Newsletter Uni Tübingen aktuell Nr. 1/2010: Forschung
Neue Kooperation mit der Bulgarischen Akademie der Wissenschaften
Eine neue Kooperation mit der Bulgarischen Akademie der Wissenschaften ermöglicht dem Curt-Engelhorn-Zentrum Archäometrie die Untersuchung des ältesten Goldes der Menschheit. Es stammt aus einem Gräberfeld am Schwarzen Meer.
Zu der Liste der vielfältigen Kooperationen des CEZA in Mannheim ist eine neue Zusammenarbeit mit der Bulgarischen Akademie der Wissenschaften Sofia hinzugekommen. Beteiligt ist auch das Museum Varna – in der Nähe dieser Stadt ist das Projekt zu finden, ein Gräberfeld am Schwarzen Meer, das in der Mitte des fünften Jahrtausends v. Chr. angelegt worden ist. "Dieses Gräberfeld hat eine große Bedeutung, weil es erstmals eine soziale Differenzierung der Verstorbenen in arm und reich erkennen lässt", sagt Prof. Dr. Ernst Pernicka, der Wissenschaftliche Direktor des CEZA und Lehrstuhlinhaber am Institut für Ur- und Frühgeschichte und Archäologie des Mittelalters an der Universität Tübingen. Auch ist dort das bisher älteste bekannte Gold der Menschheit zu Tage gekommen, in beträchtlichen Mengen. 3.000 Objekte, etwa sechs Kilogramm Gold, wurden entdeckt. Die Grabbeigaben waren sehr ungleich verteilt, ähnlich wie heute in vielen Gesellschaften. Das Gräberfeld ist in den 1960er-Jahren zufällig entdeckt worden. Die Skelette werden anthropologisch untersucht, das CEZA erforscht dabei zusammen mit weiteren Instituten die Goldfunde. "Die Herkunft ist interessant, denn direkt in Varna gibt gar es keine Goldvorkommen", erklärt Ernst Pernicka.
Die Durchführung solch großer archäologischer Unternehmungen ist nur dank zahlreicher Kooperationen möglich. So arbeitet das CEZA zusammen mit:
- dem Reiss-Engelhorn-Museen Mannheim,
- dem Institut für Umweltphysik Heidelberg,
- mehreren Abteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts,
- den Berliner Museen Preußischer Kulturbesitz,
- den Landesdenkmalämtern in Baden-Württemberg und Sachsen-Anhalt,
- der Forschergruppe der Deutschen Forschungsgemeinschaft 550 an der Universität Halle-Wittenberg,
- der Universität für angewandte Kunst Wien,
- der Prähistorischen Abteilung des Naturhistorischen Museums Wien und
- dem Spezialforschungsbereich HiMAT der Universität Innsbruck.
Janna Eberhardt