Am Montag, den 7. Oktober fand die sechste Netzwerkveranstaltung des Kompetenzzentrums für Nachhaltige Entwicklung statt – dieses Mal in Kooperation mit Plattform 4 und in Absprache mit Plattform 3. Der Workshop „Forschung für Nachhaltige Entwicklung“ richtete sich an Forschende, die sich entweder bereits in Themenfeldern Nachhaltiger Entwicklung bewegen, oder vorhaben, dies zukünftig zu tun. Es wurden Einblicke aus der Forschung gegeben, Praxisbezüge aufgezeigt sowie konkrete Antworten und Lösungen für Fragen und Schwierigkeiten gesucht und diskutiert.
Nach einer konzeptionellen Einführung ins Thema von Prof. Thomas Potthast hielt Prof. Katja Tielbörger den Input „Wie funktioniert Transdisziplinarität? Ein Erfahrungsbericht aus 20 Jahren Forschung für Nachhaltige Entwicklung aus Sicht einer Naturwissenschaftlerin“. Hier war ganz besonders interessant, dass Frau Tielbörger aus ihrer eigenen Erfahrung mit gelungenen transdisziplinären Forschungsprojekten berichtete und so aufzeigte, wie transdisziplinäre Wissenschaft gelingen kann.
Im Anschluss fand die erste Arbeitsphase statt: Die Teilnehmenden diskutierten in Kleingruppen ihre positiven und negativen Erfahrungen mit inter- und transdisziplinärer Wissenschaft und hielten diese in Form von „Dos“ und „Don’ts“ fest. Der zweite Inputvortrag von Prof. Thomas Potthast „Forschung für Nachhaltige Entwicklung aus Sicht eines Ethikers und Wissenschaftsphilosophen – Umgang mit Normativität“ ging auf die ethischen Aspekte transdisziplinärer Forschung ein und zeigte auf mit welchen Möglichkeiten aber auch Herausforderungen die Ethik zu tun hat. In der anschließenden Kaffeepause gab es lebhafte Diskussionen und kollegialen Austausch am Buffet. Anschließend wurden im Plenum die zusammengetragenen „Dos“ und „Don’ts“ diskutiert, die sich thematisch von Kommunikation und Begrifflichkeiten über dieselbe Augenhöhe bis hin zur geeigneten Finanzierung und Auswahl der Stakeholder*innen erstreckten. Der dritte Inputvortrag von Prof. Jörg Tremmel „‘Nachhaltigkeit ist kein Inhalt, sondern eine Methode!‘ – Eine kritische Auseinandersetzung mit diesem Nachhaltigkeitsverständnis aus Sicht eines Politikwissenschaftlers“ illustrierte die sich mit der Zeit verändernden Verständnisse von Nachhaltiger Entwicklung und nahm insbesondere „nachhaltige“ und „gute“ Lehre in den Fokus.
Einer der Hauptteile des Workshops war die Börse für Forschende im NE-Bereich, in der alle Anwesenden sowohl als Expert*innen als auch gleichermaßen als Ratsuchende auftraten. Aus einer Lostrommel wurden die zuvor notierten Probleme, Schwierigkeiten und Fragenstellungen, mit Bezug zu NE, gezogen und dann im Plenum diskutiert. Hier gab es neue und spannende Denkanstöße, wie beispielsweise eine Good Practice-Sammlung für transdisziplinäre Forschungsprojekte oder die Idee, Studierende stärker in Lehre für NE mit einzubeziehen. Nach einer kurzen Zusammenfassung von Prof. Thomas Potthast stellte Marius Albiez das Visual Recording vor, welches er über den Zeitraum des Workshops angefertigt hatte. Bei regionalen und veganen Mittagshäppchen hatten dann alle Teilnehmenden noch genügend Zeit, miteinander ins Gespräch zu kommen und sich auszutauschen.
Wir danken herzlich Marcel Vondermaßen für die anregende Moderation, Marius Albiez für das gelungene Visual Recording, den helfenden Händen von Katharina Wezel und Vanessa Weihgold sowie allen Teilnehmenden für ihr Interesse und ihre Aufgeschlossenheit!