Uni-Tübingen

Tagungen

Internationale Tagung: Diagrams in Dialogue. Visual Configurations and their Contexts

Die Tagung stellt eine Kooperation des DFG/FWF-Projekts „History as a Visual Concept. Peter of Poiters‘ Compendium historiae“ mit dem Teilprojekt B4, SFB 1391 und dem ZVE (Zentrum Vormodernes Europa) dar.

Diagrams as media for understanding philosophical, mathematical, and scientific concepts have played a significant role in multiple histories: the history of ideas, the history of science, the history of visualization. But diagrams have also had their own history independent of the disciplines they have served over the centuries. Between the textual and pictorial, diagrams enable ways of thinking beyond text and picture. Their visual and abstract character is suited not only to mapping and modelling, but also to symbolizing abstractions, such as infinity and perfection. And yet, the allure of symmetry and geometry can derail these purposes. Often found decoupled from text, diagrams thus tend to acquire figural features or attract diagrammatic companions. In turn, collections of diagrams became works in their own right. A widespread phenomenon in the medieval Latin west, the clustering and proliferating of diagrams reveals much about methods of production and reproduction, as well as about imagination and re-imagination, throughout the Middle Ages. This conference investigates how medieval diagrams, in dialogue with one another, begat new conceptual and aesthetic paradigms. Speaking to more than how diagrams map out space, time, and elusive philosophical and theological concepts, these contributions address how likely and unlikely pairings, copies and miscopies, as well as material and pictorial interventions have changed history.

Termin: 24.–26. Oktober 2024
Veranstaltungsort: Alte Aula (Münzgasse, Tübingen)
Anmeldung im Sekretariat des Kunsthistorischen Instituts
Sprachen: Englisch

Downloads: Programm, Poster


Internationale Tagung: Ästhetischer Wandel und Eliteninteraktion in der griechischen Welt zwischen dem 6. und 5. Jh. v. Chr.

Vom 10. bis 12. Mai 2023 findet die Tagung des Teilprojekts A1 „Ästhetik der Präsenz und soziopolitische Kommunikation im archaischen und klassischen Griechenland (7.–4. Jh. v. Chr.)“ statt.

Seit jeher hat die Forschung Bezüge zwischen den soziopolitischen Veränderungen vieler Poleis und dem Stil- und Formwandel in der Darstellung von Menschen (oder anthropomorphen Göttern) jener Zeit hergestellt. Während systematische Auseinandersetzungen mit diesem Problem lange eher die Ausnahme waren, hat in den letzten Jahren eine intensivierte Forschungsdebatte dazu eingesetzt. Sie hat zu sehr unterschiedlichen Positionen geführt: Auf der einen Seite stehen Stimmen, die einen Zusammenhang zwischen ästhetischem Wandel und strukturellen Prozessen und durch sie ausgelösten soziokulturellen Veränderungen bejahen. Andere sehen kunstimmanente Prozesse am Werk, zu denen soziale, politische und kulturelle Entwicklungen nur sekundär beitrugen. Wieder andere schließlich lehnen direkte Zusammenhänge mit politischen Ereignissen oder Prozessen zwar ab, akzeptieren aber längerfristige soziokulturelle Entwicklungen als Treiber des Stil- und Formwandels. Ein Konsens zeichnet sich bislang nicht ab.
Unsere Tagung möchte diese Debatte weiterbringen, indem sie die Teilnehmer einlädt über einen zentralen Aspekt dieses Problems zu reflektieren: den Zusammenhang zwischen Modi und Formen der Eliteninteraktion und dem ästhetischem Wandel in der visuellen Repräsentation von Menschen in Plastik und Vasenmalerei. Wir fokussieren den Aspekt der Eliteninteraktion, weil wir von der großen Bedeutung ausgehen, die in der soziopolitischen Interaktion innerhalb der Polisgesellschaften Griechenlands der direkten Interaktion der sozialen Akteure zukam. Demgegenüber steht die ästhetische Eigenlogik der Produktion von Artefakten: Wenngleich Herstellung und Bebilderung etwa von Symposionsgeschirr oder die spezifische Gestaltung von statuarischer Skulptur nicht unabhängig von ihren konkreten kulturellen Zusammenhängen gedacht werden können, so stellt sich dennoch die Frage, ob man die Besonderheiten und Veränderungen in Form und Stil mit scheinbar offenkundigen politischen Transformationen erklären kann, oder ob man damit nicht die Komplexität des Zusammenhangs zwischen der konkreten Gestaltung von Bildmedien, der sich verändernden Nutzung von Objekten und gesellschaftlich-politischer Praxis zumindest partiell verkennt. Der Tagung wird es daher darum gehen müssen, soziopolitische, kulturelle und kunstautonome Faktoren gleichermaßen in Betracht zu ziehen.

