Professor Dr. Stefan Schreiner vom Seminar für Religionswissenschaft und Judaistik der Evangelisch-Theologischen Fakultät ist seit dem 1. Oktober 2013 Seniorprofessor an der Universität Tübingen. Die Ernennungsurkunde überreichte ihm Rektor Professor Dr. Dr. h.c. Bernd Engler Mitte Juli im Rahmen der öffentlichen Abschiedsvorlesung zu seiner vorigen Professur am Lehrstuhl für Religionswissenschaft und Judaistik mit einem weiteren Schwerpunkt Islamistik, die er bis zum Ende des Sommersemesters 2013 innehatte.
Nach einer Laudatio vom Prodekan der Fakultät, Professor Dr. Friedrich Hermanni, und Grußworten von Oberkirchenrat Wolfgang Traub und Professor Dr. Jürgen Leonhardt, Dekan der Philosophischen Fakultät, hielt Stefan Schreiner im mit rund 140 Gästen gut gefüllten Hörsaal des Theologicums seine Abschiedsvorlesung zum Thema „Konstruktion und Wahrnehmung des Anderen. Reisen und Reiseberichte als religionswissenschaftliche und theologische Lernorte“. Schreiner präsentierte zahlreiche historische Beispiele für Reiseberichte und erläuterte anschaulich deren Verbindung zur Religionsgeschichte. „Sie sind ein Darstellungsasket, der es keinem Laudator einfach macht. Bei Ihrer Abschiedsvorlesung dürfen Ihre Verdienste aber unmöglich verschwiegen werden“, schmunzelte Friedrich Hermanni. „Wir freuen uns sehr, dass Sie sich freundlicherweise bereit erklärt haben, unser Lehrangebot weiterhin mit Ihren Veranstaltungen zu bereichern.“
Stefan Schreiner hat sich insbesondere bei der Gründung des Zentrums für Islamische Theologie (ZITH) an der Universität Tübingen engagiert und sich große Verdienste erworben. Als Seniorprofessor wird er die im Rahmen der Etablierung des ZITH eingerichtete Nachwuchsforschergruppe begleiten und der Universität als Berater im Bereich der Islamischen Theologie zur Verfügung stehen.
„Die Würde der Seniorprofessur wird an Personen vergeben, die sich um die Universität besonders verdient gemacht haben. Und die Universität Tübingen verdankt Ihnen Vieles. Ich freue mich, dass Sie uns signalisiert haben, uns auch weiterhin als Ratgeber beim interreligiösen Dialog unterstützen zu wollen“, erklärte Rektor Engler bei der Überreichung der Urkunde. „Ich habe Sie als Türöffner und Diplomaten kennengelernt und selten so ein intensives Vertrauen in Ratschläge erlebt wie in die Ihren.“
Johannes Baral