Professur für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie (Medizinische Fakultät)
Professor Bernd Lethaus hat im September seine W3-Professur für Mund- Kiefer- und Gesichtschirurgie an der Medizinischen Fakultät angetreten. Darüber leitet er die Klinik und Poliklinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie am Universitätsklinikum Tübingen.
Lethaus (Jahrgang 1972) hat von 1993 bis 1999 Humanmedizin an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg studiert. Im Anschluss folgte ein Studium der Zahnmedizin ebenfalls an der Universität Erlangen-Nürnberg, das er 2003 abschloss. Seine erste Promotion zum Dr. med. absolvierte er im Jahr 2001 an der Klinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie der Universitätsklinik Erlangen. 2006 folgte die Promotion zum Dr. med. dent. ebenfalls an der Universitätsklinik Erlangen. Sechs Jahre später folgte die Habilitation im Fach Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie an der RWTH Aachen. 2016 kam ein Masterabschluss in Health Business Administration an der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät der Universität Erlangen-Nürnberg hinzu. 2018 folgte die Ruferteilung auf den Lehrstuhl für Mund-, Kiefer- und Plastische Gesichtschirurgie an der Universität Leipzig, bevor er an die Universität Tübingen wechselte.
Seine berufliche Karriere begann 1999 am Universitätsklinikum Erlangen in der Klinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie. Nach Stationen als Arzt im Praktikum und als wissenschaftlicher Assistent folgte von 2003 bis 2005 eine Assistenzarztzeit in der Klinik für Kiefer- und Gesichtschirurgie, Plastische Operationen am Klinikum Stuttgart. 2005 schloss er die Ausbildung zum Facharzt für Mund-, Kiefer und Gesichtschirurgie sowie zum Fachzahnarzt für Oralchirurgie ab. Zwischen 2006 und 2008 arbeitete er als Oberarzt in Stuttgart bevor er 2009 zum stellvertretenden Klinikdirektor und Leitenden Oberarzt in der Abteilung für Zahn-, Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie des Maastricht University Medical Centre (Niederlanden) berufen wurde. 2012 wechselte er als Stellvertretender Klinikdirektor und Leitender Oberarzt an die Klinik für Mund-, Kiefer und Gesichtschirurgie der Universitätsklinik Aachen. Zuletzt war er Direktor der Klinik und Poliklinik für Mund-, Kiefer- und Plastische Gesichtschirurgie am Universitätsklinikum Leipzig.
Sein Forschungs- und Klinikschwerpunkt liegt im Bereich der Onkologie und zwar insbesondere in der Etablierung neuer Rekonstruktionsmethoden unter Einbeziehung stammzellbasierter Tissue-Engineering-Verfahren. Hierzu konnte Lethaus im Bereich der Hart-, aber auch Weichgewebeherstellung erste Ergebnisse publizieren. Besonderes Augenmerk liegt dabei auf der Implementierung von Gefäßsystemen. Des Weiteren hat er und sein Team eine Arbeitsgruppe etabliert, die sich mit der Bedeutung von Tumorstammzellen im Bereich der Kopf-Hals-Plattenepithelkarzinome unter Berücksichtigung des Einflusses von Exosomen beschäftigt.
Für seine zukünftige Tätigkeit an der Medizinischen Fakultät und dem Universitätsklinikum Tübingen erachtet Herr Lethaus die Einbindung von KI und Augmented Reality als wegweisend für seine Profession. Da die Mund-, Kiefer,- und Gesichtschirurgie schon immer ein sehr technikaffines Fach war, geht er davon aus, dass hier neue Impulse gesetzt werden müssen, die das Fach auf ein neues Niveau heben.
Steven Pohl