Termin: 10.–12. Mai 2023
Veranstaltungsort: Fürstenzimmer, Schloss Hohentübingen
Anmeldung bei Martin Kovacs
Sprachen: Deutsch und Englisch

Downloads: ProgrammPoster


Internationale Tagung: Literatur und Kunst ‚bei Gelegenheit‘. Kontinuitäten und Transformationen im 18. und 19. Jahrhundert

Vom 12. bis 14. April 2023 findet die Tagung des Teilprojekts A5 „Die Pragmaästhetik der frühneuzeitlichen Epideiktik im 18. Jahrhundert“ statt.

Gelegenheitsdichtung und Gelegenheitsreden prägen das Profil der deutschsprachigen Textproduktion seit dem frühen 17. Jahrhundert maßgeblich. Zeitgleich rückt die Frage nach künstlerisch legitimen Praktiken des Schreibens, Sprechens und Publizierens ‚bei Gelegenheit‘ ins Zentrum des ästhetischen Diskurses. Dieses Verhältnis verschiebt sich gegen Ende des 18. Jahrhunderts: Mit der zunehmenden Autonomisierung des literarischen Feldes korrespondiert die wachsende Attraktivität und programmatische Entfaltung von genie- und autonomieästhetischen Positionen. Aus bildungsgeschichtlicher Perspektive wird das rhetorische, auf Textproduktion angelegte Paradigma des altsprachlichen Unterrichts durch den modernen Deutschunterricht zurückgedrängt. In der Folge lockert sich die institutionelle Verankerung von Gelegenheitsliteratur, sie fristet ein Nischendasein im ästhetischen Diskurs und verliert sukzessive an Prestige.  
Dennoch bedeutet die Krise des rhetorischen Paradigmas keineswegs einen Abbruch der gelegenheitsgebundenen Literatur. Bereits das monumentale Handbuch des personalen Gelegenheitsschrifttums in 31 Bänden (2001–2013) führt eindrücklich vor Augen, dass die kasuallyrische Produktion in einigen Teilen des deutschen Sprachraums gegen Ende des 18. Jahrhunderts vielmehr ansteigt. Damit ergibt sich eine Theorie-Praxis-Schere, die ein enormes Irritationspotenzial für gängige literaturgeschichtliche Zäsurierungen birgt. Anders formuliert: Die Frage nach den Kontinuitäten und Wandlungen von Gelegenheitsliteratur im Verlauf des 18. und 19. Jahrhunderts verspricht eine Fülle neuer literaturhistorischer Einsichten und Differenzierungen.

Termin: 12.–14. April 2023
Veranstaltungsort: Raum 215, Brechtbau (Wilhelmstraße, Tübingen)
Anmeldung bei Katharina Geißler
Sprachen: Deutsch und Englisch


Internationale Tagung: Der ästhetische Wortschatz der Vormoderne. Neue Ansätze der historischen Semantik

Vom 21. bis 22. März 2023 findet die Tagung des Teilprojekts B3 „Semantiken des Ästhetischen in der deutschsprachigen Literatur des Mittelalters“ statt.

