LEAD Graduate School & Research Network

19.12.2025

How Children Understand Code – and What Hazel Has to Do with It

What recent studies have revealed about children’s first experiences with coding

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Only available in German

Im Rahmen zweier aktueller Forschungsprojekte der wissenschaftlichen Begleitung der Hector Kinderakademien wurde untersucht, wie besonders begabte und hochbegabte Grundschulkinder bei den Hector Kinderakademien grundlegende Programmierstrukturen wahrnehmen und welche typischen Fehlkonzepte beim ersten Kontakt mit Code auftreten. Beide Studien zeigen eindrucksvoll, wie früh Kinder bereits systematisch an das Programmieren herangeführt werden können und wie unterschiedlich sie Programmstrukturen je nach Darstellung interpretieren.

In einer Onlinestudie wurde ein neues Messinstrument entwickelt, das speziell auf hochbegabte Kinder der ersten bis vierten Klasse zugeschnitten ist. Dabei verfolgten die Kinder Schritt für Schritt, was passiert, wenn das programmeigene Maskottchen Hasel bestimmten Befehlen folgt. Die Kinder arbeiteten mit verschiedenen Programmierumgebungen – unplugged, blockbasiert (Scratch, BlockPy) und textbasiert (Python). Dabei zeigte sich, dass Denkfehler und damit verbundene Fehlkonzepte abhängig von der Darstellungsform von Code sind: Zum Beispiel machten Kinder häufiger Fehler bei der Programmierstruktur „Schleifen“, wenn Code in textueller Form in der Programmiersprache Python dargestellt wurde. Somit steht fest: Die Wahl der Programmierumgebung spielt eine tragende Rolle in der Vermittlung von Programmierkenntnissen und das neu entwickelte Messinstrument kann zukünftig dabei helfen, Lernangebote des Informatikcurriculums noch gezielter anzupassen.

Eine weitere Studie widmete sich den Fehlkonzepten zu algorithmischen Grundbausteinen – Sequenzen, Schleifen und Bedingungen.  Genauer gesagt wurde mithilfe von Interviews untersucht, welche Denkprozesse bei Kindern stattfinden, wenn sie Code nachvollziehen und welche Fehler sie dabei machen bzw. auch, ob diese auf bereits vorherrschenden Fehlvorstellungen beruhen. Die qualitative Analyse brachte zwei bisher nicht dokumentierte Fehlkonzepte zutage: Einige Kinder führten in  der Programmiersprache Scratch Schleifen einmal zu oft aus – vermutlich, weil sie „wiederholen“ aus dem Alltag als „noch einmal“ verstehen. Diese Ergebnisse verdeutlichen, wie wichtig es ist, die Denkweisen der Kinder zu verstehen, bevor Programmierkonzepte vertieft gelehrt werden. Sie machen außerdem deutlich, wie stark Sprache und Darstellungsformen beeinflussen, wie Kinder sich Code vorstellen – und wie solche Erkenntnisse helfen, die Lernangebote der Hector Kinderakademien weiter zu verbessern.

Publikationen
Kunz, K., Wacker, J., Wenzel, T., Schumacher, A., & Tsarava, K. (2025) Programming concepts and their misconceptions across modalities: The pilot study of a code tracing assessment for talented primary school students. Proceedings of the 25th Koli Calling International Conference on Computing Education Research.  https://doi.org/10.1145/3769994.3770040 

Kunz, K., Wenzel, T., Wacker, J., & Tsarava, K. (2025). Unplugged, Scratch, and Python: Tracing Primary Students’ Preconceptions of Programming Structures. Proceedings of the 2025 ACM Conference on International Computing Education Research. https://doi.org/10.1145/3702652.3744225    


Medienkontakt 

Amelie Rebmann
amelie.rebmannspam prevention@uni-tuebingen.de

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