„Unser Erfolg bei der Exzellenzinitiative darf nicht nur als finanzielles Förderpaket betrachtet werden. Wir müssen darin vielmehr eine Chance sehen, die Universität gemeinsam im Sinne eines ‚corporate spirit‘ weiterzuentwickeln“, erklärte Professor Dr. Bernd Engler, Rektor der Universität Tübingen. Engler hatte die Mitarbeiter der Universität Ende Juni zu zwei Veranstaltungen eingeladen, um über das Abschneiden bei der Exzellenzinitiative, die Bedeutung der Ergebnisse für die Universität Tübingen und über die konkreten nächsten Schritte bei der Umsetzung der Exzellenzprojekte zu informieren.
Neben dem Zukunftskonzept der Universität mit dem Titel „Research – Relevance – Responsibility“ hatten sich die „Graduate School on Learning, Educational Achievement, and Life Course Development (LEAD)” sowie das Forschungscluster „Werner Reichardt Centrum für Integrative Neurowissenschaften (CIN)“ im Exzellenzwettbewerb durchgesetzt. Bei den beiden Informationsveranstaltungen stellte sich Rektor Engler gemeinsam mit anderen Mitgliedern des Rektorats sowie den Sprechern der beiden erfolgreichen Exzellenzprojekte, Professor Dr. Ulrich Trautwein (LEAD) und Professor Dr. Hans Peter Thier (CIN), den Fragen der Beschäftigten.
„Wir haben ein Bündel an Maßnahmen vorgesehen, die zum einen sehr spezifisch sind, zum anderen aber auch mehr in die Breite gehen, wie etwa im Bereich der Internationalisierung. Eine Förderung von universitären Projekten nach dem Gießkannen-Prinzip ist im Rahmen der Exzellenzinitiative nicht möglich“, erläuterte Rektor Bernd Engler. Vielmehr komme es darauf an, sich auf die Projekte zu konzentrieren, die in besonderem Maße Nachhaltigkeit garantieren und das Alleinstellungsmerkmal der Universität Tübingen stärken. Das Rektorat gehe davon aus, dass es nach Ablauf des Förderzeitraums in fünf Jahren seitens Bund und Ländern eine Fortführung der Förderung in anderer Form geben werde. „Wir müssen uns daher im Grunde so verhalten, als ob wir noch im Wettbewerb stehen – nach dem Spiel ist vor dem Spiel“, sagte Rektor Engler schmunzelnd.
Mit einer kurzen Präsentation veranschaulichte Engler die wichtigsten Maßnahmen der Universität Tübingen, mit denen der Exzellenzerfolg genutzt werden soll, um das eigene Profil strategisch weiterzuentwickeln. Dazu gehören neben der Stärkung der anwendungsorientierten Forschung die Nachwuchsförderung, Internationalisierungsmaßnahmen, eine Gleichstellungsoffensive sowie die Schaffung von „Core Facilities“, einem Ort für den wissenschaftlichen übergreifenden Dialog, oder auch dem Angebot einer gemeinsamen Nutzung hochpreisiger Apparaturen. „Wir haben mit dem Ausbau der Graduiertenakademie, der Etablierung von Nachwuchsforschergruppen und der vermehrten Berufung von herausragenden Nachwuchswissenschaftlern in Form von Junior-Professuren mit Tenure Track einen deutlichen Akzent auf die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses gesetzt“, erklärte Bernd Engler.
Im Bereich der anwendungsorientierten Forschung hob er vor allem die „Industry on Campus“-Professuren vor, mit denen die Kompetenzen von außeruniversitären Experten praxisnah in Forschung und Lehre eingebunden werden sollen. Zur Koordinierung der Maßnahmen zur Exzellenzinitiative wird derzeit eine eigene Stabsstelle eingerichtet. „Wir müssen die Universität als Gemeinschaftsunternehmen begreifen“, appellierte Rektor Engler abschließend an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. „Lassen Sie uns unser Leistungsvermögen erkennen und es zum Wohle aller nutzen.“
Johannes Baral
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