Das Teilprojekt B3 des SFB 1391 Andere Ästhetik widmet sich den Semantiken des Ästhetischen in der deutschsprachigen Literatur des Mittelalters. Es geht davon aus, dass der Wortschatz, mit dem Texte ihre eigenen Entstehungs-, Gestaltungs- oder Wirkungszusammenhänge zu fassen suchen, einen zentralen Zugang zum zeitgenössischen Verständnis des Ästhetischen eröffnet. Daher möchte das Projekt diejenigen Lexeme, die für literarische Selbstbeschreibungen von Relevanz sind, zusammenstellen und in ihrer ästhetischen Bedeutung erschließen. Im Sinne des Forschungsprogramms des SFB 1391 Andere Ästhetik richtet sich das Interesse darauf, zu verfolgen, inwiefern ästhetische Semantiken in mittelalterlichen und frühneuzeitlichen Texten sowohl auf die autologische, gestalterische als auch auf die heterologische, soziale Dimension von Akten und Artefakten rekurrieren. Genau in dieser Verbindung könnte sich, so die Hypothese, ein Spezifikum des vormodernen ästhetischen Wortschatzes zeigen.
Die Tagung „Der ästhetische Wortschatz der Vormoderne“ setzt hier an. So erscheint es vom Ansatz des SFB 1391 her sinnvoll, die Quellenbasis über die bisher beforschten literarischen Texte bzw. Passagen zu verbreitern, z.B. um ‚Gebrauchstexte‘. Außerdem gilt es, die genannte Doppelperspektive von Autologie und Heterologie auf verschiedenen Ebenen zu verfolgen. Entsprechend möchte die Tagung Wörter, Wortverbindungen, Wortarten, Konzepte sowie Textsorten in den Blick nehmen, die insbesondere den dynamischen Austausch von formal-gestalterischen und sozialpragmatischen, von autologischen und heterologischen Aspekten verhandeln. Die Tagung wird im pre-circulated-papers-Format durchgeführt, d.h. die Beiträge gehen allen Teilnehmenden schon vorab zur Lektüre zu, sodass sich die Tagung ganz deren Diskussion widmen kann.

Termin: 21.–22. März 2023
Veranstaltungsort: Universität Stuttgart, Keplerstr. 17, Raum M 17.12
Anmeldung bei Verena Fiedler
Sprachen: Deutsch und Englisch


Internationale Tagung: Menora und siebenarmiger Leuchter. Jüdische und christliche Manifestationen in Mittelalter und Früher Neuzeit

Vom 10. bis 12. November 2022 findet die Tagung des Teilprojekts A6 „Siebenarmige Kandelaber in Kirchen: Semantik – Kontexte – Praktiken“ statt.

Sowohl in der jüdischen als auch in der christlichen Tradition spielt die Menora als ikonisches Artefakt eine wichtige Rolle in Kunst und Denken des Mittelalters und der Frühen Neuzeit. Dass sie als Ausstattungselement der Stiftshütte wie des Salomonischen Tempels von herausragender Bedeutung für das religiöse und nationale Leben der Israeliten war, bezeugt das Alte Testament. Nach der Zerstörung des Tempels wurde sie zum Symbol des jüdischen Volkes schlechthin – im biblischen Land Israel wie in der Diaspora. In christlicher Vorstellung hingegen waren Stiftshütte und Tempel Präfigurationen der Kirche, weswegen die Menora auch in der christlichen Exegese und Darstellungstradition eine wichtige Rolle spielt. Seit karolingischer Zeit wurden siebenarmige Leuchter aus Bronze oder Messing in Kirchen aufgestellt, sodass Fragen nach ihrer räumlichen Ästhetik, ihrer liturgischen und performativen Funktion sowie nach der „christlichen Menora“ als Adaption oder Appropriation aufgeworfen werden.

Termin: 10.–12. November 2022
Veranstaltungsort: Alte Aula (Münzgasse, Tübingen) und Online-Übertragung via Zoom
Anmeldung im Sekretariat des Kunsthistorischen Instituts
Sprachen: Deutsch und Englisch

Downloads: Programm, Poster


Internationale Tagung: Die Politik der Göttinnen in der hellenistischen Zeit

Vom 03. bis 04. November 2022 findet die Tagung des Teilprojekts C1 „‚Andere‘ Poetiken der Ekphrasis in der hellenistischen Dichtung“ statt.

