Ein Forschungsumfeld, das Kreativität und Eigenständigkeit fördert, und kontinuierliche Betreuung: für eine gute wissenschaftliche Nachwuchsförderung ist beides unablässig. Mit einer zentralen Graduiertenakademie hat die Universität Tübingen die Betreuung ihrer Doktoranden neu aufgestellt. Als „Dachstruktur“ bündelt die Akademie die Aktivitäten aller Graduiertenakademien an den Fakultäten sowie der Graduiertenkollegs der Deutschen Forschungsgemeinschaft und der Promotionsverbünde.
Die vier Sektionen Geisteswissenschaften, Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, Naturwissenschaften und Medizin sowie die Theologien und die Rechtswissenschaften bieten weiterhin fachbezogene Promotionsprogramme an. Für überfachliche Kompetenzen („professional skills“) können Doktoranden an der Graduiertenakademie Kurse belegen, beispielsweise für akademisches Schreiben, Hochschuldidaktik, Stipendienbewerbung oder zu Themen wie Existenzgründung und Vermeidung wissenschaftlichen Fehlverhaltens. Ein derart vernetztes Forschungsumfeld erlaubt Doktoranden, die Qualifizierungsangebote unterschiedlicher Förderplattformen zu nutzen. Etwa 70 Workshops sind ab November 2012 geplant, zudem interdisziplinäre Sommer- und Winterakademien. Mitte Januar richtete die Graduiertenakademie bereits eine Doktorandenwoche mit Workshops und Vorträgen für alle Promovenden der Universität aus.
Zudem sorgt die Graduiertenakademie dafür, dass Promotionen durch die in den Promotionsordnungen verankerten „Advisory Teams“ intensiv betreut und hohe wissenschaftliche Standards eingehalten werden. Die Institutionalisierung der „Advisory Teams“ schafft neue Möglichkeiten der gemeinsamen Betreuung durch Wissenschaftler in und außerhalb der Universität. In diesem Sinne wurde im Mai 2011 die neue „International Max Planck Research School: From Molecules to Organisms“ in Kooperation mit der Max-Planck-Gesellschaft eingerichtet.
Homepage: http://www.uni-tuebingen.de/forschung/graduiertenakademie.html
Antje Karbe
Qualitätssicherung der Promotion - Ein Gespräch mit Prorektor Professor Dr. Herbert Müther (Uniradio)