehren. [mehr]
Die Universität Tübingen hat unter Hochdruck ein digitales Sommersemester vorbereitet. Wie die Online-Lehre aussehen wird, welche Herausforderungen es gibt und wo Lehrende Unterstützung bei der Umsetzung finden, hat Mareike Schlotterbeck die Prorektorin für Studierende, Studium und Lehre, Professorin Dr. Karin Amos, gefragt. [mehr]
Wie lässt sich Lehre in Zeiten der Pandemie praktisch von zu Hause aus organisieren und gestalten, wenn sämtliche Hörsäle und Bibliotheken geschlossen sind? Dafür haben die Dozentinnen und Dozenten an der Universität Tübingen in kürzester Zeit neue Formate entwickelt und digitale Lehr-Programme auf die Beine gestellt. Annabel Kempf hat bei den Lehrenden nachgefragt. [mehr]
Die Studierendenverwaltung sieht sich durch die Corona-Krise vor große Herausforderungen gestellt. Im Interview berichtet Thomas Bonenberger, Leiter des Dezernats Studierende, wie die Beschäftigten mit der Situation umgehen, was die größten Hindernisse im laufenden Sommersemester sind und wie die Studierenden unterstützt werden. [mehr]
Arbeiten von daheim: Für die einen bringt es Ruhe und Konzentration, die anderen vermissen genau das, weil sie ihre Kinder zu Hause betreuen müssen. Manche würden den heimischen Schreibtisch auch gerne gegen die Laborbank tauschen. Wie geht es Beschäftigten aus Wissenschaft und Verwaltung im Homeoffice? Tina Schäfer hat nachgefragt. [mehr]
In Zeiten der Corona-Krise liegt ein besonderer Fokus auf Gesundheit und Wohlbefinden. Tagesabläufe müssen umstrukturiert werden: viele Menschen arbeiten im Home Office und stellen sich die Frage, wie man in der aktuellen Lage fit und gesund bleiben kann. Annika Jahn, Koordinatorin des Betrieblichen Gesundheitsmanagements (BGM), gibt Tipps rund um das Thema Gesundheit während der Corona-Pandemie. [mehr]
Der Betriebsärztliche Dienst der Universität spielt derzeit eine wichtige Rolle: Er berät die Universitätsleitung in der Corona-Krise. Professorin Dr. Monika A. Rieger und Dr. Adrian Brandt stellen ihre Tätigkeit im Interview vor. [mehr]
Das Coronavirus fordert das gesamte Klinikpersonal. Zur Entlastung engagieren sich auch in Tübingen zahlreiche Medizinstudierende als Helfer. Fünf von ihnen erzählen von ihrem Einsatz am Klinikum – und warum es ihnen wichtig ist, sich zu engagieren. [mehr]
Das Coronavirus hat gewohnte Abläufe an der Universität auf den Kopf gestellt. Für den Umgang mit dieser Situation stellt die Universität im Web eine Reihe an Informationen und Anleitungen zur Verfügung, die permanent erweitert und aktualisiert werden. Denn auch die Vorgaben aus Bund und Ländern und die Empfehlungen des Robert-Koch-Instituts ändern sich kontinuierlich. [mehr]
„Vor allem Menschen mit psychischen Erkrankungen können in der Pandemie Unterstützung gebrauchen“, sagt Professorin Dr. Jennifer Svaldi, Leiterin der Psychotherapeutischen Hochschulambulanz des Fachbereichs Psychologie. Ihr Team bietet hier niedrigschwellig Beratung und psychotherapeutische Begleitung an. [mehr]
Kann Kunst in ihren unterschiedlichen Ausprägungen zum gesamtgesellschaftlichen Fortschritt beitragen? Und wenn ja: wie? Im interdisziplinären Workshop „Paradoxien des Fortschritts. Durchlässigkeiten und Wandlungen avantgardistischer Ideen und Praktiken“ standen diese Fragen im Mittelpunkt. Der Workshop wurde unter anderem gefördert mit Mitteln der Universität Tübingen aus der Exzellenzstrategie. [mehr]
Bei der Mitbetreuung von Promotionen an der Universität Tübingen haben Professor Hans-Peter Deigner von der Hochschule Furtwangen und Professor Harald Thorwarth von der Hochschule Rottenburg bereits viel Erfahrung. Nun wurden sie an der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät assoziiert. [mehr]
Wie Pflanzen Berge formen – Das menschliche Gebiss als Spiegel unserer Evolution – Geburt eines „Schneemanns“ am Rand des Sonnensystems [mehr]
Seit 2013 gibt es das Familienbüro an der Universität Tübingen. Es berät und vermittelt bei allen Fragen zur Vereinbarkeit von Familienaufgaben und Studium, Wissenschaft und Beruf an der Universität. In Teil 3 der Serie „Was macht eigentlich?“ stellt Uni Tübingen aktuell Gabi Efferenn vor. [mehr]
Dr. Nicole Fritz studierte an der Universität Tübingen Kunstgeschichte und Empirische Kulturwissenschaft, wo sie 2002 auch promovierte. Nach verschiedenen beruflichen Stationen wurde sie 2011 Leiterin des Kunstmuseums Ravensburg. Seit Januar 2018 ist Nicole Fritz Direktorin die Tübinger Kunsthalle. [mehr]
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Zum Tode von Professor Dr. Dr. h.c. Dietrich Niethammer ein Nachruf von Rupert Handgretinger [mehr]
Zum Tod von Professor Dr. Wilhelm Sauer ein Nachruf von Mike Thiv, Michael Koltzenburg, Vera Hemleben, Matthias Schlee, Anke Schumacher [mehr]
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1920 gab es an der Universität Tübingen erstmals eine Studienberatung, und zwar zunächst als Akademisches Berufsamt. Die Tübinger Beratungsstelle gehörte deutschlandweit mit zu den ersten Studien- und Berufsberatungsstellen. [mehr]
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