Termin: 03.–04. November 2022
Veranstaltungsort: Neue Aula, Großer Senatsraum (Geschwister-Scholl-Platz, Tübingen)
Anmeldung bei Matthew Chaldekas und Michele Solitario
Sprachen: Deutsch und Englisch

Downloads: Poster, Programm


Internationale Tagung: Zur Poetik der Ekphrasis in der griechischen Dichtung

Vom 13. bis 14. Oktober 2022 findet die Tagung des Teilprojekts C1 „‚Andere‘ Poetiken der Ekphrasis in der hellenistischen Dichtung“ statt.

Hellenistische Ekphrasis bewegt sich in einem Spannungsfeld zwischen Wortkunst und bildender Kunst. Bekannte Kunstwerke, beispielsweise die Kuh-Statue des Myron oder die Aphrodite-Statue des Praxiteles, die in diesem Zeitraum mehrmals und durch unterschiedliche mediale Bildträger abgebildet wurden, wurden ebenfalls mehrfach in hellenistischen Epigrammen beschrieben und thematisiert. Unter den Epigrammen zielen die Beschreibungen dabei weniger auf eine detaillierte Wiedergabe der Objekte als auf ästhetische Wirkungen und Reflexionen im wahrnehmenden Subjekt (z.B. Wahrnehmung, Aufmerksamkeit, Erstaunen, Befremdung, Beurteilung). Die hier entfalteten Reflexionen stellen eine ‚andere‘ Ästhetik im Sinne des SFB dar, sofern sie implizite, also in den poetischen Texten selbst reflektierte Konzepte, Techniken und Modi des Ästhetischen verhandeln.

Termin: 13.–14. Oktober 2022
Veranstaltungsort: Hegelbau, Großer Übungsraum (Wilhelmstraße, Tübingen)
Anmeldung bei Matthew Chaldekas
Sprachen: Deutsch und Englisch

Downloads: ProgrammPoster


Internationale Tagung: Im Bad wöll wir recht fröhlich sein. Bade- und Kurmusik der Frühen Neuzeit

Vom 22. bis 24. September 2022 findet die Tagung des Teilprojekts A4 „Bade- und Kurmusik der Frühen Neuzeit“ statt.

Die interdisziplinäre und internationale Tagung mit Vorträgen und Roundtables/Workshops möchte die Bade- und Kurmusik im Kommunikations- und Interaktionsraum öffentliches Bad zwischen angewandter Diätetik, künstlerischer Praxis, theoretischer Reflektion sowie sozialer und konfessioneller Kommunikation beleuchten, wie sie sich in Bildern, Texten und Noten spiegelt. Dem Programm dieses SFB-Projektes geschuldet, richtet sich der Blick zeitlich namentlich auf die Frühe Neuzeit und regional auf den deutschsprachigen Bereich; übergreifende Ausblicke sind willkommen.

Termin: 22.–24. September 2022
Veranstaltungsort: Pfleghofsaal (Schulberg, Tübingen) und Online-Übertragung via Zoom
Anmeldung bei Thomas Schipperges und Lorenz Adamer
Sprachen: Deutsch und Englisch


Internationale Tagung: Dämonie der Illusion. Semantik, Episteme, Performanz

Vom 14. bis 16. September 2022 findet die Tagung des Teilprojekts C6 „Augentrug, Traum und Täuschung – Der dämonische Ursprung der Illusion“ statt.

Im Fokus der Tagung steht die Frage nach dem ästhetischen Potential der illusio daemoniaca, d.h. des durch Dämonen verursachten Augentrugs, die eine ‚andere‘ Vorgeschichte für das Konzept der ästhetischen Illusion anbietet, wie es sich im Laufe des 18. Jahrhunderts herausbildet. Ausgehend von der dämonologischen Traktatliteratur (v.a. in Frankreich und Deutschland) zeichnet die Tagung entlang der Felder Semantik, Episteme und Performanz die komplexen Prozesse dämonologisch-ästhetischer Reflexion nach. Analysiert werden Begriffsfelder der Illusion (lat. praestigiae, fascinatio, frz. charme, prestige etc.), Wissensformationen und ihr Austausch zwischen pragmatischen, narrativen und dramatischen Texten (Episteme), aber auch Inszenierungen dämonisch-ästhetischer Illusion (Performanz) in narrativen Texten und auf der Theaterbühne.

Termin: 14.–16. September 2022
Veranstaltungsort: Raum 415, Brechtbau (Wilhelmstraße, Tübingen)
Anmeldung bei Paula Furrer
Sprachen: Deutsch und Französisch

Downloads: ProgrammPoster


Festkolloquium anlässlich des 60. Geburtstages von Prof. Dr. Annette Gerok-Reiter zum Thema „Textualität, Medialität, Performativität: Zur ästhetischen Energie mittelalterlicher Lyrik“

Das Kolloquium fragt nach der ‚ästhetischen Energie mittelalterlicher Lyrik‘, die an der Schnittstelle zwischen der Eigenlogik des ästhetischen textuellen Artefakts bzw. performativen Akts (Autologie) und dessen sozialer Einbindung und Funktionalisierung (Heterologie) freigesetzt wird. Mit der Trias von Textualität, Medialität und Performativität visieren die Beiträge das für die mittelalterliche Lyrik so charakteristische Zusammenspiel von semantischer Verdichtung und Ambiguierung, von intra- wie intertextueller Vielstimmigkeit, von Rhythmus, Klang und Reim, von Trägermedium, Text und Musik, von Körper und Stimme an. Das Kolloquium schließt damit an Annette Gerok-Reiters Forschungsinteressen und an die Fragestellungen des Tübinger SFB 1391 „Andere Ästhetik“ an, der die Veranstaltung großzügig unterstützt.
Vortragen werden mit Susanne Köbele (Zürich), Almut Suerbaum (Oxford) und Franz-Josef Holznagel (Rostock) drei ausgewiesene Spezialist:innen für mittelalterliche Ästhetik und Lyrik. Der Abendvortrag des Dichters und Mediävisten Alexander Rudolph / Tristan Marquardt (München) unternimmt eine künstlerisch-wissenschaftliche Annäherung an die dynamischen Austauschprozesse zwischen Literaturwissenschaft und Dichtung.

Termin: 28. Mai 2022, 13–18.30 Uhr
Veranstaltungsort: Alte Aula (Münzgasse, Tübingen)
Anmeldung bei Suza Bartusch
Sprachen: Deutsch

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Internationale Tagung: Schön und rein? – Normierung und Ästhetik im Sprachpurismus der Frühen Neuzeit

Vom 14. bis 16. März 2022 findet die Tagung des Teilprojekts A3 „Purismus – Diskurse und Praktiken der Sprachreinheit“ statt.

Im Zentrum dieser internationalen und interdisziplinären Tagung stehen die soziokulturellen Rahmenbedingungen und Wechselwirkungen zwischen den einzelnen europäischen Sprachpurismen der Frühen Neuzeit: In jener Zeit findet die Debatte um die ‚reine Sprache‘ Eingang in eine Pluralität von Normierungsmodellen, welche aufgrund unterschiedlicher Vorstellungen des (Un-)Reinen und (Un-)Schönen zueinander in Konkurrenz treten. Sie bilden das theoretische Fundament einer institutionell verankerten Sprach- und Identitätspolitik, die sich in ganz Europa in unterschiedlichen Konstellationen vollzieht.

Die Tagung nimmt sprachpuristische Normierungsprozesse und Argumentationen in Italien, Frankreich und Deutschland in den Blick. An ihnen soll untersucht werden, wie sich autologische und heterologische Bezüge in unterschiedlichen Diskurs- und Gattungstraditionen – von Sprachtraktaten über Poetiken, Grammatiken und Wörterbücher bis hin zu Briefen, Übersetzungen und satirischen Texten – verflechten. Konkrete Praktiken, Institutionen und Akteure der Sprachnormierung werden ebenso untersucht wie die Metaphorik der Sprachreinheit bzw. -reinigung.

Termin: 14.–16. März 2022
Veranstaltungsort: Alte Aula (Münzgasse, Tübingen) und Online-Übertragung via Zoom
Anmeldung bei Martin Sinn
Sprachen: Deutsch und Englisch